Produktdetails
  • Verlag: Mittler & Sohn
  • Seitenzahl: 288
  • Abmessung: 255mm
  • Gewicht: 1260g
  • ISBN-13: 9783813208399
  • ISBN-10: 3813208397
  • Artikelnr.: 13442082
  • Herstellerkennzeichnung
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.08.2005

Angekoppelt

BUNDESWEHR. Zum 50. Geburtstag legen die Rundfunk-Journalisten Clement und Jöris - Mitglieder des Beirats für Fragen der Inneren Führung beim Bundesminister der Verteidigung - eine offiziöse Bestandsaufnahme vor. Sie widmet sich in üppig illustrierten Kapiteln der Sicherheitspolitik von 1945 bis zur Gegenwart, der Geschichte der Bundeswehr sowie den drei Teilstreitkräften mit der im Jahr 2000 geschaffenen Streitkräftebasis als gemeinsame logistische Organisation. Eine Chronik, Auszüge aus Dokumenten und eine Bildergalerie der dreizehn Verteidigungsminister, zehn Wehrbeauftragten und vierzehn Generalinspekteure runden die sehr informative Publikation ab. Das Für und Wider einer Berufsarmee wird erörtert. Dabei betonen die Autoren, daß die Wehrpflicht für ihre Befürworter stets ein Garant dafür gewesen sei, daß die Bundeswehr in der Gesellschaft integriert bleibe: "Erfahrungen der Partnerländer, die die Wehrpflicht abgeschafft hätten, zeigten, daß gerade diese Bindung der Gesellschaft an die Streitkräfte wesentlich gelockert würde. Die gesellschaftliche Anbindung sichere auch umgekehrt, daß sich die Bundeswehr von Entwicklungen in der Gesamtgesellschaft nicht abkoppele." Sie sei damit aufgeschlossener für die "Einstellung auf die ethnischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in den Einsatzländern". Zudem könne die Bundeswehr durch die Wehrpflicht besser ihren Nachwuchs rekrutieren. Bei einem Rückblick auf Wolf Graf Baudissin und dessen Konzeption vom Soldaten als Staatsbürger in Uniform stellen die Verfasser die Wechselwirkung zwischen innerer Führung und Wehrpflicht heraus. Durch die ständige personelle Erneuerung "mit Menschen, die aus dem zivilen Leben und nur für kurze Zeit in die Bundeswehr kommen, blieb die Bundeswehr offen für gesellschaftliche Entwicklungen. Zudem sicherte dies auch das Interesse der Öffentlichkeit an den Vorgängen in der Bundeswehr." Was das in den vergangenen Jahrzehnten heftig diskutierte Verhältnis der heutigen Streitkräfte zur Wehrmacht betrifft, so wird an den Traditionserlaß von 1982 erinnert. Daher sei es "angemessen, denen Respekt entgegenzubringen, die in gutem Glauben ehrenhaft gekämpft haben". Jedoch könnten nur solche Wehrmachtsangehörige traditionsbegründend sein, die "vergeblich versucht haben, den Verbrechen und dem sinnlosen Krieg ein Ende zu setzen", oder "die aus Menschlichkeit den Bedrängten und Verfolgten beistanden und nicht selten dafür mit dem Leben bezahlten". (Rolf Clement/Paul Elmar Jöris: 50 Jahre Bundeswehr. 1955 bis 2005. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 2005. 288 Seiten, 29,80 [Euro].)

rab.

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Sehr informativ" findet der "rab." zeichnende Rezensent diese Bestandsaufnahme, die Rolf Clement und Paul Elmar Jöris zum 50. Geburtstag der Bundeswehr vorlegen. Der reich illustrierte Band widme sich der Sicherheitspolitik von 1945 bis zur Gegenwart, der Geschichte der Bundeswehr sowie den drei Teilstreitkräften mit der im Jahr 2000 geschaffenen Streitkräftebasis als gemeinsame logistische Organisation. Eine Chronik, Auszüge aus Dokumenten und eine Bildergalerie der dreizehn Verteidigungsminister, zehn Wehrbeauftragten und vierzehn Generalinspekteure runden den Band ab. Der Rezensent geht insbesondere auf die Diskussion des Für und Wider einer Berufsarmee ein und hebt hervor, dass sie für ihre Befürworter stets ein Garant für die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft gewesen sei.

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