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50 Jahre Peanuts - Das große Jubiläumsbuch
50 Jahre Peanuts - Das große Jubiläumsbuch erschien zu Ehren des 50. Geburtstags von Charlie Brown und seinen Freunden. Es versammelt die schönsten Folgen aus der inzwischen 50-jährigen Geschichte der Peanuts. Es enthält über 1000 ausgewählte Folgen, die von den Peanuts erzählen wie kein anderes Buch zuvor. Charles M. Schulz selbst erzählt uns, wie er dazu kam, die berühmtesten Comic-Figuren der Welt zu erfinden. Er erzählt von nostalgischen, manchmal schmerzhaften Erinnerungen ans Erwachsenwerden, von den schrecklichen Dramen, die sich in…mehr

Produktbeschreibung
50 Jahre Peanuts - Das große Jubiläumsbuch

50 Jahre Peanuts - Das große Jubiläumsbuch erschien zu Ehren des 50. Geburtstags von Charlie Brown und seinen Freunden. Es versammelt die schönsten Folgen aus der inzwischen 50-jährigen Geschichte der Peanuts. Es enthält über 1000 ausgewählte Folgen, die von den Peanuts erzählen wie kein anderes Buch zuvor.
Charles M. Schulz selbst erzählt uns, wie er dazu kam, die berühmtesten Comic-Figuren der Welt zu erfinden. Er erzählt von nostalgischen, manchmal schmerzhaften Erinnerungen ans Erwachsenwerden, von den schrecklichen Dramen, die sich in Klassenzimmern abspielen können. Und natürlich von der Sehnsucht nach einem kleinen rothaarigen Mädchen.

Autorenporträt
Charles M. Schulz veröffentlichte den ersten Comic der Peanuts schon 1950. Für sein Werk wurde er in die Cartoonist Hall of Fame aufgenommen. Bis zu seinem Tode im Februar 2000 lebte er mit seiner Frau Jeannie im kalifornischen Santa Rosa.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.02.2001

Die Hundehütte auf der Höhe der Zeit
Unsere täglichen Etüden in moderner Melancholie – zum 50. gibt es vien Neues mit den Peanuts des Charles M. Schulz
Das ist grauenhaft, sagte Charles M. Schulz, und außerdem ziemlich verwirrend. Er meinte die Peanuts. Es war irgendwann in den Fünfzigern, und United Feature Syndicate, die Agentur, die seine Comics in die diversen Zeitungen quer durch die Vereinigten Staaten – und bald in der ganzen Welt – brachte, hatte der erfolgreichen Serie um den guten alten Charlie Brown, um Snoopy, Lucy und all die andern kurzerhand einen Namen gegeben: Peanuts. Schulz fand das grauenhaft – aber Peanuts sind eben Peanuts, und außerdem waren die Vertreter mit dem neuen Titel schon unterwegs in die Redaktionen.
Amerikanische Philosophie entsteht im Herzen des Landes – in St. Paul, Minnesota zum Beispiel, der Heimatstadt von Charles M. Schulz. Amerikanische Philosophie hat gern festen Grund unter den Füßen, wagt sich nur wenige feet über den Erdboden. Auf die Höhe eines Wurfhügels auf einem Baseballfeld oder bis zum Dach einer Hundehütte, wo man sich flachlegen und in den Himmel gucken kann oder auf der Schreibmaschine wild in die Tasten hauen – die Titel für literarische Klassiker, die leider immer schon geschrieben sind! – oder die Flüge des roten Barons aus dem Ersten Weltkrieg nachlebt. Nur einmal gab es einen großen Sprung – 1969 begleiteten die Peanuts das Apollo X-Team zum Mond.
Amerikanische Philosophie macht fünf Cent – aber man bekommt den vollen Gegenwert dafür. Vielleicht hat das die Peanutsso erfolgreich gemacht. Im vorigen Jahr, zum fünfzigsten, starteten sie zu einer neuen Attacke auf die Herzen der Leser in aller Welt. Als besonderes Prachtstück gibt es das Golden Celebration-Buch, in dem Schulz persönlich seine Geschichte erzählt – und die der Peanuts (Hrsg. David Larkin, deutsch von Hans Kantereit, Bauhaus Verlag, Frankfurt 2000, 256 Seiten). Daneben gibt es, wie gehabt, Ratgeberbände, Personenreader, Videos mit den TV-Filmen.
Leben und Werk sind eins bei den Peanuts – Jahrzehnte lang hat Schulz Tag für Tag eine neue kleine Geschichte geliefert, und dafür meistens auf Erlebnisse im eigenen Familienleben zurückgegriffen. Man darf diese familiäre Welt nicht als heile sehen, die Peanuts-Stories sind Etüden in moderner Melancholie. Sie stecken voller Selbstverliebtheit und Selbstverleugnung, Versagungsangst, Besserwisserei, Einsamkeitsfurcht, Weltuntergangsvisionen und Aggression – die genuin amerikanischen Tugenden eben.
Das klingt allemal schrecklicher als es ist. Es ist schlicht amerikanischer Stoizismus, der hier praktiziert wird in allen möglichen Spielarten – und der balanciert gern am Abgrund zu Zynismus und Psychose. In der Hundehütte erkennen wir die Tonne des guten alten Diogenes wieder, seine Philosophie der kleinen Schritte, des „Geh mir aus der Sonne”. Am Ende konnte amerikanische Philosophie sich nur im Comic realisieren. Denn die letzten zwei Jahrhunderte, erklärt der Philosoph Richard Rorty, gab es keine Entwicklung in Richtung Moralität und Rationalität – sie waren aber „eine Zeit, in der ein erstaunlich rascher Fortschritt der Empfindungen stattgefunden hat und in der es sehr viel leichter geworden ist, uns durch traurige und rührselige Geschichten zum Handeln anzuspornen”. Gut gesprochen, Mr. Rorty – hier sind Ihre fünf Cent.
FRITZ GÖTTLER
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