Die Analyse geht hypothesengeleitet der Frage nach, wie die Deutschschweizer Presse über Übergewicht berichtet. Aufgekommen ist das gesellschaftliche Bewusstsein für die Übergewichtsthematik in der Schweiz Mitte der 1980er Jahre. In der Publikumspresse wird dem Übergewicht als Vorstufe zu einer Krankheit seit Mitte der 1990er Jahre vermehrt Beachtung geschenkt. Eine Medizinalisierung von Übergewicht findet vor allem in den Qualitätszeitungen statt, die Boulevardzeitung privilegiert ästhetische und andere Bezugsrahmen. Vergleicht man die Darstellungen von Publikumspresse und wissenschaftlichen Quellen, zeigt sich ein Vorlauf des wissenschaftlichen Diskurses von mindestens 10 Jahren. Seit Anfang der 1990er Jahre konzentriert sich der Diskurs in der wissenschaftlichen Fachliteratur eher auf die soziale Bedeutung des Phänomens Adipositas und nicht mehr auf die individuell-medizinische Seite. Die Resultate der Analyse zeigen zwei Trends: Einerseits dominiert in den Publikumsmedien eine individualistische Darstellung von Übergewicht als persönlichem Ernährungsproblem. Andererseits wird schlank / dünn automatisch mit gesund gleichgesetzt.
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