60 Jahre Institut für Zeitgeschichte - noch immer das Mekka für Zeitgeschichte
Unter den zeitgeschitlichen Forschungsinstitutionen in der Bundesrepublik Deutschland nimmt das Institut für Zeitgeschichte einen singulären Platz ein. Seit 1949 leistet es einen zentralen Beitrag zur Erforschung der Demokratien und Diktaturen im 20. Jahrhundert. Hierzu dienen wissenschaftliche Projekte und Publikationen, Archiv und eine der großen zeitgeschichtlichen Bibliotheken, Politikberatung und politische Bildungsarbeit: Sie wird vor allem durch die Dokumentation Obersalzberg geleistet. Diese Festgabe enthält einen knappen Abriss der Geschichte des Instituts, sie bilanziert die Forschungsleistung (Bibliographie aller Institutsveröffentlichungen) und sie listet die Personen auf, die als Wissenschaftler oder Gremienmitglieder fungieren oder fungiert haben.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Unter den zeitgeschitlichen Forschungsinstitutionen in der Bundesrepublik Deutschland nimmt das Institut für Zeitgeschichte einen singulären Platz ein. Seit 1949 leistet es einen zentralen Beitrag zur Erforschung der Demokratien und Diktaturen im 20. Jahrhundert. Hierzu dienen wissenschaftliche Projekte und Publikationen, Archiv und eine der großen zeitgeschichtlichen Bibliotheken, Politikberatung und politische Bildungsarbeit: Sie wird vor allem durch die Dokumentation Obersalzberg geleistet. Diese Festgabe enthält einen knappen Abriss der Geschichte des Instituts, sie bilanziert die Forschungsleistung (Bibliographie aller Institutsveröffentlichungen) und sie listet die Personen auf, die als Wissenschaftler oder Gremienmitglieder fungieren oder fungiert haben.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.07.2009Er über ihn
Institut für Zeitgeschichte
Während der Ära Möller, die 1992 begann und 2010 enden soll, hat sich die Akribie in Publikationen des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) weiter steigern lassen. Das macht die Festgabe zum sechzigjährigen Bestehen des IfZ deutlich. Der Institutsdirektor schreibt seinen Beitrag aus der 1999 erschienenen und 600 Seiten umfassenden 50-Jahres-Festschrift, an der sich dreißig Autoren beteiligten, bis in die unmittelbare Gegenwart fort und veröffentlicht dies separat mit Institutschronik, Bibliographie der Institutsveröffentlichungen, Personalienverzeichnissen der Gremienmitglieder sowie der aktiven und ehemaligen wissenschaftlichen Institutsangehörigen. Bemerkenswert ist zum einen die stilistische Wandlung. Während Möller vor zehn Jahren manchmal die Ich-Form wählte ("lag die direktoriale Federführung bei mir selbst", "ich selbst veröffentlichte mein erstes Buch zum Thema" oder "von Anton Hoch und mir selbst"), tritt er mittlerweile hinter Funktion und Institution bescheiden zurück. So schreibt Möller über Möller in der dritten Person und merkt wann immer möglich mit Möller selbst an. Besonders überzeugt hier Anmerkung 114: "Über ihn: Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis . . . Festschrift zum 65. Geburtstag von Horst Möller . . . Schriftenverzeichnis S. 731-757."
Überhaupt spielen die Ehrentage des Chefs in der von Udo Wengst aktualisierten Chronik eine gebührende Rolle. 13. Januar/17. Juli 2003: "Das IfZ feiert im Januar den 60. Geburtstag Horst Möllers und im Juli ,50 Jahre Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte'. Zu beiden Festen kommen zahlreiche Gäste von nah und fern." Und 14. Januar 2008, wo Wengst gekonnt den Bezug zu Anmerkung 114 herstellt: "Das IfZ feiert den 65. Geburtstag von Horst Möller, dem aus diesem Anlass eine umfangreiche Festschrift überreicht wird. Klaus Hildebrand würdigt das OEuvre des Jubilars." Das wichtigste Ereignis war 2007 wohl der 11. Juli: "Horst Möller erhält aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber den Bayerischen Verdienstorden, die höchste Auszeichnung des Freistaats Bayern." Dies spiegelt sich dankenswerterweise auch im Bildteil wider. Waren es vor zehn Jahren in der IfZ-Festschrift sechzehn Abbildungen, von denen nur eine Möller vorbehalten war, bietet die neue Festgabe acht Fotos. Auf sieben ist er mit anderen zu sehen, bis hin zur Verleihung des Verdienstordens durch und mit Stoiber. Leider hat der Fotograf den Händen beider Exzellenzen keine Beachtung geschenkt.
RAINER BLASIUS
Horst Möller/Udo Wengst: 60 Jahre Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Geschichte, Veröffentlichungen, Personalien. R. Oldenbourg Verlag, München 2009. 204 S., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Institut für Zeitgeschichte
Während der Ära Möller, die 1992 begann und 2010 enden soll, hat sich die Akribie in Publikationen des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) weiter steigern lassen. Das macht die Festgabe zum sechzigjährigen Bestehen des IfZ deutlich. Der Institutsdirektor schreibt seinen Beitrag aus der 1999 erschienenen und 600 Seiten umfassenden 50-Jahres-Festschrift, an der sich dreißig Autoren beteiligten, bis in die unmittelbare Gegenwart fort und veröffentlicht dies separat mit Institutschronik, Bibliographie der Institutsveröffentlichungen, Personalienverzeichnissen der Gremienmitglieder sowie der aktiven und ehemaligen wissenschaftlichen Institutsangehörigen. Bemerkenswert ist zum einen die stilistische Wandlung. Während Möller vor zehn Jahren manchmal die Ich-Form wählte ("lag die direktoriale Federführung bei mir selbst", "ich selbst veröffentlichte mein erstes Buch zum Thema" oder "von Anton Hoch und mir selbst"), tritt er mittlerweile hinter Funktion und Institution bescheiden zurück. So schreibt Möller über Möller in der dritten Person und merkt wann immer möglich mit Möller selbst an. Besonders überzeugt hier Anmerkung 114: "Über ihn: Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis . . . Festschrift zum 65. Geburtstag von Horst Möller . . . Schriftenverzeichnis S. 731-757."
Überhaupt spielen die Ehrentage des Chefs in der von Udo Wengst aktualisierten Chronik eine gebührende Rolle. 13. Januar/17. Juli 2003: "Das IfZ feiert im Januar den 60. Geburtstag Horst Möllers und im Juli ,50 Jahre Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte'. Zu beiden Festen kommen zahlreiche Gäste von nah und fern." Und 14. Januar 2008, wo Wengst gekonnt den Bezug zu Anmerkung 114 herstellt: "Das IfZ feiert den 65. Geburtstag von Horst Möller, dem aus diesem Anlass eine umfangreiche Festschrift überreicht wird. Klaus Hildebrand würdigt das OEuvre des Jubilars." Das wichtigste Ereignis war 2007 wohl der 11. Juli: "Horst Möller erhält aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber den Bayerischen Verdienstorden, die höchste Auszeichnung des Freistaats Bayern." Dies spiegelt sich dankenswerterweise auch im Bildteil wider. Waren es vor zehn Jahren in der IfZ-Festschrift sechzehn Abbildungen, von denen nur eine Möller vorbehalten war, bietet die neue Festgabe acht Fotos. Auf sieben ist er mit anderen zu sehen, bis hin zur Verleihung des Verdienstordens durch und mit Stoiber. Leider hat der Fotograf den Händen beider Exzellenzen keine Beachtung geschenkt.
RAINER BLASIUS
Horst Möller/Udo Wengst: 60 Jahre Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Geschichte, Veröffentlichungen, Personalien. R. Oldenbourg Verlag, München 2009. 204 S., 24,90 [Euro].
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"Ein schmaler Band, den man nicht missen möchte." Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Heft 3/2011