Berlin die "Gewerkschaft der Polizeibeamten", die heutige "Gewerkschaft der Polizei" (GdP), gründeten, war noch nicht abzusehen, dass sich diese in den folgenden Jahrzehnten zur größten Polizeigewerkschaft in Deutschland und weltweit entwickeln würde.Ihr diesjähriges 70 jähriges Bestehens wird in dieser Studie zum Anlass genommen, erstmals eine umfassende sozialwissenschaftliche Analyse dieser prägenden bundesdeutschen Polizei-gewerkschaft vorzulegen.Das einleitende erste Kapitel eröffnet das zu Grunde liegende Erkenntnisinteresse der Arbeit, präsentiert den überschaubaren Forschungsstand über Polizeigewerkschaften im Allgemeinen und die GdP im Besonderen und stellt die ausgewerteten Quellen, die hinzugezogene Literatur sowie die Gliederung der Studie vor.Im zweiten Kapitel erfolgt die detaillierte Rekonstruktion der Genese der GdP und des polizeili-chen Gewerkschaftssystems seit Ende des 2. Weltkrieges bis zum April 2020. Diese wird ein-leitend durch eine kurze Darstellung ihrerVorgeschichte vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Nationalsozialismus ergänzt. Es schließt sich die Aufarbeitung der getrennt verlaufenden Entwicklungsphasen in der DDR und der Bundesrepublik bis ins Jahr 1989 an. Anschließend wird die sog. Wendezeit von 1989 bis 1993 in den Blick genommen und danach die gemeinsame Entwicklung im vereinigten Deutschland bis 2020 dargestellt.Das dritte Kapitel befasst sich in Kurzporträts mit den bisherigen zehn Bundesvorsitzenden der GdP als maßgebende Akteure der Gewerkschaftspolitik. Sie werden fünf "Generations-Typen" zugeordnet.Die Schlussbetrachtungen im vierten Kapitel bieten eine chronologischen Zusammenfassung der Genese sowie das sozialwissenschaftliche Fazit, dessen Strukturierung anhand von sog. Kon-fliktlinien erfolgt. Einige offen gebliebene Fragen werden angerissen und ein Ausblick auf die weitere Entwicklung des Systems insgesamt und auf die GdP im Besonderen prognostiziert.Die Untersuchung schließt mit einem Abkürzungs- und dem Quellen-/Literaturverzeichnis.