77 mystische Ausflugsziele
Kultur-Reiseführer Bayerischer Wald und Böhmerwald - Do schau her! Band 11
Faszinierende Ausflugsziele... mystisch - geheimnisvoll - abenteuerlich - wildromantisch - besonders
Bildband und Kultur-Reiseführer mit GPS-Daten
Autoren: Marita Haller, Petr Mazný
Fotos: Marita Haller, Jaroslav Vogeltanz
Dieser wunderbare Bildband stellt Ihnen 77 geheimnisvolle und besondere Orte im Bayerischen Wald und im Böhmerwald vor - viele von Ihnen werden sie noch in keinem Ausflugsführer finden. Diese ausgewählten Ziele sprechen besonders Familien mit Kindern an, die das Abenteuer suchen und auch Menschen die geschichtliches lieben.
Und wer aus gesundheitlichen Gründen die geheimen Orte, wie den lavendelblauen Felsen von Neureichenau oder die geheimnisvolle Kirche der Heiligen Magdalena in Velhartice, auf deren Außenwand seit Jahrhunderten bei feuchter Witterung ein Mädchengesicht erscheint, nicht mehr aufsuchen kann, wird über die wunderbaren Fotos den Ausflug gedanklich unternehmen und in Erinnerungen schwelgen können.
Fester Einband, 16 cm breit, 23,5 cm hoch, 168 Seiten, 308 Fotos, Landkarte mit Markierung der Reiseziele.
Kultur-Reiseführer Bayerischer Wald und Böhmerwald - Do schau her! Band 11
Faszinierende Ausflugsziele... mystisch - geheimnisvoll - abenteuerlich - wildromantisch - besonders
Bildband und Kultur-Reiseführer mit GPS-Daten
Autoren: Marita Haller, Petr Mazný
Fotos: Marita Haller, Jaroslav Vogeltanz
Dieser wunderbare Bildband stellt Ihnen 77 geheimnisvolle und besondere Orte im Bayerischen Wald und im Böhmerwald vor - viele von Ihnen werden sie noch in keinem Ausflugsführer finden. Diese ausgewählten Ziele sprechen besonders Familien mit Kindern an, die das Abenteuer suchen und auch Menschen die geschichtliches lieben.
Und wer aus gesundheitlichen Gründen die geheimen Orte, wie den lavendelblauen Felsen von Neureichenau oder die geheimnisvolle Kirche der Heiligen Magdalena in Velhartice, auf deren Außenwand seit Jahrhunderten bei feuchter Witterung ein Mädchengesicht erscheint, nicht mehr aufsuchen kann, wird über die wunderbaren Fotos den Ausflug gedanklich unternehmen und in Erinnerungen schwelgen können.
Fester Einband, 16 cm breit, 23,5 cm hoch, 168 Seiten, 308 Fotos, Landkarte mit Markierung der Reiseziele.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.10.2016Bayerns Märchenwald
Im Bayerischen Wald umranken alte Sagen und schauerliche Legenden viele mystische Plätze.
Heimatforscherin Marita Haller hat sich auf die Suche nach den Ursprüngen dieser Kraftorte begeben
VON HANS KRATZER
Zwiesel – Bei allem Staunen über antike Tempel und mittelalterliche Burgen – die rätselhaftesten Bauwerke dieser Welt sind bereits in der Steinzeit errichtet worden. Stonehenge in der englischen Grafschaft Wiltshire zum Beispiel, eine vor vielen tausend Jahren konstruierte Anlage voller Steinkolosse, deren Magie sich kaum ein Besucher entziehen kann. Auch der Freistaat Bayern ist reich an mystisch umflorten Bauwerken und Naturphänomenen. Zwischen Oberammergau und Hof existieren haufenweise Bäume, Höhlen, Kirchen und Quellen, die wegen ihrer Aura schon in grauer Vorzeit als Kultstätten berühmt waren. Noch heute suchen viele Menschen solche Kraftorte auf, weil sie sich zu ihnen hingezogen fühlen. Auf andere wirken sie unheimlich, nicht zuletzt durch alte Sagen und schauerliche Legenden, von denen mystische Plätze häufig umrankt werden.
Viele solche Örtlichkeiten sind im Bayerischen Wald zu finden, einer lange Zeit unwirtlichen Gegend, rau, abweisend, karg. Die dunklen Wälder und das neblige Buckelland erwiesen sich geradezu als Biotope für Spuk und Übersinnliches. Noch in den 60er Jahren versetzte eine schemenhafte Weiße Frau in den Gemäuern der Burg Wolfsegg ein Ehepaar in Angst und Schrecken. Die Geschichte ging um die Welt, und schließlich reiste sogar ein Parapsychologe aus New York an, um Licht ins Dunkel zu bringen. Er brachte die Gräfin Klara von Helfenstein ins Spiel, die im Mittelalter mit ihrem Gatten auf der Burg gelebt haben soll. In einer Eifersuchtsszene habe er sie umgebracht, sagt die Sage, weshalb die gute Klara nun im weißen Leichenhemd ruhelos durch die Burg irre.
Die Heimatforscherin Marita Haller aus Zwiesel befasst sich seit Jahren mit derlei Mythen. Unzählige Male fuhr sie in die Dörfer des Bayerischen Waldes und des Böhmerwalds hinein und befragte dort vor allem alte Leute. Dabei erfuhr sie so viel Spannendes, dass sie nun mit zwei tschechischen Kollegen ein Buch über 77 noch weitgehend unentdeckte mystische Orte vorlegen konnte. Besonders angetan hat es ihr das Steinerne Kircherl in der Nähe von Entschenreuth im Landkreis Freyung-Grafenau. „Dort erfuhr ich erstmals, was es heißt, an einem Ort Kraft zu tanken“, sagt Haller. Um ins Innere zu gelangen, muss man all seinen Mut zusammennehmen und sich durch einen engen Felsenspalt quetschen. Erst dann sieht der Besucher den großzügigen Raum, in dem ein mannsgroßes Kreuz aus Eisen steht. Ein Soldat, der heil aus dem Krieg zurückgekehrt ist, hat es aus Dankbarkeit dort aufgestellt.
Früher prägten mystische Naturphänomene den Alltag viel intensiver als heute. Für viele Vorkommnisse gab es in der vorindustriellen Welt keine Erklärung. So kamen oft Teufel oder Drud ins Spiel und manchmal auch Naturgeister. „Die Leute hatten immer Angst vor irgendwas“, sagt Haller, und sei es vor seltsam geformten Felsen. Die Natur und das Überirdische mussten ständig besänftigt werden, sei es durch Pferdeumritte und Bittgänge oder durch Opferkerzen.
Im Böhmerwald erfuhr Marita Haller, in der Nähe von Velhartice sei auf der Giebelmauer der Friedhofskirche Maria Magdalena ein Mädchengesicht zu sehen. Es erscheine immer wieder, auch wenn Putz und Farbe erneuert werden. Unterhalb dieses lieben Gesichts ist aber auch ein Hexengesicht zu erkennen. Eines von unzähligen Phänomenen, die den Mythos der finster-unheimlichen Waldheimat über Generationen hinweg verstärkt haben. Manchmal hatte das auch praktische Folgen. Der mehr als zehn Meter hohe lavendelblaue Felsen in Neureichenau, der besonders bei feuchter Witterung unnatürlich leuchtet, lockt seit jeher wundergläubige Menschen an. Kein Wunder, dass hier 1841 eine Wasserheilanstalt gegründet wurde.
Und immer wieder die magischen Lichter. Gut 40 Kilometer von Zwiesel entfernt steht die romanische Kirche von Maurenzen. Im Dreißigjährigen Krieg sollen hier viele Schweden ums Leben gekommen sein. Ihre Seelen sollen noch heute wie Glühwürmchen über dem Friedhof schwirren. Schauerlich wirkt auch der barocke Karner (Beinhaus) auf der Nordseite des Friedhofs, er enthält etwa 5000 Skelette. Überhaupt finden sich an mystischen Orten oft Zeugnisse eines Totenkults. In der St. Anna-Kapelle in Viechtach sind Totentanzfresken zu entdecken, und auch hier prangen im Karner einige Totenköpfe als Memento Mori.
In Südböhmen hat Marita Haller sogar eine Art tschechisches Stonehenge entdeckt. Esoterisch angehauchte Besucher schwören darauf, die Kraft der gut 1,80 Meter hohen und kreisförmig angelegten Steine zu spüren. Vielleicht ist das auch gut so, immerhin sind am Horizont die Konturen des Atomkraftwerks Temelin zu erkennen.
Marita Haller listet viele unbekannte Ausflugsziele auf. Das unterscheidet ihr Buch vom Band „Unbekannter Bayerischer Wald“, in dem der Historiker Werner Schäfer zwar ebenfalls kenntnisreich magische Orte wie den Großen Pfahl, Burgruinen und den Bogenberg vorstellt. Aber unbekannt sind die meisten von ihm vorgestellten Orte nicht mehr.
Josef Probsts Band „Mystischer Bayerischer Wald“ ist schlichter gestaltet als die anderen beiden Bücher. Er enthält vor allem Geistergeschichten und Sagen, die sich häufig um die Weiße Frau drehen. Sie ist seit jeher eine unheimliche, aber beständige Begleiterin der hiesigen Bevölkerung.
Marita Haller, Petr Mazny, Jaroslav Vogeltanz: 77 mystische Ausflugsziele im Bayerischen Wald und Böhmerwald, Ohetaler-Verlag, 14,90 Euro; Werner Schäfer: Unbekannter Bayerischer Wald, Volk Verlag, 17.90 Euro; Josef Probst: Mystischer Bayerischer Wald, Ohetaler-Verlag, 12,90 Euro.
Um ins Innere der Kirche
zu gelangen, muss man all
seinen Mut zusammennehmen
Biotope für Spuk und Übersinnliches: ein Steinkreis in Südböhmen, die Giebelmauer der
Friedhofskirche Maria Magdalena im Böhmerwald, das Steinerne Kircherl nahe Entschenreuth und ein
Beinhaus in der St. Anna-Kapelle in Viechtach (von oben links im Uhrzeigersinn). Fotos: Marita Haller
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Im Bayerischen Wald umranken alte Sagen und schauerliche Legenden viele mystische Plätze.
Heimatforscherin Marita Haller hat sich auf die Suche nach den Ursprüngen dieser Kraftorte begeben
VON HANS KRATZER
Zwiesel – Bei allem Staunen über antike Tempel und mittelalterliche Burgen – die rätselhaftesten Bauwerke dieser Welt sind bereits in der Steinzeit errichtet worden. Stonehenge in der englischen Grafschaft Wiltshire zum Beispiel, eine vor vielen tausend Jahren konstruierte Anlage voller Steinkolosse, deren Magie sich kaum ein Besucher entziehen kann. Auch der Freistaat Bayern ist reich an mystisch umflorten Bauwerken und Naturphänomenen. Zwischen Oberammergau und Hof existieren haufenweise Bäume, Höhlen, Kirchen und Quellen, die wegen ihrer Aura schon in grauer Vorzeit als Kultstätten berühmt waren. Noch heute suchen viele Menschen solche Kraftorte auf, weil sie sich zu ihnen hingezogen fühlen. Auf andere wirken sie unheimlich, nicht zuletzt durch alte Sagen und schauerliche Legenden, von denen mystische Plätze häufig umrankt werden.
Viele solche Örtlichkeiten sind im Bayerischen Wald zu finden, einer lange Zeit unwirtlichen Gegend, rau, abweisend, karg. Die dunklen Wälder und das neblige Buckelland erwiesen sich geradezu als Biotope für Spuk und Übersinnliches. Noch in den 60er Jahren versetzte eine schemenhafte Weiße Frau in den Gemäuern der Burg Wolfsegg ein Ehepaar in Angst und Schrecken. Die Geschichte ging um die Welt, und schließlich reiste sogar ein Parapsychologe aus New York an, um Licht ins Dunkel zu bringen. Er brachte die Gräfin Klara von Helfenstein ins Spiel, die im Mittelalter mit ihrem Gatten auf der Burg gelebt haben soll. In einer Eifersuchtsszene habe er sie umgebracht, sagt die Sage, weshalb die gute Klara nun im weißen Leichenhemd ruhelos durch die Burg irre.
Die Heimatforscherin Marita Haller aus Zwiesel befasst sich seit Jahren mit derlei Mythen. Unzählige Male fuhr sie in die Dörfer des Bayerischen Waldes und des Böhmerwalds hinein und befragte dort vor allem alte Leute. Dabei erfuhr sie so viel Spannendes, dass sie nun mit zwei tschechischen Kollegen ein Buch über 77 noch weitgehend unentdeckte mystische Orte vorlegen konnte. Besonders angetan hat es ihr das Steinerne Kircherl in der Nähe von Entschenreuth im Landkreis Freyung-Grafenau. „Dort erfuhr ich erstmals, was es heißt, an einem Ort Kraft zu tanken“, sagt Haller. Um ins Innere zu gelangen, muss man all seinen Mut zusammennehmen und sich durch einen engen Felsenspalt quetschen. Erst dann sieht der Besucher den großzügigen Raum, in dem ein mannsgroßes Kreuz aus Eisen steht. Ein Soldat, der heil aus dem Krieg zurückgekehrt ist, hat es aus Dankbarkeit dort aufgestellt.
Früher prägten mystische Naturphänomene den Alltag viel intensiver als heute. Für viele Vorkommnisse gab es in der vorindustriellen Welt keine Erklärung. So kamen oft Teufel oder Drud ins Spiel und manchmal auch Naturgeister. „Die Leute hatten immer Angst vor irgendwas“, sagt Haller, und sei es vor seltsam geformten Felsen. Die Natur und das Überirdische mussten ständig besänftigt werden, sei es durch Pferdeumritte und Bittgänge oder durch Opferkerzen.
Im Böhmerwald erfuhr Marita Haller, in der Nähe von Velhartice sei auf der Giebelmauer der Friedhofskirche Maria Magdalena ein Mädchengesicht zu sehen. Es erscheine immer wieder, auch wenn Putz und Farbe erneuert werden. Unterhalb dieses lieben Gesichts ist aber auch ein Hexengesicht zu erkennen. Eines von unzähligen Phänomenen, die den Mythos der finster-unheimlichen Waldheimat über Generationen hinweg verstärkt haben. Manchmal hatte das auch praktische Folgen. Der mehr als zehn Meter hohe lavendelblaue Felsen in Neureichenau, der besonders bei feuchter Witterung unnatürlich leuchtet, lockt seit jeher wundergläubige Menschen an. Kein Wunder, dass hier 1841 eine Wasserheilanstalt gegründet wurde.
Und immer wieder die magischen Lichter. Gut 40 Kilometer von Zwiesel entfernt steht die romanische Kirche von Maurenzen. Im Dreißigjährigen Krieg sollen hier viele Schweden ums Leben gekommen sein. Ihre Seelen sollen noch heute wie Glühwürmchen über dem Friedhof schwirren. Schauerlich wirkt auch der barocke Karner (Beinhaus) auf der Nordseite des Friedhofs, er enthält etwa 5000 Skelette. Überhaupt finden sich an mystischen Orten oft Zeugnisse eines Totenkults. In der St. Anna-Kapelle in Viechtach sind Totentanzfresken zu entdecken, und auch hier prangen im Karner einige Totenköpfe als Memento Mori.
In Südböhmen hat Marita Haller sogar eine Art tschechisches Stonehenge entdeckt. Esoterisch angehauchte Besucher schwören darauf, die Kraft der gut 1,80 Meter hohen und kreisförmig angelegten Steine zu spüren. Vielleicht ist das auch gut so, immerhin sind am Horizont die Konturen des Atomkraftwerks Temelin zu erkennen.
Marita Haller listet viele unbekannte Ausflugsziele auf. Das unterscheidet ihr Buch vom Band „Unbekannter Bayerischer Wald“, in dem der Historiker Werner Schäfer zwar ebenfalls kenntnisreich magische Orte wie den Großen Pfahl, Burgruinen und den Bogenberg vorstellt. Aber unbekannt sind die meisten von ihm vorgestellten Orte nicht mehr.
Josef Probsts Band „Mystischer Bayerischer Wald“ ist schlichter gestaltet als die anderen beiden Bücher. Er enthält vor allem Geistergeschichten und Sagen, die sich häufig um die Weiße Frau drehen. Sie ist seit jeher eine unheimliche, aber beständige Begleiterin der hiesigen Bevölkerung.
Marita Haller, Petr Mazny, Jaroslav Vogeltanz: 77 mystische Ausflugsziele im Bayerischen Wald und Böhmerwald, Ohetaler-Verlag, 14,90 Euro; Werner Schäfer: Unbekannter Bayerischer Wald, Volk Verlag, 17.90 Euro; Josef Probst: Mystischer Bayerischer Wald, Ohetaler-Verlag, 12,90 Euro.
Um ins Innere der Kirche
zu gelangen, muss man all
seinen Mut zusammennehmen
Biotope für Spuk und Übersinnliches: ein Steinkreis in Südböhmen, die Giebelmauer der
Friedhofskirche Maria Magdalena im Böhmerwald, das Steinerne Kircherl nahe Entschenreuth und ein
Beinhaus in der St. Anna-Kapelle in Viechtach (von oben links im Uhrzeigersinn). Fotos: Marita Haller
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