Schon gleich zu Anfang dieses wunderbaren Buches wird man durch einen unvergleichlichen
antiken Charme gebannt. Die Herzen von Buchliebhabern werden sofort höher schlagen. Im
Mittelpunkt des Geschehens befindet sich nämlich eine herrliche Buchhandlung: "Marks &
Co."
Auf ihrer Suche nach gut
erhaltenen antiquarischen Büchern wendet sich Helene Hanff per
Brief an eben diese Buchhandlung. So…mehrSchon gleich zu Anfang dieses wunderbaren Buches wird man durch einen unvergleichlichen
antiken Charme gebannt. Die Herzen von Buchliebhabern werden sofort höher schlagen. Im
Mittelpunkt des Geschehens befindet sich nämlich eine herrliche Buchhandlung: "Marks &
Co."
Auf ihrer Suche nach gut erhaltenen antiquarischen Büchern wendet sich Helene Hanff per
Brief an eben diese Buchhandlung. So beginnt ein Briefwechsel zwischen Helene und Frank
Doel der seinesgleichen sucht. Helene hat eine wahre Fundgrube an Büchern entdeckt und
Frank versucht all ihre Wünsche zu erfüllen. Der Versandweg von England nach Amerika
wird dabei stets in Kauf genommen. Nach und nach entsteht auch Kontakt zwischen Helene
und anderen Mitarbeitern der Buchhandlung sowie zu Franks Familie.
Besonders interessant sind diese Briefe, weil sie tatsächlich so geschrieben und verschickt
wurden. Man kann nun die unterschiedlichen Briefkontakte von 1949 bis 1969 verfolgen.
Beim Lesen kommt sofort ein wohliges Gefühl voller Wärme auf. Spürt man doch, wie nah
sich die Figuren mit der Zeit kommen. Es entwickeln sich wahre Freundschaften und mit
Freude verfolgt man jedes Wort, ja jede Silbe dieser liebenswerten Zeilen.
In ihrer Begeisterung für Bücher schreckt Helene auch nicht davor zurück über gewisse
Unarten bei Büchern zu schimpfen. Falsche Ausgaben werden von ihr gnadenlos verschmäht.
Bei Fehlgriffen teilt sie Frank dies stets in einer humorvollen, teils anstachelnden Art mit und
verlangt nach einer besseren Ausgabe. Man kann förmlich ihr freches Augenzwinkern
während des Schreibens selbst sehen und Frank versucht ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Da
haben sich Menschen gefunden, die sich verstehen und einander vollkommen akzeptieren,
obwohl noch nie ein reales Treffen stattgefunden hat.
Doch nicht nur von Büchern handelt dieses Buch. Es geht ebenso um Mitgefühl und
Hilfsbereitschaft. Ihre Dankbarkeit und Freundschaft drückt Helene in Lebensmittelpaketen
aus, die sie regelmäßig nach England schickt. Dort herrscht nämlich eine absolute
Lebensmittelknappheit.
Die Geschichte ist so warmherzig und echt, dass man sie lieben muss. Man ist berührt und
ergriffen ob der lebensnahen Beschreibungen. Am liebsten wäre ich sofort selbst nach
England gereist um diese Buchhandlung mit eigenen Augen sehen zu können. Auch Helene
hat dies im Buch des Öfteren vor. Treffen werden geplant und immer wieder verschoben, ob
es letztendlich zu einem Treffen kommt, soll hier aber nicht verraten werden. Der Gedanke an
ein Treffen hat einen gewissen Reiz und zugleich auch etwas Beängstigendes.
Wird man wirklich das sehen, was man erwartet hat? Könnte man enttäuscht werden, weil die eigene
Vorstellung ganz anders war? Dank zahlreicher Brief- bzw. Internetfreundschaften kann ich
diesen Zwiespalt nur zu gut nachvollziehen. Natürlich möchte man die Menschen
kennenlernen, denen man so gern schreibt und mit denen man sich über so ziemlich alles
austauscht und das mit Begeisterung. Aber was ist, wenn sie ganz anders sind?
Diese Echtheit und Fassbarkeit machen dieses Buch einfach aus. Aus einem Geschäftsbrief
sind über Jahre hinweg Freundschaften geworden, die niemand mehr missen möchte.
Während des Lesens fühlt man sich irgendwie selbst zugehörig. So bekommt das Wort
"Brieffreundschaft" doch gleich eine neue Bedeutung. Es ist ganz einfach ein Wohlfühlbuch
zum Genießen und darin Versinken.