From the acclaimed, award-winning author of "Waiting" and "War Trash" comes a new novel that eloquently re-imagines the American immigrant saga. Jin tells the story of the Wu family, as it sets out on a journey through contemporary America in search of a sense of belonging.
A New York Times Notable Book One of the Best Books of the Year: Chicago Tribune, Chicago Sun-Times, Entertainment Weekly, Slate In A Free Life, Ha Jin follows the Wu family father Nan, mother Pingping, and son Taotao as they sever their ties with China in the aftermath of the 1989 massacre at Tiananmen Square and begin a new life in the United States. As Nan takes on a number of menial jobs, eventually operating a restaurant with Pingping, he struggles to adapt to the American way of life and to hold his family together, even as he pines for a woman he loved and lost in his youth. Ha Jin's prodigious talents are in full force as he brilliantly brings to life the struggles and successes of the contemporary immigrant experience.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
A New York Times Notable Book One of the Best Books of the Year: Chicago Tribune, Chicago Sun-Times, Entertainment Weekly, Slate In A Free Life, Ha Jin follows the Wu family father Nan, mother Pingping, and son Taotao as they sever their ties with China in the aftermath of the 1989 massacre at Tiananmen Square and begin a new life in the United States. As Nan takes on a number of menial jobs, eventually operating a restaurant with Pingping, he struggles to adapt to the American way of life and to hold his family together, even as he pines for a woman he loved and lost in his youth. Ha Jin's prodigious talents are in full force as he brilliantly brings to life the struggles and successes of the contemporary immigrant experience.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009Heimkehr auf Umwegen
Ha Jin erzählt von chinesischen Migranten in Amerika
Angetan mit Seide und Brokat sollen sie wiederkommen und ihre Vorfahren preisen, verlangt ein chinesisches Sprichwort von denen, die das Land verlassen haben. "Doch da die meisten von uns nicht nach Hause zurückkönnen, müssen wir unsere eigenen Ithakas suchen", schreibt der sinoamerikanische Autor Ha Jin, Professor für englische Literatur an der Boston University und zweifacher PEN/Faulkner-Preisträger. In seinem Roman "Ein freies Leben" wird die Langwierigkeit dieser Suche fast schon körperlich spürbar: Auf über 700 Seiten protokolliert Ha Jin mit buchhalterischer Genauigkeit den langsamen Aufstieg der Familie Wu in einem Land, das lange Zeit in dem Ruf stand, selbst den Tellerwäscher mit königlichem Gewinn zu entlohnen, so er strebsam sei.
Die finanzielle und soziale Erfolgsgeschichte der Wus verläuft allerdings ausnehmend unspektakulär. Nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 beschließt Nan, der ursprünglich nur seiner Promotion wegen in die Vereinigten Staaten gekommen war, nicht mehr nach China zurückzukehren - das sind die einzigen autobiographischen Elemente des Romans. Auch die Politologie ist Nan zuwider. Und so gibt er die akademische Karriere auf für ein Arbeiterdasein, das zwar seinen intellektuellen Ansprüchen nicht genügt, dafür aber seine Frau Pingping und seinen Sohn Taotao ernährt. Demut und Aufopferung prägen das Selbstverständnis der Zuwanderer, deren bescheidenes Ziel ein solides Mittelschichtdasein in dem kapitalistischsten aller Länder ist. Die leisen Hoffnungen und kleinen Enttäuschungen, die den Weg dorthin prägen, bilden den Rhythmus ihrer Geschichte.
Obgleich vollauf beschäftigt mit dem Leiden an der eigenen Spießbürgerlichkeit, schmerzhaften Erinnerungen an eine frühere Geliebte und den Zumutungen rassistischer Ressentiments, ist Nan ein Träumer, der seine eigentliche Bestimmung in der Dichtkunst sieht und schubweise unter dem Ausbleiben literarischen Ruhmes leidet. Doch in einer Welt, in der jede Aktivität einen Gegenwert in Dollar hat, ist für derlei Romantizismen kein Platz: Nan ergibt sich der Realität und wird kein genialischer Dichter, aber immerhin ein solider Handwerker der englischen Sprache.
Wenn Nan unter der körperlichen Belastung seiner Nachtschichten als Fabrikwächter fast zusammenbricht, beschreibt Ha Jin das, ohne Mitleid für seinen Helden zu heischen. Nur selten bricht Nans Verzweiflung über die eigene Hilflosigkeit durch: "Egal wie hart ich a-beite, ich bin doch bloß eine Sozialvea-sicherungsnummer", stellt er dann fest, doch mit seinem Akzent klingt die bittere Erkenntnis lediglich anrührend, ebenso wie sein Schwanken zwischen hochfahrenden Ambitionen und dem Ekel vor der Mittelmäßigkeit. Den eitlen Gedanken, wie Nabokov, Joyce und Buddha seine herausoperierten Weisheitszähne für die Nachwelt aufzubewahren, verwirft er schnell: "Wie wertlos seine kaputten Zähne waren, weil er es im Leben zu nichts gebracht hatte!"
Das Ausbleiben dramatischer Höhepunkte und der emotionslose, dokumentarische Duktus gestalten die Lektüre streckenweise beschwerlich. Ha Jins Sprache ist so unprätentiös, als solle sie ganz hinter dem Erzählten zurücktreten: den schlichten Alltagssituationen, die die Nöte einer sozial benachteiligten Migrantenfamilie illustrieren. Es geht um das tastende Ausloten der eigenen Möglichkeiten im fremden Land, die latente Furcht vor dem Missverständnis, die ständige Erwartung, übers Ohr gehauen zu werden.
Der Titel ist dabei nicht gänzlich ironisch gemeint. Heimat wird bei Ha Jin zum Versprechen, für dessen Erfüllung jeder selbst zu sorgen hat. Die Freiheit ist die der Entscheidung, auf welchem Wege man es versucht.
ARIANE BREYER.
Ha Jin: "Ein freies Leben". Roman. Aus dem Englischen von Sonja Hauser und Susanne Hornfeck. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 738 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ha Jin erzählt von chinesischen Migranten in Amerika
Angetan mit Seide und Brokat sollen sie wiederkommen und ihre Vorfahren preisen, verlangt ein chinesisches Sprichwort von denen, die das Land verlassen haben. "Doch da die meisten von uns nicht nach Hause zurückkönnen, müssen wir unsere eigenen Ithakas suchen", schreibt der sinoamerikanische Autor Ha Jin, Professor für englische Literatur an der Boston University und zweifacher PEN/Faulkner-Preisträger. In seinem Roman "Ein freies Leben" wird die Langwierigkeit dieser Suche fast schon körperlich spürbar: Auf über 700 Seiten protokolliert Ha Jin mit buchhalterischer Genauigkeit den langsamen Aufstieg der Familie Wu in einem Land, das lange Zeit in dem Ruf stand, selbst den Tellerwäscher mit königlichem Gewinn zu entlohnen, so er strebsam sei.
Die finanzielle und soziale Erfolgsgeschichte der Wus verläuft allerdings ausnehmend unspektakulär. Nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 beschließt Nan, der ursprünglich nur seiner Promotion wegen in die Vereinigten Staaten gekommen war, nicht mehr nach China zurückzukehren - das sind die einzigen autobiographischen Elemente des Romans. Auch die Politologie ist Nan zuwider. Und so gibt er die akademische Karriere auf für ein Arbeiterdasein, das zwar seinen intellektuellen Ansprüchen nicht genügt, dafür aber seine Frau Pingping und seinen Sohn Taotao ernährt. Demut und Aufopferung prägen das Selbstverständnis der Zuwanderer, deren bescheidenes Ziel ein solides Mittelschichtdasein in dem kapitalistischsten aller Länder ist. Die leisen Hoffnungen und kleinen Enttäuschungen, die den Weg dorthin prägen, bilden den Rhythmus ihrer Geschichte.
Obgleich vollauf beschäftigt mit dem Leiden an der eigenen Spießbürgerlichkeit, schmerzhaften Erinnerungen an eine frühere Geliebte und den Zumutungen rassistischer Ressentiments, ist Nan ein Träumer, der seine eigentliche Bestimmung in der Dichtkunst sieht und schubweise unter dem Ausbleiben literarischen Ruhmes leidet. Doch in einer Welt, in der jede Aktivität einen Gegenwert in Dollar hat, ist für derlei Romantizismen kein Platz: Nan ergibt sich der Realität und wird kein genialischer Dichter, aber immerhin ein solider Handwerker der englischen Sprache.
Wenn Nan unter der körperlichen Belastung seiner Nachtschichten als Fabrikwächter fast zusammenbricht, beschreibt Ha Jin das, ohne Mitleid für seinen Helden zu heischen. Nur selten bricht Nans Verzweiflung über die eigene Hilflosigkeit durch: "Egal wie hart ich a-beite, ich bin doch bloß eine Sozialvea-sicherungsnummer", stellt er dann fest, doch mit seinem Akzent klingt die bittere Erkenntnis lediglich anrührend, ebenso wie sein Schwanken zwischen hochfahrenden Ambitionen und dem Ekel vor der Mittelmäßigkeit. Den eitlen Gedanken, wie Nabokov, Joyce und Buddha seine herausoperierten Weisheitszähne für die Nachwelt aufzubewahren, verwirft er schnell: "Wie wertlos seine kaputten Zähne waren, weil er es im Leben zu nichts gebracht hatte!"
Das Ausbleiben dramatischer Höhepunkte und der emotionslose, dokumentarische Duktus gestalten die Lektüre streckenweise beschwerlich. Ha Jins Sprache ist so unprätentiös, als solle sie ganz hinter dem Erzählten zurücktreten: den schlichten Alltagssituationen, die die Nöte einer sozial benachteiligten Migrantenfamilie illustrieren. Es geht um das tastende Ausloten der eigenen Möglichkeiten im fremden Land, die latente Furcht vor dem Missverständnis, die ständige Erwartung, übers Ohr gehauen zu werden.
Der Titel ist dabei nicht gänzlich ironisch gemeint. Heimat wird bei Ha Jin zum Versprechen, für dessen Erfüllung jeder selbst zu sorgen hat. Die Freiheit ist die der Entscheidung, auf welchem Wege man es versucht.
ARIANE BREYER.
Ha Jin: "Ein freies Leben". Roman. Aus dem Englischen von Sonja Hauser und Susanne Hornfeck. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 738 S., geb., 24,90 [Euro].
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Exquisite and resonant...Jin has fashioned a ruminative, capacious, covertly ironic and quietly revealing tale of one family's pursuit of the American Dream. Los Angeles Times Striking. . . . Jin's language has ripened into something extraordinary. The Washington Post Book World [A Free Life] transforms the genre . The narrative unfolds on such an intimate, domestic scale that it takes a while to realize that this is also an epic. Robert Pinsky, Slate A leisurely, generous tale .As vast and unbounded as the brave and overwhelming new world it describes. Boston Globe