À LA RECHERCHE DU TEMPS PERDU [1947] , illustrations de Van Dongen. * TOME I : Du côté de chez Swann - À l'ombre des jeunes filles en fleurs. Édition reliée d'après la maquette de Paul Bonet, 664 pages + 48 p. hors texte, 24 ill., cart., sous couv. décorée, 175 x 225 mm. Reliures d'éditeur illustrées, Gallimard -rom. * TOME II : Le Côté de Guermantes - Sodome et Gomorrhe. Édition reliée d'après la maquette de Paul Bonet, 772 pages + 58 p. hors texte, 29 ill., cart., sous couv. décorée, 175 x 225 mm. Reliures d'éditeur illustrées, Gallimard -rom. * TOME III : La Prisonnière - Albertine disparue - Le Temps retrouvé. Édition reliée d'après la maquette de Paul Bonet, 728 pages + 48 p. hors texte, 24 ill., cart., sous couv. décorée, 175 x 225 mm. Reliures d'éditeur illustrées, Gallimard -rom.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.01.2013Der Anfang des Erinnerns
Proust findet endlich einen Verleger für den Beginn der "Suche nach der verlorenen Zeit"
Im Herbst und Winter macht das Manuskript die Runde. Es wandert von Verlag zu Verlag, Fasquelle, Ollendorf, Gallimard. Überall wird es abgelehnt. Zuletzt landet es bei André Gide, der es vor der Veröffentlichung in der "Nouvelle Revue Française" prüfen soll. Doch Gide macht sich anscheinend gar nicht die Mühe, das sorgsam verschnürte Paket zu öffnen. Später wird er das als den schlimmsten Fehler seines Lebens bezeichnen.
Seit 1906 lebt Marcel Proust am Boulevard Haussmann 102, in einer Sechszimmerwohnung, die er mit Korkplatten gegen den Lärm der Außenwelt hat abdichten lassen. 1908 legt er ein Notizbuch an, in dem er Ideen zu seinem Roman festhält, 1909 gibt es einen ersten Entwurf, im Sommer 1910 beginnt er mit dem Schreiben. Das Buch soll "Les intermittences du coeur" heißen, "Die Unbeständigkeiten des Herzens", und aus zwei Teilen bestehen, "Le temps perdu" und "Le temps retrouvé". Erst in letzter Minute ändert Proust den Titel des ersten Teils: "Du côté de chez Swann" - "In Swanns Welt".
Auf eigene Kosten lässt er den Roman schließlich bei Grasset drucken. Im März 1913 bekommt er die Fahnen, und es beginnt jener quälende nächtliche Prozess des Umschreibens, Ergänzens, Korrigierens, durch den alle Bände der "Suche nach der verlorenen Zeit" gehen werden. Nur der erste Satz, unvergesslich, steht von Anfang an fest: "Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen."
Andreas Kilb
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Proust findet endlich einen Verleger für den Beginn der "Suche nach der verlorenen Zeit"
Im Herbst und Winter macht das Manuskript die Runde. Es wandert von Verlag zu Verlag, Fasquelle, Ollendorf, Gallimard. Überall wird es abgelehnt. Zuletzt landet es bei André Gide, der es vor der Veröffentlichung in der "Nouvelle Revue Française" prüfen soll. Doch Gide macht sich anscheinend gar nicht die Mühe, das sorgsam verschnürte Paket zu öffnen. Später wird er das als den schlimmsten Fehler seines Lebens bezeichnen.
Seit 1906 lebt Marcel Proust am Boulevard Haussmann 102, in einer Sechszimmerwohnung, die er mit Korkplatten gegen den Lärm der Außenwelt hat abdichten lassen. 1908 legt er ein Notizbuch an, in dem er Ideen zu seinem Roman festhält, 1909 gibt es einen ersten Entwurf, im Sommer 1910 beginnt er mit dem Schreiben. Das Buch soll "Les intermittences du coeur" heißen, "Die Unbeständigkeiten des Herzens", und aus zwei Teilen bestehen, "Le temps perdu" und "Le temps retrouvé". Erst in letzter Minute ändert Proust den Titel des ersten Teils: "Du côté de chez Swann" - "In Swanns Welt".
Auf eigene Kosten lässt er den Roman schließlich bei Grasset drucken. Im März 1913 bekommt er die Fahnen, und es beginnt jener quälende nächtliche Prozess des Umschreibens, Ergänzens, Korrigierens, durch den alle Bände der "Suche nach der verlorenen Zeit" gehen werden. Nur der erste Satz, unvergesslich, steht von Anfang an fest: "Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen."
Andreas Kilb
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