Zum Werk: Die starken Brüche in der Interpretationsgeschichte machen A Midsummer Night_s Dream zu einer der am folgenreichsten umgedeuteten Komödien Shakespeares. Die Interpretationen des 20. Jahrhunderts, die sich auf das Sinngefüge, ihre Thematik, ihre Bild- und Symbolwelt und die ideen- und kulturgeschichtlichen Kontexte konzentrierten, richteten sich auf Problemlagen jenseits einer romantisch-heiteren Feenwelt; und die in jüngerer Zeit unter mancherlei weltanschaulichen Perspektiven vollzogene Politisierung erweiterte den Blick um weitere ideologische Spannungsfelder, die zu widerstreitenden Deutungen auffordern. Zum Titelbild: Die Innigkeit, in der Marc Chagall auf seinem Gemälde Le Songe d'une nuit d'été (1939) die Vereinigung von Titania und Bottom darstellt, ist durch eine ähnliche Ambiguität gekennzeichnet. Die erotische Begegnung beider Figuren zeigt keine ekstatische Entgrenzung, sondern stille Sehnsucht.Zu den Herausgebern: Werner Habicht (1930-2022) lehrte als Professor für Englische Literaturwissenschaft an den Universitäten Heidelberg, Bonn und Würzburg. Mit seinen wegweisenden Forschungen zu Literatur und Theater des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie zur Shakespearerezeption gewann er höchste internationale Anerkennung. Er war Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft (West) 1976-1988, langjähriger Herausgeber des Shakespeare-Jahrbuches und Mitbegründer der Englisch-deutschen Studienausgabe der Dramen Shakespeares. Norbert Greiner lehrte als Professor für Englische Literaturwissenschaft und Übersetzungswissenschaft an den Universitäten Heidelberg, Hamburg und Wien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das englische Drama und Theater, die deutsch-englischen Literaturbeziehungen und die literarische Übersetzung. In der Englisch-deutschen Studienausgabe, deren Mitherausgeber er ist, erschienen sein Band Much Ado about Nothing (1989, 22013) und zusammen mit Wolfgang Müller Hamlet (2005).