Die moderne Architekturkritik legt ihr Augenmerk häufig vor allem auf die Theorien und Konzepte hinter den Gebäuden. Dabei gibt es so viel zu erfahren, wenn man die Welt des geschriebenen Wortes verlässt und sich mit den realen Bauwerken auseinandersetzt - den «Dingen an sich». Das Verlangen nach «realer, lebendiger Greifbarkeit» bildet den roten Faden dieser zum Nachdenken anregenden Sammlung von Essays des weltbekannten britischen Architekturkritikers Irénée Scalbert.Die neun Essays in «A Real Living Contact with the Things Themselves» erstrecken sich über den gesamten Verlauf von Scalberts Karriere, von den frühen 1990er-Jahren bis heute. Oft sind es detailreiche Studien bekannter Gebäude - sowohl Kritiken neu realisierter Projekte wie auch Kommentare zu bereits bestehenden Bauwerken, die so wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wurden. Andere Texte sind weiter gefasst und ergründen historische Strömungen und Konzepte im Hinblick auf deren Relevanz für die zeitgenössische Architektur. Gemein ist ihnen Scalberts prägnante, treffende Kritik, die - gepaart mit zahlreichen Illustrationen - dieses Buch zu einer spannenden Lektüre für Architekturinteressierte macht.