Der Sommer ist vorbei, es wird Herbst und vier Könige beanspruchen den Thron von Westeros. Allianzen werden gebildet und zerfallen kurz darauf wieder. Jeder kämpft gegen jeden, Nachbar gegen Nachbar, Bruder gegen Bruder und Freunde werden zu Feinden und das, obwohl es bald Winter wird.
Storms' End
ist gefallen und Stannis kommt mit Feuer und Schwert und dunklen Kräften eines neuen Gottes aus dem…mehrDer Sommer ist vorbei, es wird Herbst und vier Könige beanspruchen den Thron von Westeros. Allianzen werden gebildet und zerfallen kurz darauf wieder. Jeder kämpft gegen jeden, Nachbar gegen Nachbar, Bruder gegen Bruder und Freunde werden zu Feinden und das, obwohl es bald Winter wird.
Storms' End ist gefallen und Stannis kommt mit Feuer und Schwert und dunklen Kräften eines neuen Gottes aus dem Osten, um den Thorn zu erobern, während Jaime im Kerker der Tullys sitzt und sein Vater Krieg gegen Robb Stark führt. Nur noch ein Zwerg, von allen gehasst und verabscheut, steht zwischen der Schleifung von Kings' Landing.
Erstaunlich, so viele Seiten, so viel Geschehen und doch passiert herzlich wenig. Im Großen und Ganzen lassen sich alle Handlungsstränge in wenigen Worten zusammenfassen, andererseits gibt es bereits wieder so viele neue Hinweise und Anzeichen auf kommende Ereignisse, dass einem dies dennoch wieder schwerfällt.
Martins Erzählstil erinnert stark an Charles Dickens und seinen David Copperfield. Alles wird sehr deutlich beschrieben, man versinkt in der Handlung, die Kapitel und Handlungsstränge funktionieren auch alle einzeln, aber wenn man zurückblickt fragt man sich, wie kann man so wenig Handlung in so viele Worte verpacken, das ist ja schon fast ein Hohlbeinsches Werk, nur irgendwie viel besser, viel vielschichtiger. Das liegt an einem ganz einfachen Trick, den der Autor anwendet. Ähnlich wie Dan Brown springt er von Handlungsstrang zu Handlungsstrang, ohne je einen davon abzuschließen, so dass man immer wissen will wie es weitergeht und zwar bei allen erzählenden Personen. Würde er diese Geschichte nur aus einer Perspektive erzählen, wäre sie flach, einfallslos und vorhersehbar. Dadurch, dass er die Hinweise auf verschiedene Erzählstränge verteilt, der Leser somit mehr weiß als seine Protagonisten und spekulieren kann, hält er die Spannung der Geschichte. Einige Autoren erzählen eine Geschichte in verschiedenen Blickwinkeln, aber nacheinander in verschiedenen Bänden (Oryx and Crake +Das Jahr der Flut von Attwod sind so ein Beispiel). Jede Geschichte an sich ist gut, aber man hat doch das Gefühl betrogen worden zu sein, weil der Autor mehrfach in seine Welt zurückkehrt, statt mal was Neues zu schreiben, man fühlt sich ein wenig betrogen obwohl es doch ein anderer Blickwinkel auf die gleiche Geschichte ist. Martin ist da cleverer, er teilt dich Bücher, passt die Kapitel zusammen und erzählt die Geschichte gleich aus verschiedenen Blickwinkeln und DAS ist sein Haupttrick, der diese Bücher so spannend macht.
Leider erspart er dem Leser diesmal die Schlachtenbeschreibungen nicht. Es gibt ganze Kapitel mit Schlachten, Parieren, Metzeln, ... die mich einfach nur zu Tode langweilten. Schlachtenbeschreibungen waren der Grund, warum ich den Herrn der Ringe bis heute nie geschafft habe komplett zu lesen und mehrfach abgebrochen habe. Hier sind es nur wenige Kapitel, aber die haben mir gereicht und ich war froh, als sie rum waren, da hätte mir eine kurze Statistik gereicht, die Details tragen nichts zu Handlung bei.
Fazit: Viele Worte, spannende Erzählweise, wenig Handlung, das aber perfekt umgesetzt.