Die Pilgergruppe sitzt bei heftigem Regen in einem Gasthaus in Kent fest, eine gute Gelegenheit, für eine weitere Schauergeschichte. Diesmal ist der Advocat an der Reihe und berichtet, wie ein junger Anwalt in London in einem Mordfall ermitteln soll und dabei in ein wahres Netz aus Lügen, Intrigen
und Verschwörung verwickelt wird.
Wie schon im ersten Teil der „Canterbury Tales“ so ist auch hier…mehrDie Pilgergruppe sitzt bei heftigem Regen in einem Gasthaus in Kent fest, eine gute Gelegenheit, für eine weitere Schauergeschichte. Diesmal ist der Advocat an der Reihe und berichtet, wie ein junger Anwalt in London in einem Mordfall ermitteln soll und dabei in ein wahres Netz aus Lügen, Intrigen und Verschwörung verwickelt wird.
Wie schon im ersten Teil der „Canterbury Tales“ so ist auch hier der eigentliche Krimifall in eine Rahmenhandlung eingebettet. Man erfährt zwar nur wenig über die Pilger, aber es deutet sich an, dass sich viele aus der Gruppe von früher kennen und einige durch Geheimnisse miteinander verbunden sind.
Im ersten Teil erzählte der Ritter Sir Godfrey Evesden eine Geschichte, nun ist der Advokat an der Reihe und er berichtet, wie der junge Anwalt Nicholas Chirke im Jahr 1358 in eine düstere Mordgeschichte verwickelt wird. Königin Isabella ist seit einigen Monaten tot, doch sie nahm ein finsteres Geheimnis mit ins Grab. Es wird vermutet, das Vallence der Knappe der Königin dieses Geheimnis kannte, doch der junge Mann wurde bei seiner Flucht aus England schwer verwundet und starb an den Verletzungen. Auch Richter Berisford, der zunächst mit den Ermittlungen betaut war, wurde ebenfalls ermordet. Doch hochranginge Personen und verschiedenen andere Parteien, wie der geheimnisumwitterte „König der Bettler“ sind an dem Geheimnis interessiert und schon bald gerät Chirke in große Gefahr.
Der Krimifall ist sehr wendungsreich konstruiert, zum einen geht es um die Mordermittlung an Richter Berisford und dann um die Klärung des Geheimnisses. Hier tappt der Leser lange Zeit im Dunklen und wird am Ende mit einer unerwarteten Wendung verblüfft, denn eigentlich geht es um 2 Geheimnisse. Die Auflösung ist schlüssig und logisch, die Handlung spannend bis zum Schluß.
Neben seinen gut recherchierten Fakten glänzt Paul Doherty erneut mit einer gelungen Schilderung vom London/England des 14. Jahrhunderts, hier bekommt der der Leser ein buntes und facettenreiches Bild vom damaligen Leben. Schade dass die anderen Teile der „Canterbury Tales“ nicht ins deutsche übetragen wurden!
FaziT: ein spannender Mittelalterkrimi, in dem der Autor erneut beweist, dass er historische Fakten auf spannende und interessante Weise mit einer fiktiven Geschichte verbinden kann und so dem Leser ein buntes und faszinierendes Bild vom London des 14. Jahrhunderts vermittelt.