Von Märchen, Liebe und Helden
Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön und erinnert auch an andere Bücher von Kiera Cass. Es hat eine Art Wiedererkennungswert. Da ich andere Werke der Autorin kenne, hätte ich den Roman vermutlich auch gelesen, ohne den Klappentext zu kennen. Unabhängig
davon spiegelt er die Geschichte gut wider und macht neugierig auf mehr.
Meinung
Ein…mehrVon Märchen, Liebe und Helden
Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön und erinnert auch an andere Bücher von Kiera Cass. Es hat eine Art Wiedererkennungswert. Da ich andere Werke der Autorin kenne, hätte ich den Roman vermutlich auch gelesen, ohne den Klappentext zu kennen. Unabhängig davon spiegelt er die Geschichte gut wider und macht neugierig auf mehr.
Meinung
Ein überraschendes Werk, was jedoch die Erwartungen nicht komplett erfüllen konnte.
Prinzessin Annika und Soldat Lennox führen komplett unterschiedliche Leben. Sie ist privilegiert, er muss sich andauernd behaupten. Und doch wurden beide durch ihre Umstände nicht ausgezehrt.
Als beide aufeinandertreffen, entfalten sich trotz aller Widrigkeiten tiefe Gefühle zwischen ihnen. Doch die Zukunft ist ungewiss.
Die Sichtweise wird überwiegend von Annika und Lennox bestritten. Damit lernt man beide recht gut kennen und bekommt einen Zugang zu ihrer Gedankenwelt.
Annika war mir sofort sympathisch. Sie überrascht, da sie keineswegs das Klischee einer Prinzessin erfüllt. Lennox hingegen bleibt lange schwer einzuschätzen, was aber gewollt ist. Das ist ein Punkt unter vielen, der den Leser dranbleiben lässt, da man Lennox durchschauen möchte. Aber auch die erste Begegnung von Annika und Lennox birgt viel Potenzial.
Ich hatte keinerlei Probleme, in die Story zu finden. Der Plot ist schön und erinnert an Märchen, ist jedoch alles andere als seicht. Politische Verwicklungen, fehlerhafte Überlieferungen und Kriegshandlungen generieren einen ernsthaften Hintergrund. Die Geschichte verknüpft diverse Schwerpunkte, um eine breite Masse anzusprechen, was im Großen und Ganzen auch gut gelungen ist.
Der Schreibstil ist traumhaft. Die Autorin versteht es, mit Worten umzugehen. Ich assoziiere ihn mit einer Melodie, wobei es hier eher ein fließendes Gewässer ist, unterbrochen von ein paar Stromschnellen, kombiniert mit Farben. Dunkel, grau, überwiegend düster für Lennox und dem Ort, an dem er lebt. Aber bunt, einfach farbenfroh, für Annikas Königreich. Doch Farbe findet sich auch bei Lennox und eine gewisse Dunkelheit bei Annika.
Das Tempo ist mein Hauptkritikpunkt. Die Geschichte zog sich. Ich will nicht sagen, dass sie langweilig war, denn das entspräche nicht den Tatsachen, aber bis zur Hälfte erlebte ich alles mit angezogener Handbremse. Das ist schade, denn damit hatte ich ein wenig den Eindruck, ich wäre immer noch am Anfang. Dabei gab es Szenen, die deutlich mehr Tempo vertragen hätten. Erst in der zweiten Hälfte wurde man zeitweise mitgezogen. Jedoch fehlt mir hier der Überraschungseffekt. Ja, es gab spannende Momente, aber wenig überraschende Wendungen. Zudem kam das Ende meines Erachtens nach zu abrupt. Ich gehöre zu jenen, die sich nach einer langen Reise gern ein wenig von den Protagonisten verabschieden.
Die Entwicklung insbesondere von Lennox ist schön gelungen. Mit Annika matcht er unheimlich gut. Ihre Annäherung wurde gefühlvoll beschrieben, sodass man gern bei ihnen verweilt. Aber auch diverse Nebencharaktere stechen hervor, worin auch die Stärke des Romans liegt. Deshalb kann man auch ein paar schwammige Erklärungen zu Hintergründen verschmerzen, weil darauf einfach nicht der Fokus liegt.
Alles in allem wurde ich sehr gut unterhalten.
Fazit
Wer bereits Bücher der Autorin gelesen hat, der weiß, dass sie grandiose Geschichten zaubert. Obwohl diese meine Erwartungshaltung, die ich dementsprechend hatte, nicht ganz erfüllen konnte, vermag sie doch, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.