Das Dreiländereck an den Grenzen von Deutschland, Belgien und den Niederlanden ist eine europäische -Ur-Region-, in der bis heute Zusammenhänge aus 2000 Jahren Geschichte, Kunst und Kultur überdauern und spürbar geblieben sind - sei es im gewichtigen Kur- und Bäderbetrieb, im Baueifer des Mittelalters wie des 18./19. Jahrhunderts oder in der reichen Museumslandschaft.
"Aachen, Lüttich und Maastricht. Fahrten im Dreiländereck - Von der Karlsstadt in die Ardennen und ins Limburger Land" von Gabriele M. Knoll. Erschienen in der Reihe: "DuMont Kunst-Reiseführer". DuMont Buchverlag, Köln 1998. 320 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Karten. Broschiert, 44 Mark.
Es ist nur zu begrüßen, daß dem Ruf kulturhistorisch grundierter Behaglichkeit, den die Aachener Region zu Recht genießt, ein Kunstreiseführer entgegenkommt, der das Dreiländereck mit der gebotenen Ausführlichkeit darstellt. Gabriele M. Knoll gibt einen Überblick über die Geschichte der drei zentralen Städte Aachen, Lüttich und Maastricht und wartet dann mit einer so detaillierten Beschreibung der einzelnen Sehenswürdigkeiten auf, daß auch Aachener manches neue erfahren dürften. Hinzu kommt die bei den DuMont-Führern übliche großzügige Bebilderung mit Stadtplänen und Grundrissen, die das Buch zu einem praktischen Reisebegleiter machen. Von der besonderen Atmosphäre Aachens allerdings vermitteln die etwas lexikalischen Angaben nichts. Weshalb den Aachenern die Karolinger näher sind als die Wittelsbacher, wie der eigentümliche Aachener Singsang zu interpretieren ist, warum es Jahr für Jahr zum rätselhaften Ritus des "Ordens wider den tierischen Ernst" kommen kann und der Aachener Karneval trotzdem eine liebenswerte Sache ist, wie die restriktivste aller Verkehrspolitiken zu erklären ist, obwohl das Aachener Wesen liberal blieb - von all dem erfährt man in dem DuMont-Führer nichts und daher auch leider nicht den Grund, weshalb es sich überhaupt lohnt, diese wunderbare Gegend zu besuchen. (Si.)
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