Extreme Notlagen erfordern extreme Maßnahmen ...
Aidan arbeitet seit Jahren bei Sunny Jim Electronics. Jetzt will das Unternehmen seine Produktion nach Asien verlagern und das Werk in Wales schließen. Aidan beschließt, das nicht einfach hinzunehmen. Eine Idee hat er schon: Er wird einen Sarg kaufen, sich in seinem Garten begraben lassen und nicht wieder herauskommen, bis er die Zusage von Sunny Jim hat, dass das hiesige Werk bestehen bleibt. Als mit den Kumpels im Pub alles x-mal durchgesprochen ist (sie schaffen sich sogar jeder ein Mobiltelefon an - für den Notfall), kommt schließlich der große Tag. Aidan wird in seinem Sarg eingegraben. Natürlich lassen die Medien nicht lange auf sich warten. Und schließlich wird Aidan zwei Meter tief in seinem Garten zum Anziehungspunkt für alle möglichen Menschen mit den unterschiedlichsten Sorgen und Problemen ...
Sehr skurril, sehr komisch und sehr britisch!
Als Aidan seinen Job verliert, will er sich damit nicht abfinden: Er kauft sich einen Sarg, lässt sich in seinem Garten begraben und schwört, unter der Erde zu bleiben, bis er die Zusage bekommt, dass sein Arbeitsplatz nicht nach Indien verlagert wird.
Sehr skurril, sehr komisch und sehr britisch!
Aidan arbeitet seit Jahren bei Sunny Jim Electronics. Jetzt will das Unternehmen seine Produktion nach Asien verlagern und das Werk in Wales schließen. Aidan beschließt, das nicht einfach hinzunehmen. Eine Idee hat er schon: Er wird einen Sarg kaufen, sich in seinem Garten begraben lassen und nicht wieder herauskommen, bis er die Zusage von Sunny Jim hat, dass das hiesige Werk bestehen bleibt. Als mit den Kumpels im Pub alles x-mal durchgesprochen ist (sie schaffen sich sogar jeder ein Mobiltelefon an - für den Notfall), kommt schließlich der große Tag. Aidan wird in seinem Sarg eingegraben. Natürlich lassen die Medien nicht lange auf sich warten. Und schließlich wird Aidan zwei Meter tief in seinem Garten zum Anziehungspunkt für alle möglichen Menschen mit den unterschiedlichsten Sorgen und Problemen ...
Sehr skurril, sehr komisch und sehr britisch!
Als Aidan seinen Job verliert, will er sich damit nicht abfinden: Er kauft sich einen Sarg, lässt sich in seinem Garten begraben und schwört, unter der Erde zu bleiben, bis er die Zusage bekommt, dass sein Arbeitsplatz nicht nach Indien verlagert wird.
Sehr skurril, sehr komisch und sehr britisch!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2009Protest aus dem Grab
Die Idee klingt sehr britisch: Aus Protest gegen die Schließung einer Fabrik lässt sich der Arbeiter Aidan in seinem Vorgarten lebendig begraben - mit Luftloch, um aus dem Sarg heraus die Welt auf sich aufmerksam zu machen. Die Verlagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer ist der große Jobkiller in Aidans walisischer Heimat. Der Verwitwete meint, nichts mehr verlieren zu können: Wenn man ihm die Arbeit nehme, gehöre er nirgendwo anders mehr hin als zwei Meter unter die Erde. Wie zu erwarten, löst Aidans makabres Projekt eine Welle der Anteilnahme aus: Arbeitslose weinen sich nachts an seinem "Grab" aus, Freunde versorgen ihn mit Speisen , und die Beziehung zu seinen Kindern erhält neue Anstöße. Die Anspielungen des Stoffes an die Filme "Brassed off" oder "The Full Monty" sind unverkennbar. Auch Ray French hat mit "Ab nach unten" viel eher ein Drehbuch als einen Roman vorgelegt. An dankbaren Filmfiguren mangelt es nicht. Da ist der Hehler Pancho, der alles organisieren kann, vom Videorecorder bis zum ökologisch abbaubaren Pappsarg. Gelegentliche Rückblenden in die Jugend des Protagonisten sieht man schon farbenfroh vor sich: Ein junges Liebespaar tollt an der irischen Küste herum, dann blendet der Plot zurück zum älteren Mann im Sarg. Noch in der deutschen Übersetzung macht sich ein begrenzter Wortschatz des Autors bemerkbar, was bei mehr als vierhundert Seiten ermüdend wird. Man freut sich auf die Kinoversion, denn sie ist die offensichtliche Bestimmung dieses Textes. (Ray French: "Ab nach unten". Roman. Aus dem Englischen von Martin Ruben Becker. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008, 413 S., br., 14,90 [Euro].) wiel
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Idee klingt sehr britisch: Aus Protest gegen die Schließung einer Fabrik lässt sich der Arbeiter Aidan in seinem Vorgarten lebendig begraben - mit Luftloch, um aus dem Sarg heraus die Welt auf sich aufmerksam zu machen. Die Verlagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer ist der große Jobkiller in Aidans walisischer Heimat. Der Verwitwete meint, nichts mehr verlieren zu können: Wenn man ihm die Arbeit nehme, gehöre er nirgendwo anders mehr hin als zwei Meter unter die Erde. Wie zu erwarten, löst Aidans makabres Projekt eine Welle der Anteilnahme aus: Arbeitslose weinen sich nachts an seinem "Grab" aus, Freunde versorgen ihn mit Speisen , und die Beziehung zu seinen Kindern erhält neue Anstöße. Die Anspielungen des Stoffes an die Filme "Brassed off" oder "The Full Monty" sind unverkennbar. Auch Ray French hat mit "Ab nach unten" viel eher ein Drehbuch als einen Roman vorgelegt. An dankbaren Filmfiguren mangelt es nicht. Da ist der Hehler Pancho, der alles organisieren kann, vom Videorecorder bis zum ökologisch abbaubaren Pappsarg. Gelegentliche Rückblenden in die Jugend des Protagonisten sieht man schon farbenfroh vor sich: Ein junges Liebespaar tollt an der irischen Küste herum, dann blendet der Plot zurück zum älteren Mann im Sarg. Noch in der deutschen Übersetzung macht sich ein begrenzter Wortschatz des Autors bemerkbar, was bei mehr als vierhundert Seiten ermüdend wird. Man freut sich auf die Kinoversion, denn sie ist die offensichtliche Bestimmung dieses Textes. (Ray French: "Ab nach unten". Roman. Aus dem Englischen von Martin Ruben Becker. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008, 413 S., br., 14,90 [Euro].) wiel
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main