Mitreißender Roman um eine junge Frau, die sich in einer harten Männerwelt behaupten muss
Wer sich im Westerngenre ein wenig auskennt, sei es nun im Buch- oder im Filmbereich, ist sicher schon einmal auf den Namen Butch Cassidy gestoßen. Besonders durch den Film-Klassiker „Butch Cassidy und
Sundance Kid“ aus dem Jahr 1969 mit Paul Newman und Robert Redford in den Hauptrollen, ist diese…mehrMitreißender Roman um eine junge Frau, die sich in einer harten Männerwelt behaupten muss
Wer sich im Westerngenre ein wenig auskennt, sei es nun im Buch- oder im Filmbereich, ist sicher schon einmal auf den Namen Butch Cassidy gestoßen. Besonders durch den Film-Klassiker „Butch Cassidy und Sundance Kid“ aus dem Jahr 1969 mit Paul Newman und Robert Redford in den Hauptrollen, ist diese historische Figur bekannt geworden. In diesem Burch wirft die Autorin Claudia Fischer nun einen etwas anderen Blick auf diese Figur, der sich auch vor allem auf die Zeit vor der Filmhandlung konzentriert.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Abigail „Abby“ Clearwater, die in einer Mormonenfamilie aufwächst, über die der Vater mit strenger Hand wacht. Als dieser Abby gegen ihren Willen mit einem 60-jährigen Rancher verheiraten will, wird ihr Widerstand endgültig geweckt und sie nutzt die erste sich bietende Chance, ihrem vorbestimmten Schicksal zu entgehen. An der Seite des Banditen Fynn Johnson stößt sie auf die Outlaws um Butch Cassidy und Elzy Lay und ist fest entschlossen, sich der Gruppe anzuschließen. Doch wird sie sich in dieser rauhen Männerwelt wirklich behaupten können ?
Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin die atmosphärisch dichte Geschichte voran und lässt uns dabei hautnah am bewegten Leben ihrer Hauptfigur teilhaben. Wer hier allerdings einen klassischen Western erwartet, wird am Ende vielleicht enttäuscht sein, auch wenn es zwischendurch durchaus mal bleihaltig wird. Die Geschichte entwickelt zwar ein gelungenes Westernambiente und weist auch einen durchgehenden Spannungsbogen auf, im Mittelpunkt stehen aber eindeutig die gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Und auch wenn Abby ein etwas sperriger Charakter mit Ecken und Kanten ist, beginnt man sehr schnell, sie ins Herz zu schließen und mit ihr mitzufiebern. Zudem wecken auch die Männer um Butch Cassidy durchaus Sympathien, obwohl sie nicht gerade auf der richtigen Seite des Gesetzes stehen und ihre Taten hier keineswegs beschönigt oder gar romantisiert werden.
Ein satter historischer Roman aus der Zeit des Wilden Westens, der mich nicht nur gut unterhalten, sondern sogar auf ganzer Linie überzeugen konnte. Auf die Fortsetzung von Abbys Geschichte bin ich schon sehr gespannt.