Der Nachdruck des Textes in der «Bibliothek der Erstausgaben» folgt originalgetreu in Orthographie und Interpunktion der Erstausgabe von 1842/43. Die Originalpaginierung wird im fortlaufenden Text vermerkt. Der Anhang (Textgestalt, Glossar, Zeittafel, Nachwort) gibt Auskunft zu Leben und Werk.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2016Christian Brückner
liest Stifters „Abdias“
In einer Ruinenstadt im Atlasgebirge wächst als Sohn eines reichen jüdischen Kaufmanns Abdias heran, gesegnet mit Schönheit und Glück bei allem, was er beginnt. Doch das Schicksal liebt die jähen Wendungen. Pockennarben entstellen sein Gesicht, seine Frau wendet sich von ihm ab, seine Wohnung wird verwüstet, er flieht mit seiner Tochter nach Europa, besser scheint es zu werden, das Glück zurückzukehren, aber das erweist sich nur als Aufschub, bis die schlimmstmögliche Wendung eintritt.
1843 hat Adalbert Stifter seine Novelle „Abdias“ zum ersten Mal veröffentlicht, eine Variation auf die Geschichte des Hiob. Christian Brückner spricht die Erzählung ruhig und mit ungeheurer Kraft zugleich, energisch, zügig, aber ohne zu forcieren. Er greift den Rhythmus der Sätze auf, sodass der Hörer glauben muss, sie könnten nur auf diese Weise gesprochen werden. Dank seiner großen Vortragskunst haben Stifters Grübeleien über das Schicksal alle Patina verloren.
JBY
Adalbert Stifter: Abdias. Ungekürzte Lesung. Gelesen von Christian Brückner. Parlando, Berlin 2016, 4 CDs, 273 Minuten, 18,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
liest Stifters „Abdias“
In einer Ruinenstadt im Atlasgebirge wächst als Sohn eines reichen jüdischen Kaufmanns Abdias heran, gesegnet mit Schönheit und Glück bei allem, was er beginnt. Doch das Schicksal liebt die jähen Wendungen. Pockennarben entstellen sein Gesicht, seine Frau wendet sich von ihm ab, seine Wohnung wird verwüstet, er flieht mit seiner Tochter nach Europa, besser scheint es zu werden, das Glück zurückzukehren, aber das erweist sich nur als Aufschub, bis die schlimmstmögliche Wendung eintritt.
1843 hat Adalbert Stifter seine Novelle „Abdias“ zum ersten Mal veröffentlicht, eine Variation auf die Geschichte des Hiob. Christian Brückner spricht die Erzählung ruhig und mit ungeheurer Kraft zugleich, energisch, zügig, aber ohne zu forcieren. Er greift den Rhythmus der Sätze auf, sodass der Hörer glauben muss, sie könnten nur auf diese Weise gesprochen werden. Dank seiner großen Vortragskunst haben Stifters Grübeleien über das Schicksal alle Patina verloren.
JBY
Adalbert Stifter: Abdias. Ungekürzte Lesung. Gelesen von Christian Brückner. Parlando, Berlin 2016, 4 CDs, 273 Minuten, 18,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
»Stifter ist einer der merkwürdigsten, heimlich kühnsten und wunderlich packendsten Erzähler der Weltliteratur.« Thomas Mann »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR