Caspar David Friedrich (1774-1840), dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, hat die Kunstgeschichte wie die Betrachter seiner Bilder immer wieder beschäftigt. Sein Werk gilt als der Inbegriff der Romantik, jener angeblich typisch deutschen "Innerlichkeit", die den Unruhen der Zeit - nicht nur seiner - und den eigenen Selbstzweifeln den Zauber der Stille entgegensetzt. Florian Illies (geb. 1971) gab seinem im letzten Jahr bei Fischer erschienenen Buch über Caspar David Friedrich diesen Titel und führt ihn jetzt unter dem Motto Abendlicht in unserer Visuellen Bibliothek weiter aus. Untergehende Sonnen, nebelverhangene Abenddämmerungen, Mondaufgänge am Meer, von nur wenigen, meist in Rückenansicht wiedergegebenen Menschen betrachtet - fernab von Tristesse oder Gefühlsseligkeit weckt Friedrichs Malerei Sehnsüchte, löst Stimmungen aus, eröffnet Horizonte ...