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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2+, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1920er Jahren - der Zeit der Weimarer Republik - unterlagen das Stadtbild sowie die Bevölkerung Berlins einem Wandel, der vor allem von der fortschreitenden Technik geprägt war und sich in einer allgemeinen Schnelllebigkeit äußerte. Die Großstadt stellte einen neuen Lebensraum für den Menschen dar, in dem er nicht länger das Individuum in der traditionellen kleinen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2+, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1920er Jahren - der Zeit der Weimarer Republik - unterlagen das Stadtbild sowie die Bevölkerung Berlins einem Wandel, der vor allem von der fortschreitenden Technik geprägt war und sich in einer allgemeinen Schnelllebigkeit äußerte. Die Großstadt stellte einen neuen Lebensraum für den Menschen dar, in dem er nicht länger das Individuum in der traditionellen kleinen Gemeinschaft, wie z. B. im Dorf, sondern ein Teil der modernen Massengesellschaft war.Der Wahl-Berliner Erich Kästner versuchte - wie viele zeitgenössische Berliner Schriftsteller - die neue Stadt und das durch sie verursachte Lebensgefühl festzuhalten und machte sie u. a. zum Thema seines ersten Kinderromans 'Emil und die Detektive'.Diese Kriminalgeschichte stellte eine Neuerung im Bereichder Kinderliteratur dar, da der Schauplatz der Handlung nicht - wie typischerweise in den bis dahin erschienenen Kinderbüchern - die Natur oder das Dorf war, sondern auf die Straßen der modernen Großstadt verlegt wurde. Die Idylle trat zugunsten der Alltagsrealität in den Hintergrund - daher wird der Roman auch zur Großstadt- oder auch Asphaltliteratur gezählt. Kästner lässt Berlin nicht bloß als austauschbare Stadtkulisse fungieren, sondern bindet es realistisch in das Geschehen ein und macht die Stadt selbst zum Thema, so dass das völlig neue Bild der Metropole unmittelbar erlebbar wird.Berlin zeigt sich anfangs als eine Stadt mit zwei Gesichtern. Aus der Sicht des Kleinstädters und Protagonisten Emil, der zum ersten Mal in diese Stadt kommt, wirkt sie einerseits abschreckend und bedrohlich. Er schafft es nicht den neuen Lebensraum allein zu bewältigen. Andererseits relativiert sich das negative Bild der Stadt im Laufe der Geschichte und schlägt in ein positives Erlebnis um, als Emil die Detektive kennen lernt, die ihn mit der Stadt vertraut machen.Die Gegenüberstellung mit Neustadt, der Heimatstadt Emils, betont erneut die Zukunftsorientierung und Fortschrittlichkeit Berlins. Allerdings wird die Metropole nicht ausschließlich positiver als die Kleinstadt bewertet, sondern als mögliche Alternative für den Lebens- und Handlungsraum von Kindern aufgezeigt. Nicht zuletzt wird deutlich, auf welche Weise sich das Erlebnis Berlins am Ende der zwanziger Jahre in der Kinderliteratur darstellt.
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