Vom Todesstreifen zur Lebenslinie: 100 Tage zu Fuß entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Über knapp 1.400 Kilometer zog sich einst der »Eiserne Vorhang« durchs geteilte Deutschland. Hohe Mauern und Zäune, Stacheldraht und Wachtürme, Landminen und Selbstschussanlagen: Die Ostseite der innerdeutschen Grenze war massiv gesichert und forderte Hunderte Todesopfer. Dennoch wagten immer wieder DDR-Bürger die riskante Flucht. Der Jugendliche Mario Goldstein war einer von ihnen, scheiterte zwei Mal und wurde schließlich aus der bitteren Stasi-Haft freigekauft. Erst knapp 30 Jahre später stellt er sich diesem dunklen Kapitel seiner Vergangenheit - als Wandersmann auf Mission.
Beeindruckendes Naturporträt und außergewöhnliche menschliche Begegnungen
Aus dem Todesstreifen ist heute eine Lebenslinie geworden: Weil der Mensch jahrzehntelang ausgesperrt war, hat sich die Natur ihre eigene Landstraße gebaut - das Grüne Band. Eine Vielzahl seltener und zum Teil stark gefährdeter Tiere und Pflanzen prägt diesen Streifen, der als nationales Naturmonument weltweite Bedeutung erlangen soll. Mario Goldstein hat sich deshalb aufgemacht, jeden Meter zu Fuß abzulaufen. Der Abenteurer dokumentiert dabei nicht nur die erstaunliche Entwicklung der Landschaft und deren Artenreichtum, er trifft auch außergewöhnliche Menschen: Naturschützer und Landwirte, Politiker, Künstler und Zeitzeugen, ehemalige Grenzer und Flüchtlinge. Manches Hindernis muss er auf seinem Weg überwinden, das größte aber liegt in ihm selbst ...
Über knapp 1.400 Kilometer zog sich einst der »Eiserne Vorhang« durchs geteilte Deutschland. Hohe Mauern und Zäune, Stacheldraht und Wachtürme, Landminen und Selbstschussanlagen: Die Ostseite der innerdeutschen Grenze war massiv gesichert und forderte Hunderte Todesopfer. Dennoch wagten immer wieder DDR-Bürger die riskante Flucht. Der Jugendliche Mario Goldstein war einer von ihnen, scheiterte zwei Mal und wurde schließlich aus der bitteren Stasi-Haft freigekauft. Erst knapp 30 Jahre später stellt er sich diesem dunklen Kapitel seiner Vergangenheit - als Wandersmann auf Mission.
Beeindruckendes Naturporträt und außergewöhnliche menschliche Begegnungen
Aus dem Todesstreifen ist heute eine Lebenslinie geworden: Weil der Mensch jahrzehntelang ausgesperrt war, hat sich die Natur ihre eigene Landstraße gebaut - das Grüne Band. Eine Vielzahl seltener und zum Teil stark gefährdeter Tiere und Pflanzen prägt diesen Streifen, der als nationales Naturmonument weltweite Bedeutung erlangen soll. Mario Goldstein hat sich deshalb aufgemacht, jeden Meter zu Fuß abzulaufen. Der Abenteurer dokumentiert dabei nicht nur die erstaunliche Entwicklung der Landschaft und deren Artenreichtum, er trifft auch außergewöhnliche Menschen: Naturschützer und Landwirte, Politiker, Künstler und Zeitzeugen, ehemalige Grenzer und Flüchtlinge. Manches Hindernis muss er auf seinem Weg überwinden, das größte aber liegt in ihm selbst ...
Der Prolog dieses Buches ist bedrückend und vermutlich das Beste, was Mario Goldstein je geschrieben hat. Er erzählt von seinen Fluchtversuchen aus der DDR, er wird gefasst und verurteilt wegen Republikflucht; ein heute nicht mehr vorstellbarer Strafbestand. Endlich aber kann er, kurz vor dem Mauerfall, ausreisen. So versteht man den unbändigen Freiheitsdrang, der Goldstein antreibt. Er segelte über die Meere, fuhr mit einem ausrangierten Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei bis nach Indien, bereiste Kanada und Alaska. Nun ist er zu Fuß losgezogen und wanderte hundert Tage entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Den Todesstreifen bezeichnet er allerdings als Lebenslinie, das Grüne Band ist eine Naturoase. Das Zu-Fuß-Gehen behagt Goldstein anfangs nicht, er meckert über den Rucksack, das lange Latschen. Er fährt wohl doch lieber Floß oder Auto. Allmählich aber geht er sich ein. Goldstein schreibt nicht nur über sich, sondern über Menschen, die er unterwegs trifft. Da ist Kai Frobel, der Initiator des Grünen Bandes, eine Schäferin, ein Vogelschützer, eine Hutmacherin, die mit Färbekräutern aus dem Grünen Band arbeitet. Man erfährt Details zu Fauna und Flora, und immer wieder geht es um Flucht und Stasi-Akten, entsetzliche Geschichten aus Haftanstalten in der DDR. Man spürt Goldsteins tiefes Aufatmen, all dem entkommen zu sein. Das Buch ist schön aufgemacht mit mattem Papier und vielen Abbildungen. Goldstein sieht man immer mit sinnierendem Blick in die Landschaft schauen, niemals lachend. Der Mann hat eine Mission. Am Ende sitzt er im Sand an der Ostsee. Er habe seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht, schreibt er. Die Wanderung scheint ihren Teil dazu beigetragen zu haben.
bär
"Abenteuer Grünes Band. 100 Tage zu Fuß entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze" von Mario Goldstein. Knesebeck Verlag, München 2019. 288 Seiten, 331 Fotos. Gebunden, 35 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Spannende Einblicke in die deutsch-deutsche Geschichte«
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»Ein faszinierendes Reisetagebuch mit vielen Gesprächen und Rückblicken«
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»Die bewegendste Geschichte liegt manchmal vor den eigenen Füßen.«
Jana und Jens Steingässer / Dieter Glogowski - Weitsicht Festival
»Für Goldstein ist diese Tour "ein Weg hinein in ein Einssein mit der Natur" - und daran lässt er die Leser in lesenswerten Texten und staunenswerten Bildern teilhaben.«
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»Ein engagiertes Buch mit stimmungsvollen Bildern, eingeleitet mit einem Vorwort von Hubert Weiger. Lesenswert!«
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»Für Goldstein ist diese Tour "ein Weg hinein in ein Einssein mit der Natur" - und daran lässt er die Leser in lesenswerten Texten und staunenswerten Bildern teilhaben.«
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