Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 5,95 €
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Produktdetails
  • Verlag: discorsi
  • Seitenzahl: 194
  • Deutsch
  • Gewicht: 288g
  • ISBN-13: 9783980733045
  • ISBN-10: 3980733041
  • Artikelnr.: 11128395
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2003

Was ist Intelligenz?

Es ist ein uralter Wunsch des Menschen, eine "intelligente" Maschine zu bauen, die denkt, fühlt, redet und sich selbst erkennt. Diese Vorstellung birgt ebensoviel Schrecken wie Faszination. Können Maschinen überhaupt "denken" oder Computerprogramme so etwas wie ein Bewußtsein entwickeln? Ist Bewußtsein die Voraussetzung für Intelligenz? Wer sich auf das "Abenteuer Künstliche Intelligenz" einläßt, wird schnell mit einer ganzen Reihe philosophischer Fragen konfrontiert. Einfache Antworten gibt Jörg auf dem Hövel nicht - wohl aber eine Reihe ebenso geistreicher wie amüsanter Denkanstöße. Auf dem Hövels spannende Reise folgt den Spuren der Künstlichen Intelligenz (KI) von ihren Anfängen bis heute. Anschaulich und unterhaltsam eröffnet er dem Leser einen Blick in die Forschungslabore. Noch fallen die Ergebnisse bescheiden aus. Der Faszination des Themas tut dies jedoch keinen Abbruch. Die frühen Pioniere der KI wie Alan Turing, Claude Shannon oder Norbert Wiener stellten die rationale Intelligenz in den Vordergrund und entwickelten erstaunlich "intelligente" Schachcomputer. Viele alltägliche Dinge - wie etwa das Überqueren einer Straße - sind jedoch eine komplizierte Abfolge koordinierter Aktivitäten. Beim Versuch, diese Abläufe detailliert zu berechnen, scheitert der rein rationale KI-Ansatz an den Grenzen der Rechenleistung. Erst in den achtziger und neunziger Jahren entdeckten die Forscher den Körper als Träger einer eigenen Intelligenz. Trotzdem weiß bis heute niemand, wie menschliche Intelligenz funktioniert. Aber das sich mehrende Wissen schürt die Hoffnung der KI-Anhänger, daß ihre Rekonstruktion der Intelligenz in greifbare Nähe rückt. Mit der Konstruktion denkender Maschinen will der Mensch vor allem sich selbst erkennen. Paradox ist allerdings, daß er mit der Erschaffung eines Ebenbilds gleichzeitig die Einzigartigkeit seines Menschseins zerstört: Auf dem Hövel hat ein lehrreiches Buch mit vielen Anhaltspunkten zum Nachdenken geschrieben, das auch für den Technik-Laien verständlich ist.

MICHAEL SPEHR

Abenteuer Künstliche Intelligenz. Auf der Suche nach dem Geist in der Maschine. Von Jörg auf dem Hövel, Discorsi Verlag, Hamburg, 194 Seiten, 14 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr