»Ich habe so viel entdeckt da draußen, aber auch in mir selbst, dass ich diese Wochen zwischen Zugspitze und Sylt für immer in meinem Herzen tragen werde.«
Was passiert, wenn wir unsere Heimat zu einem echten Abenteuer herausfordern? Christo Foerster nimmt uns mit auf eine außergewöhnliche Expedition von den Alpen bis an die Nordsee. Acht Wochen lang war er unterwegs, um sich auf dem Wasser und an Land einmal längs durch die Republik zu schlagen. Er erzählt von Draußennächten in der Hängematte, von wilden Flüssen, skurrilen Begegnungen und den atemberaubenden Landschaften vor unserer Haustür. Eindrücklich schildert er, was passiert, wenn wir dem Wahnsinn des Alltags den Rücken kehren und uns aus unserer Komfortzone wagen. Ein bewegender Erfahrungsbericht, der Mut macht, selbst loszuziehen und Deutschland mit neuen Augen zu sehen.
»Mit hoher Wahrscheinlichkeit bin ich der Erste, der mit einem Stand-up-Paddleboard auf dem Gipfel der Zugspitze steht. Das ist einerseits völlig belanglos, weil sicher kaum jemand das für erstrebenswert oder sinnstiftend hält, andererseits verstärkt es mein Gefühl, einen völlig neuen Weg zu gehen. Hätte ich die Alpen überqueren oder auf dem Jakobsweg pilgern wollen - es hätte immer Routen gegeben, die sich einfach recherchieren und planen lassen, weil sie schon von vielen gegangen wurden. Für mein Vorhaben gibt es keine Blaupause. Eins ist aber sicher: Von hier an geht es bergab.«
Was passiert, wenn wir unsere Heimat zu einem echten Abenteuer herausfordern? Christo Foerster nimmt uns mit auf eine außergewöhnliche Expedition von den Alpen bis an die Nordsee. Acht Wochen lang war er unterwegs, um sich auf dem Wasser und an Land einmal längs durch die Republik zu schlagen. Er erzählt von Draußennächten in der Hängematte, von wilden Flüssen, skurrilen Begegnungen und den atemberaubenden Landschaften vor unserer Haustür. Eindrücklich schildert er, was passiert, wenn wir dem Wahnsinn des Alltags den Rücken kehren und uns aus unserer Komfortzone wagen. Ein bewegender Erfahrungsbericht, der Mut macht, selbst loszuziehen und Deutschland mit neuen Augen zu sehen.
»Mit hoher Wahrscheinlichkeit bin ich der Erste, der mit einem Stand-up-Paddleboard auf dem Gipfel der Zugspitze steht. Das ist einerseits völlig belanglos, weil sicher kaum jemand das für erstrebenswert oder sinnstiftend hält, andererseits verstärkt es mein Gefühl, einen völlig neuen Weg zu gehen. Hätte ich die Alpen überqueren oder auf dem Jakobsweg pilgern wollen - es hätte immer Routen gegeben, die sich einfach recherchieren und planen lassen, weil sie schon von vielen gegangen wurden. Für mein Vorhaben gibt es keine Blaupause. Eins ist aber sicher: Von hier an geht es bergab.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.08.2022Schlafen in der Gesetzeslücke
Es ist schon alles gemacht, nur noch nicht von jedem. Frei nach diesem abgewandelten Zitat von Karl Valentin kann man die Flut an Büchern über Reisen durch Deutschland umschreiben. Deutschland zu Fuß, Deutschland mit Tieren, Deutschland umsonst, um Deutschland herum - nicht erst zu Pandemiezeiten entdeckten Autoren das Mikroabenteuer vor der Haustüre. Nun also Christo Foerster, laut Visitenkarte "Abenteurer". Was hat er sich Neues einfallen lassen? Er reiste als Stand-up-Paddler 2021 durch das "Abenteuerland", von der Zugspitze bis nach Sylt. Er hatte alles dabei, was er auf der Reise brauchte. Und wollte keinen Cent fürs Übernachten ausgeben. Das heißt, er schlief im Freien. Da Wildzelten in Deutschland fast überall verboten ist, spannte er eine Hängematte auf. Zwischen Bäumen zu hängen scheint erlaubt: Es ist eine Gesetzeslücke. Zunächst schleppte er sein Paddleboard auf die Zugspitze, dann wieder herunter und ließ es zu Wasser. Der Einstieg ist unterhaltsam, folgt etwa dem Ratschlag für Journalisten, Texte mit einem Erdbeben anzufangen. Und dann das Drama allmählich zu steigern. Daran jedoch fehlt es. Es geht auf Seen, Flüssen und Wasserstraßen gen Norden. Schön der Reihe nach erzählt. Es muss gegessen, gewaschen und jede Nacht ein Schlafplatz gefunden werden. Das ist so mitreißend wie die Strömung auf dem Altmühlkanal bis Bamberg. Nämlich gar nicht. Wie so oft bei derlei Büchern fragt man sich: Solotrip gut und schön - aber wer hat die Fotos gemacht? Am Ende des Buches erklärt Foerster, dass es zu seiner Reise einen Film geben wird, dass ihn ein Kameramann - und ein Fotograf - immer wieder begleitet haben, auch auf der Zugspitze. Im Buch taucht der Kameramann nicht auf. "Ich finde, das hätte meinem Bericht mehr genommen als gegeben." Ja: Es hätte ihm den Nimbus des einsamen Wolfes genommen und dem Leser Einblicke in die Vermarktung der Reise gegeben. Das war offensichtlich nicht gewollt. bär
"Abenteuerland. Von der Zugspitze nach Sylt" von Christo Foerster. Harper Collins Verlag, Hamburg 2022. 240 Seiten. Einige Fotos.
Broschiert, 16 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist schon alles gemacht, nur noch nicht von jedem. Frei nach diesem abgewandelten Zitat von Karl Valentin kann man die Flut an Büchern über Reisen durch Deutschland umschreiben. Deutschland zu Fuß, Deutschland mit Tieren, Deutschland umsonst, um Deutschland herum - nicht erst zu Pandemiezeiten entdeckten Autoren das Mikroabenteuer vor der Haustüre. Nun also Christo Foerster, laut Visitenkarte "Abenteurer". Was hat er sich Neues einfallen lassen? Er reiste als Stand-up-Paddler 2021 durch das "Abenteuerland", von der Zugspitze bis nach Sylt. Er hatte alles dabei, was er auf der Reise brauchte. Und wollte keinen Cent fürs Übernachten ausgeben. Das heißt, er schlief im Freien. Da Wildzelten in Deutschland fast überall verboten ist, spannte er eine Hängematte auf. Zwischen Bäumen zu hängen scheint erlaubt: Es ist eine Gesetzeslücke. Zunächst schleppte er sein Paddleboard auf die Zugspitze, dann wieder herunter und ließ es zu Wasser. Der Einstieg ist unterhaltsam, folgt etwa dem Ratschlag für Journalisten, Texte mit einem Erdbeben anzufangen. Und dann das Drama allmählich zu steigern. Daran jedoch fehlt es. Es geht auf Seen, Flüssen und Wasserstraßen gen Norden. Schön der Reihe nach erzählt. Es muss gegessen, gewaschen und jede Nacht ein Schlafplatz gefunden werden. Das ist so mitreißend wie die Strömung auf dem Altmühlkanal bis Bamberg. Nämlich gar nicht. Wie so oft bei derlei Büchern fragt man sich: Solotrip gut und schön - aber wer hat die Fotos gemacht? Am Ende des Buches erklärt Foerster, dass es zu seiner Reise einen Film geben wird, dass ihn ein Kameramann - und ein Fotograf - immer wieder begleitet haben, auch auf der Zugspitze. Im Buch taucht der Kameramann nicht auf. "Ich finde, das hätte meinem Bericht mehr genommen als gegeben." Ja: Es hätte ihm den Nimbus des einsamen Wolfes genommen und dem Leser Einblicke in die Vermarktung der Reise gegeben. Das war offensichtlich nicht gewollt. bär
"Abenteuerland. Von der Zugspitze nach Sylt" von Christo Foerster. Harper Collins Verlag, Hamburg 2022. 240 Seiten. Einige Fotos.
Broschiert, 16 Euro.
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»Unterwegs in Deutschland - und doch ganz weit draußen: Dieses XL-Abenteuer inspiriert zum Losziehen, Streunen und Entdecken.« WALDEN Magazin 20220401