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Aus den Gesichtern sprechen die Strapazen und Entbehrungen, die das Leben im Fels fordert, vor allem aber Mut und Entschlossenheit, die die Abenteurer immer wieder hinauf zum Gipfel treiben. Mit tiefgründigen Texten und eindrucksvollen Fotografien porträtiert der Autor Huw Lewis-Jones in "Abenteurer der Berge" verwegene Alpinisten vergangener Tage und die prominentesten Kletterer der Gegenwart - darunter Reinhold Messner und Stefan Glowacz.

Produktbeschreibung
Aus den Gesichtern sprechen die Strapazen und Entbehrungen, die das Leben im Fels fordert, vor allem aber Mut und Entschlossenheit, die die Abenteurer immer wieder hinauf zum Gipfel treiben. Mit tiefgründigen Texten und eindrucksvollen Fotografien porträtiert der Autor Huw Lewis-Jones in "Abenteurer der Berge" verwegene Alpinisten vergangener Tage und die prominentesten Kletterer der Gegenwart - darunter Reinhold Messner und Stefan Glowacz.
Autorenporträt
Dr. Huw Lewis-Jones ist Historiker und Kurator am Scott Polar Research Institute der University of Cambridge. Er lebt in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2012

Schneeflöckchen, Weißröckchen

Wer dieses dicke Buch in der Hand hält, stählt die Muskeln für die nächste Kletterei. Das ist auch nötig, denn beim Lesen bricht der Wunsch nach baldigem Aufbruch aus. Der Brite Huw Lewis-Jones, Historiker und Kurator am Scott Polar Research Institute in Cambridge, hat hundert "Abenteurer der Berge" porträtiert. Im Vorwort schreibt Sir Chris Bonington, 1934 geboren, ein bedeutendes Element des Kitzels, der Menschen in die Berge treibt, sei Forscherdrang. Wenn alle Gipfel bestiegen sind, alle Wände geschafft - bleibe immer noch die Erforschung des Selbst, das Ausloten der eigenen Grenzen. Zu denen, die darin Meister sind, zählt Reinhold Messner, dessen allmählich gebirgslandschaftsähnlich zerfurchtes Gesicht die deutsche Ausgabe auf dem Titel zeigt. Trotz des werbekräftigen Fotos sind im Buch nicht die üblichen Verdächtigen versammelt. Zwar finden sich Berühmtheiten wie Mallory und Hillary, Riccardo Cassin und Lino Lacedelli, Peter Habeler und Reinhard Karl, aber auch Namen, die auf dem Kontinent nur wenige kennen. Es ist ein britisches Buch, und so erfährt der alpenzentrierte Bergsteiger viel Neues. Wer kennt hier schon Robin Smith, der 1962 mit nur 24 Jahren starb. Der Philosophiestudent war oft am Ben Nevis unterwegs. Überhaupt liest man viel vom Winterklettern in Schottland, einer offenbar besonders herrlichen, nasskalten Schinderei. Auch von den britischen Himalaya-Bergsteigern Eric Earle Shipton, George Band oder Wilfrid Noyce erfährt man Neues oder überhaupt erstmals etwas. Jedes Porträt besteht aus einer kurzen Biographie und einem Foto. Mal sind die Abenteurer, darunter dreizehn Frauen, in entsetzlich senkrechten Wänden zu sehen, mal mit schneeverkrusteten Gesichtern in völliger Anspannung, mal ganz gelöst, im Portalegde wie Stefan Glowacz in der Arktis oder Ron Fawcett in der Badewanne mit rätselhaften gelben Gummihandschuhen. Eine Hommage in Bildern an Männer und Frauen, die von den Bergen "zu Wahnwitz, seelischer Stärke und häufig auch Brillanz inspiriert wurden", so will Lewis-Jones sein Buch verstanden wissen. Das ist dem Herausgeber gelungen. Eine Hommage an die Berge der Welt ist es zudem geworden. Einziger Wermutstropfen: Der Übersetzer scheint im Alpinen nicht gerade zu Hause zu sein. Da liest man vom "Walker Spur", der bei uns Walker-Pfeiler heißt, es ist vom "Bonatti-Ghigo" am Grand Capucin die Rede, es müsste Bonatti-Führe oder wenigstens "die Bonatti-Ghigo" heißen. Annapurna ist im Deutschen ein weiblicher Berg, und Steph Davis ist nicht die zweite Frau, die den El Cap in einem Tag bezwang, sondern "an einem Tag free solo bezwang", ein Unterschied so groß wie der zwischen einer Wanderung im Harz und der Bewältigung der Eiger-Nordwand. Was all die Abenteurer vereint, hat die 1978 geborene Zoe Hart, Bergführerin in Chamonix, am schönsten formuliert: "Ich liebe die Berge, denn sie bringen mir bei, meine Stärke zu finden, von der ich ansonsten nichts wüsste."

bär

"Abenteurer der Berge. 100 Porträts" von Huw Lewis-Jones. GEO-Buch im Frederking&Thaler Verlag, München 2011. 288 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 39,95 Euro.

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