SCHENKT DIE KUNST UNS EIN ZWEITES LEBEN?
Um in Berlin ein neues Buch zu schreiben, verlässt der Schriftsteller A. die Schweiz - und seine Ehe. Er setzt seine Krebsbehandlung ab, beschließt dafür aber einer Figur, die er in seinem letzten Roman sterben ließ, ein zweites Leben zu bescheren. Dabei erfährt er, dass er über Figuren seiner Erfindung so wenig allein verfügen kann wie über andere Menschen, denen er begegnet. Eine Wette zwischen Kunst und Leben, die auf überraschende Weise an einem Ort zwischen Ozean und Wüste eigentlich entschieden scheint, als sich eine neue, dramatische Bedrohungslage entwickelt...
Der neue Roman von Adolf Muschg
Eine Wette zwischen Kunst und Leben
Nach "Sutters Glück" und "Die Japanische Tasche" der dritte Roman um den Gerichtsreporter Sutter und seine Frau Ruth
Ein großer Roman über das Thema Literatur und Erlösung
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Um in Berlin ein neues Buch zu schreiben, verlässt der Schriftsteller A. die Schweiz - und seine Ehe. Er setzt seine Krebsbehandlung ab, beschließt dafür aber einer Figur, die er in seinem letzten Roman sterben ließ, ein zweites Leben zu bescheren. Dabei erfährt er, dass er über Figuren seiner Erfindung so wenig allein verfügen kann wie über andere Menschen, denen er begegnet. Eine Wette zwischen Kunst und Leben, die auf überraschende Weise an einem Ort zwischen Ozean und Wüste eigentlich entschieden scheint, als sich eine neue, dramatische Bedrohungslage entwickelt...
Der neue Roman von Adolf Muschg
Eine Wette zwischen Kunst und Leben
Nach "Sutters Glück" und "Die Japanische Tasche" der dritte Roman um den Gerichtsreporter Sutter und seine Frau Ruth
Ein großer Roman über das Thema Literatur und Erlösung
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
"Die Komik dieser Zusammenkunft sprudelt, von Galgenfrist keine Spur mehr."
FAZ, Lerke von Saalfeld
"Adolf Muschg hat mit seinem Roman eine komplexe Reflexion auf das Sterben, die Sehnsucht nach dem ewigen Leben und die Unausweichlichkeit von (fast) allem geschrieben." Neue Zürcher Zeitung, Roman Bucheli
"Dem großen Schweizer gelingt mit diesem Alterswerk nicht nur sein vielleicht bester Roman; vor allem packt er mit jugendlicher Frische und scheinbar mühelos alles hinein, was ein Buch enthalten muss: Scherz, Satire und tiefere Bedeutung."
ORF.at Ex Libris, Peter Zimmermann
"Adolf Muschg (...) zeigt sich auf der Höhe der Zeit und schreibt über Genderstreit, Transmenschen, Klimakatastrophe und ein Virus, das die Welt bedroht."
SonntagsBlick, Daniel Arnet
"Der Roman zeugt von einer geradezu einschüchternden Gelehrsamkeit, gibt aber deswegen auch eine Fülle von Anregungen zum Weiterdenken, Weiterforschen, Weiterlesen." literaturkritik.de Günter Rinke
"Ein Buch, das einmal mehr die Realität aufbricht und die Möglichkeiten der Literatur auslotet." Freie Presse, Welf Grombacher
"Muschg ist voll auf der Höhe der Zeit und ihrer Debatten (...) dieser Roman ist kunstfertig auf höchstem Niveau"
Berner Zeitung, Martin Ebel
"Muschg ist der einzige Schweizer Schriftsteller, der als Intellektueller europäischen Rang hat (...) 'Aberleben' ist Eheroman, Geisterroman, Aussteigerroman, satirischer Schriftstellerroman, Science-Fiction, politischer Ossi-Wenderoman, Berlinroman, Akademikerroman, Altersroman - und am Ende ein Coronaroman."
Luzerner Zeitung, Hansruedi Kugler
"Ein Roman mit viel Witz und Satire, mit tiefen Gedanken zu Leben und Tod, über Ehe, Klimakatastrophe, Science-Fiction, Akademiker." P.S.
FAZ, Lerke von Saalfeld
"Adolf Muschg hat mit seinem Roman eine komplexe Reflexion auf das Sterben, die Sehnsucht nach dem ewigen Leben und die Unausweichlichkeit von (fast) allem geschrieben." Neue Zürcher Zeitung, Roman Bucheli
"Dem großen Schweizer gelingt mit diesem Alterswerk nicht nur sein vielleicht bester Roman; vor allem packt er mit jugendlicher Frische und scheinbar mühelos alles hinein, was ein Buch enthalten muss: Scherz, Satire und tiefere Bedeutung."
ORF.at Ex Libris, Peter Zimmermann
"Adolf Muschg (...) zeigt sich auf der Höhe der Zeit und schreibt über Genderstreit, Transmenschen, Klimakatastrophe und ein Virus, das die Welt bedroht."
SonntagsBlick, Daniel Arnet
"Der Roman zeugt von einer geradezu einschüchternden Gelehrsamkeit, gibt aber deswegen auch eine Fülle von Anregungen zum Weiterdenken, Weiterforschen, Weiterlesen." literaturkritik.de Günter Rinke
"Ein Buch, das einmal mehr die Realität aufbricht und die Möglichkeiten der Literatur auslotet." Freie Presse, Welf Grombacher
"Muschg ist voll auf der Höhe der Zeit und ihrer Debatten (...) dieser Roman ist kunstfertig auf höchstem Niveau"
Berner Zeitung, Martin Ebel
"Muschg ist der einzige Schweizer Schriftsteller, der als Intellektueller europäischen Rang hat (...) 'Aberleben' ist Eheroman, Geisterroman, Aussteigerroman, satirischer Schriftstellerroman, Science-Fiction, politischer Ossi-Wenderoman, Berlinroman, Akademikerroman, Altersroman - und am Ende ein Coronaroman."
Luzerner Zeitung, Hansruedi Kugler
"Ein Roman mit viel Witz und Satire, mit tiefen Gedanken zu Leben und Tod, über Ehe, Klimakatastrophe, Science-Fiction, Akademiker." P.S.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Lerke von Saalfeld bekommt mit dem neuen Roman von Adolf Muschg Altbewährtes. Die skurrile Fantasie des Autors und sein Sinn für Sprachartistik sorgen laut Saalfeld für genussvolle Lektüre. Die Geschichte eines Schriftstellers mit Schreibblockade, der sich von Arbeitsaufträgen erst aus der Schweiz nach Berlin und weiter nach Sachsen locken lässt und dort auf allerhand kuriose Gestalten und Begebenheiten trifft, erzählt Muschg laut Saalfeld souverän, mit Witz und mit allerhand literarischen Zitaten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.11.2021Pikante Zutaten
Adolf Muschgs neuer Roman "Aberleben"
"Ich fände es langweilig, als Künstler und Mensch immer das Gleiche zu sein. Jemand, der bloß mit sich selbst identisch sein will, tut mir leid", so der siebenundachtzigjährige Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg in einem Interview zu seinem neuen Roman. Den Vorwurf, der sei zu kompliziert, zu versponnen, ein wenig hyperventiliert, lässt er nicht gelten.
Muschg war schon immer für Überraschungen gut, ob er nun auf historischen Pfaden wandelte wie mit Parzival, japanische Geschichte verarbeitete oder seinem Landsmann Gottfried Keller ein wunderbares Epitaph setzte. Muschg liebt die Verwegenheit seiner Stoffe, er liebt die Vielfalt und verliert sich gerne in sprachlicher Artistik. Der Leser mag ihm folgen oder nicht, Muschg bleibt der absolute Souverän seiner überbordenden, manchmal skurrilen Fantasie.
"Aberleben" fängt ganz harmlos an. Der Schweizer Schriftsteller A., siebzig Jahre alt, hat eine Schreibblockade. Er verlässt die Schweiz und die Gattin, möchte in Berlin neuen Schwung finden. Dann wird die Szenerie immer turbulenter. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Akademie der Künste, über die der reale Autor von 2003 bis 2005 präsidierte, zieht er nach Charlottenburg, in die Nähe des Savignyplatzes. Jean-Paul-Straße nennt er seinen neuen Wohnsitz - eine Straße, die es dort nicht gibt, was andeutet: Hier geht alles nicht mit rechten Dingen zu. Die Welt ist schräg; hinter geheimnisvollen Türen bizarre Bewohner, ganz oben residiert die kapriziöse Besitzerin Minette von dem Knesebeck, die sich am liebsten in komischen und lasziven Vers-Zitaten unterhält. Der Schriftsteller A. möchte nicht nur seinen neuen Roman vollenden, er will auch eine Romanfigur "Sutter", die der wahrhaftige Schriftsteller Muschg in "Sutters Glück" 2001 schon einmal sterben ließ, wieder zum Leben erwecken (nicht zum ersten Mal).
Das mag ja noch angehen, aber dann ereilt ihn ein neuer Auftrag. Der Sparkassendirektor von Bebenroda, einem gottverlassenen Kaff in Sachsen-Anhalt, gibt ihm den Auftrag, die nächste Weihnachtspredigt dort zu halten. Nun schlagen die Gedankenspiele wilde Salti. Dazu plagt den Dichter A., der bei Weitem nicht so erfolgreich ist wie sein Erfinder Adolf Muschg, eine Krebserkrankung, die ihn überwältigt: "Es blieb nur die palliative Hormontherapie, von der A. ahnte und dann auch erlebte, was sie bedeutete: anhaltende Fatigue und Unlust und Stillstand seiner Produktivität. Libido, das sprunghafte Biest, hatte sich zur Ruhe gelegt. Und das Beste, was er von ihrem Unterdrücker erwarten konnte, war eine Verlängerung seiner Galgenfrist."
Diese Frist nutzt A. aber ganz munter. Viele Frauen tauchen in seiner Erinnerung auf, vermischen sich miteinander, treiben Schabernack und Scherz. Fast wie im Märchen stolpert A. von Ort zu Ort. Bei Bebenroda wohnt er in der Mühle Aberleben, wo der echte Schriftsteller Muschg schon einmal mit einer seiner Frauen eingekehrt war. Nun bewohnt eine alte, verschrobene Frau das Anwesen und führt ihn auf weitere Pfade der Vergangenheit. Die Mühle wurde nach dem Ende der DDR von einem Schweizer Architekten restauriert und zu einem Treffpunkt eines exklusiven, ausgelassenen Frauenzirkels.
A., eingehüllt in Gespinste, weigert sich plötzlich, die Weihnachtspredigt in Bebenroda zu halten, er reist dahin ab, wo alle Frauen, die ihm bisher schon über den Weg gelaufen sind, ebenfalls hinreisen: in das zauberhafte marokkanische Städtchen Essaouira an der Atlantikküste; dort wollen die Frauen für den Mühlenrestaurator eine Theateraufführung inszenieren: "Amphytrion". Eine lebendige, gar nicht alterszugewandte Gesellschaft trifft sich dort. Die Komik dieser Zusammenkunft sprudelt, von Galgenfrist keine Spur mehr.
Natürlich kann es Adolf Muschg nicht lassen, seinen Roman mit delikaten Zitaten zu garnieren, von Heinrich von Morungen bis Arthur Rimbaud. Er möchte, dass dieses wertvolle Bildungsgut nicht verloren geht, dass es präsent bleibt. Ohne Scheu bekennt der Autor: "Ich halte mich an Goethes Maxime, ohne Poesie sei auf der Welt nichts Rechtes zu schaffen. Daher habe ich auch meiner Sucht gefrönt, ein paar Gedichte meines Lebens in den Stoff zu verwirken." LERKE VON SAALFELD
Adolf Muschg:
"Aberleben". Roman.
C. H. Beck Verlag, München 2021. 366 S., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Adolf Muschgs neuer Roman "Aberleben"
"Ich fände es langweilig, als Künstler und Mensch immer das Gleiche zu sein. Jemand, der bloß mit sich selbst identisch sein will, tut mir leid", so der siebenundachtzigjährige Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg in einem Interview zu seinem neuen Roman. Den Vorwurf, der sei zu kompliziert, zu versponnen, ein wenig hyperventiliert, lässt er nicht gelten.
Muschg war schon immer für Überraschungen gut, ob er nun auf historischen Pfaden wandelte wie mit Parzival, japanische Geschichte verarbeitete oder seinem Landsmann Gottfried Keller ein wunderbares Epitaph setzte. Muschg liebt die Verwegenheit seiner Stoffe, er liebt die Vielfalt und verliert sich gerne in sprachlicher Artistik. Der Leser mag ihm folgen oder nicht, Muschg bleibt der absolute Souverän seiner überbordenden, manchmal skurrilen Fantasie.
"Aberleben" fängt ganz harmlos an. Der Schweizer Schriftsteller A., siebzig Jahre alt, hat eine Schreibblockade. Er verlässt die Schweiz und die Gattin, möchte in Berlin neuen Schwung finden. Dann wird die Szenerie immer turbulenter. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Akademie der Künste, über die der reale Autor von 2003 bis 2005 präsidierte, zieht er nach Charlottenburg, in die Nähe des Savignyplatzes. Jean-Paul-Straße nennt er seinen neuen Wohnsitz - eine Straße, die es dort nicht gibt, was andeutet: Hier geht alles nicht mit rechten Dingen zu. Die Welt ist schräg; hinter geheimnisvollen Türen bizarre Bewohner, ganz oben residiert die kapriziöse Besitzerin Minette von dem Knesebeck, die sich am liebsten in komischen und lasziven Vers-Zitaten unterhält. Der Schriftsteller A. möchte nicht nur seinen neuen Roman vollenden, er will auch eine Romanfigur "Sutter", die der wahrhaftige Schriftsteller Muschg in "Sutters Glück" 2001 schon einmal sterben ließ, wieder zum Leben erwecken (nicht zum ersten Mal).
Das mag ja noch angehen, aber dann ereilt ihn ein neuer Auftrag. Der Sparkassendirektor von Bebenroda, einem gottverlassenen Kaff in Sachsen-Anhalt, gibt ihm den Auftrag, die nächste Weihnachtspredigt dort zu halten. Nun schlagen die Gedankenspiele wilde Salti. Dazu plagt den Dichter A., der bei Weitem nicht so erfolgreich ist wie sein Erfinder Adolf Muschg, eine Krebserkrankung, die ihn überwältigt: "Es blieb nur die palliative Hormontherapie, von der A. ahnte und dann auch erlebte, was sie bedeutete: anhaltende Fatigue und Unlust und Stillstand seiner Produktivität. Libido, das sprunghafte Biest, hatte sich zur Ruhe gelegt. Und das Beste, was er von ihrem Unterdrücker erwarten konnte, war eine Verlängerung seiner Galgenfrist."
Diese Frist nutzt A. aber ganz munter. Viele Frauen tauchen in seiner Erinnerung auf, vermischen sich miteinander, treiben Schabernack und Scherz. Fast wie im Märchen stolpert A. von Ort zu Ort. Bei Bebenroda wohnt er in der Mühle Aberleben, wo der echte Schriftsteller Muschg schon einmal mit einer seiner Frauen eingekehrt war. Nun bewohnt eine alte, verschrobene Frau das Anwesen und führt ihn auf weitere Pfade der Vergangenheit. Die Mühle wurde nach dem Ende der DDR von einem Schweizer Architekten restauriert und zu einem Treffpunkt eines exklusiven, ausgelassenen Frauenzirkels.
A., eingehüllt in Gespinste, weigert sich plötzlich, die Weihnachtspredigt in Bebenroda zu halten, er reist dahin ab, wo alle Frauen, die ihm bisher schon über den Weg gelaufen sind, ebenfalls hinreisen: in das zauberhafte marokkanische Städtchen Essaouira an der Atlantikküste; dort wollen die Frauen für den Mühlenrestaurator eine Theateraufführung inszenieren: "Amphytrion". Eine lebendige, gar nicht alterszugewandte Gesellschaft trifft sich dort. Die Komik dieser Zusammenkunft sprudelt, von Galgenfrist keine Spur mehr.
Natürlich kann es Adolf Muschg nicht lassen, seinen Roman mit delikaten Zitaten zu garnieren, von Heinrich von Morungen bis Arthur Rimbaud. Er möchte, dass dieses wertvolle Bildungsgut nicht verloren geht, dass es präsent bleibt. Ohne Scheu bekennt der Autor: "Ich halte mich an Goethes Maxime, ohne Poesie sei auf der Welt nichts Rechtes zu schaffen. Daher habe ich auch meiner Sucht gefrönt, ein paar Gedichte meines Lebens in den Stoff zu verwirken." LERKE VON SAALFELD
Adolf Muschg:
"Aberleben". Roman.
C. H. Beck Verlag, München 2021. 366 S., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main