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Thomas Meineckes Statement, er wolle nicht »Meister über das Material« sein, sondern »die Dinge selbst zum sprechen bringen«, markiert die Voraussetzung jener Fundstück-Ästhetik, der die Pop-Literatur seit den 60er Jahren verpflichtet ist. Der frühen deutschen Pop-Literatur, wie sie sich im Horizont der informalistischen Künste ausbildete, gilt das Interesse der Beiträger des Tagungsbandes, der im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 626 an der FU Berlin entstand, dessen Interesse auf »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« gerichtet ist. Pop hat eine hohe Affinität zum…mehr

Produktbeschreibung
Thomas Meineckes Statement, er wolle nicht »Meister über das Material« sein, sondern »die Dinge selbst zum sprechen bringen«, markiert die Voraussetzung jener Fundstück-Ästhetik, der die Pop-Literatur seit den 60er Jahren verpflichtet ist. Der frühen deutschen Pop-Literatur, wie sie sich im Horizont der informalistischen Künste ausbildete, gilt das Interesse der Beiträger des Tagungsbandes, der im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 626 an der FU Berlin entstand, dessen Interesse auf »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« gerichtet ist. Pop hat eine hohe Affinität zum medialen und zivilisatorischen Abfall, zu alltäglichen Objekten, deren Status als Ding oder Zeichen im Kontext von Kunst seltsam unbestimmt ist. Er ist eine Praxis der Selektion, Transformation und Präsentation. Das Misstrauen gegen das durchformte Kunstwerk gehört als ästhetisch-politischer Impuls ebenso wie die Bewegung mit der Richtung auf vorgefundene Materialien des Alltags von Anfang an zu den Kennzeichen jener künstlerischen Interventionen, die unter dem Label »Pop« verhandelt werden. In der deutschen Literatur stehen u.a. die Arbeiten von Rolf Dieter Brinkmann, Ferdinand Kriwet, Jürgen Ploog, Peter Handke, Dieter Roth, Hubert Fichte für diese Kunst zwischen Form und Formlosigkeit. Ihr gelten die hier versammelten Beiträge. Pop propagiert das »arme« Werk, das emphatisch die Abfälle der Gesellschaft präsentiert und in Gebrauch nimmt. Die Praktiken des Zeigens, Sammelns, Hinstellens, Ausbreitens von Stoffen werden dabei selbst zu ästhetischen Objekten und Gegenständen des Nachdenkens über Kunst. Was passiert mit Materialien, wenn sie der Betrachtung dargeboten werden? Wann ist Kunst? Der Versuch, Stoffe und Materialien sich ereignen zu lassen, hat gravierende Folgen gehabt für das Verhältnis zwischen Kunst und Nicht-Kunst. Die deutsche Pop-Literatur der 60er und 70er Jahre, die Praktiken und Funktionen der Stoffdarbietung sowie ihre kontextuellen Rahmungen sind die Gegenstände der Beiträge, die das Thema aus literatur- und kunstwissenschaftlicher, ethnologischer und philosophischer Perspektive bearbeiten.