Die vorliegende Studie untersucht das Aufforderungsverhalten tunesischer ESP-Lerner und analysiert die Aufforderungsausdrücke im Hinblick auf die Menge und die Merkmale in den Verteilungen der Sätze, die Strategien und die sprachlichen Formen, die in den ESP-Handbüchern für den Unterricht dieser Lernergruppe zu finden sind. Zu diesem Zweck wurden die Daten für die vorliegende Studie mithilfe eines Diskursvervollständigungstests (DCT) und einer Lehrplaninhaltsanalyse erhoben. Ein Diskursvervollständigungstest (DCT) wird verwendet, um Daten über die von TESPL verwendeten Fragestrategien zu gewinnen. Dementsprechend wurden 67 Masterstudenten der Fakultät für Literatur und Geisteswissenschaften in Sfax (Tunesien) gebeten, auf Englisch auf sechs verschiedene Situationen zu antworten, in denen sie den Sprechakt der Bitte vollzogen. Die Daten wurden anhand des von Blum-Kulka et al. (1989) vorgeschlagenen Analyserahmens analysiert, wobei der Schwerpunkt auf dem Grad der Direktheit von Aufforderungsstrategien lag. Eine quantitative Analyse der Daten ergab, dass die Teilnehmer je nach den sozialen Faktoren (soziale Distanz, soziale Macht und Rang der Auferlegung) unterschiedliche Aufforderungsstrategien (direkt, konventionell indirekt und nicht konventionell indirekt) anwenden.