'Kaum jemand blickt so oft und so tief in menschliche Abgründe, wie ein Mordermittler.' -- Münchner Merkur
'Wenn Wilfling einen Verdächtigen vernimmt, will er 'in die Tiefe der Seele des Täters vordringen'.' -- Abendzeitung
'Aus Wilfling wurde ein Beamter mit Rückgrat (...) Andere halten ihn für unbedacht, weil SEIN TEMPERAMENT UND SEIN STURKOPF oft mit ihm durchgingen ...' -- Spiegel online
Begegnungen mit der Bestie Mensch Das Unfassbare war bei ihm der Normalfall: Der legendäre Mordermittler Josef Wilfling hatte es tagtäglich mit Menschen zu tun, die Ungeheuerliches getan oder erlebt haben. In Abgründe erzählt er seine spektakulärsten Fälle, schildert Tathintergründe, gibt den Blick in seelische Abgründe frei und zeigt: Die Wirklichkeit ist packender als jeder Krimi. Als der Leiter der Münchner Mordkommission Josef Wilfling Anfang 2009 nach 42 Dienstjahren in Pension ging, verabschiedete sich eine Legende: Der Star-Ermittler und Vernehmungsspezialist klärte den Sedlmayr- und den Moshammer-Mord auf, schnappte Serientäter und verhörte Hunderte Kriminelle. Rund 100 Fälle von Mord und Totschlag hat er während seiner Dienstzeit bearbeitet, und das mit einer Aufklärungsquote von nahezu 100 Prozent. Jetzt deckt er die spannendsten und erstaunlichsten seiner Fälle auf und geht der Frage nach, wie und warum Menschen zu Mördern werden. Doch er zeigt nicht nur, wo das Böse seinen Ursprung hat, sondern beantwortet auch Fragen wie: Töten Frauen anders als Männer? Wie verhält sich ein Unschuldiger? Woran erkennt man einen Lügner? Wahre Geschichten über die Abgründe der menschlichen Natur - atemberaubend erzählt und spannender, als es ein Roman je sein könnte.
'Wenn Wilfling einen Verdächtigen vernimmt, will er 'in die Tiefe der Seele des Täters vordringen'.' -- Abendzeitung
'Aus Wilfling wurde ein Beamter mit Rückgrat (...) Andere halten ihn für unbedacht, weil SEIN TEMPERAMENT UND SEIN STURKOPF oft mit ihm durchgingen ...' -- Spiegel online
Begegnungen mit der Bestie Mensch Das Unfassbare war bei ihm der Normalfall: Der legendäre Mordermittler Josef Wilfling hatte es tagtäglich mit Menschen zu tun, die Ungeheuerliches getan oder erlebt haben. In Abgründe erzählt er seine spektakulärsten Fälle, schildert Tathintergründe, gibt den Blick in seelische Abgründe frei und zeigt: Die Wirklichkeit ist packender als jeder Krimi. Als der Leiter der Münchner Mordkommission Josef Wilfling Anfang 2009 nach 42 Dienstjahren in Pension ging, verabschiedete sich eine Legende: Der Star-Ermittler und Vernehmungsspezialist klärte den Sedlmayr- und den Moshammer-Mord auf, schnappte Serientäter und verhörte Hunderte Kriminelle. Rund 100 Fälle von Mord und Totschlag hat er während seiner Dienstzeit bearbeitet, und das mit einer Aufklärungsquote von nahezu 100 Prozent. Jetzt deckt er die spannendsten und erstaunlichsten seiner Fälle auf und geht der Frage nach, wie und warum Menschen zu Mördern werden. Doch er zeigt nicht nur, wo das Böse seinen Ursprung hat, sondern beantwortet auch Fragen wie: Töten Frauen anders als Männer? Wie verhält sich ein Unschuldiger? Woran erkennt man einen Lügner? Wahre Geschichten über die Abgründe der menschlichen Natur - atemberaubend erzählt und spannender, als es ein Roman je sein könnte.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.03.2010Schreib das auf
Josef Wilfling, Ex-Chef der Mordkommission, blickt in seinem Buch in die Abgründe der menschlichen Seele
Von Susi Wimmer
„Zum Bettenaufschüttler werd’ ich bestimmt nicht mutieren.” Genau ein Jahr ist es her, dass Josef Wilfling diesen Satz in seinem heimischen Wohnzimmer geknurrt hat, aus Anlass seiner Pensionierung. Bloß nicht nach 42 Jahren im Polizeidienst in Trägheit verfallen, dachte sich der ehemalige Chef der Münchner Mordkommission. Trägheit, eine der sieben Todsünden aus der Bibel, sinnierte er. Und schon war die Idee da: Die Todsünden sind den Motiven, warum Menschen morden, ziemlich ähnlich. Wilfling setzte sich hin und schrieb. Heraus kamen 320 Seiten, auf denen der ehemalige Ermittler in die „Abgründe” der menschlichen Seele blickt, sieben authentische Fälle schildert, die er selbst bearbeitet hat. Nächste Woche geht der 63-Jährige mit seinem Erstlingswerk auf Deutschland-Lesetour.
Während Matthias A. mit einem Gewehrkolben auf den am Boden liegenden Rentner eindrischt, springt seine Freundin begeistert durch die Wohnung, hüpft freudig auf der Couch auf und ab und schreit: „Schlag ihn tot, die Drecksau, schlag ihn tot!” Als das Opfer schwerstverletzt röchelt, „sein Kopf ein einziger blutiger Klumpen”, rammt die Frau ihm mit aller Kraft einen Besenstil in den Hals. „Grausamkeit”, mit diesem Titel ist das Kapitel überschrieben, in dem Wilfling den Besenstiel-Mord beschreibt. Detailliert und für Zartbesaitete weniger geeignet, „das Leben ist so brutal”, sagt Wilfling dazu. Er habe Fälle ausgewählt, die „jenseits der Vorstellungskraft liegen”. Wo erfahrene Ermittler am Tatort stehen und einer sagt: „Das gibt’s doch gar nicht.”
Gibt es doch. Spannend und in prägnanter Sprache schildert Wilfling etwa den Fall einer gut situierten Dame, die offenbar von langer Hand den Tod ihres Ehemannes minutiös geplant und vorbereitet hatte, inklusive der Einbeziehung ihres illustren Damenstammtisches, „wo alle zusammengehalten haben”. Die Täterin wurde nicht wegen Mordes verurteilt, das Gericht wertete die Tat als Totschlag. Die Mordermittler hätten damals als juristische Laien das Mordmerkmal Heimtücke zu erkennen geglaubt. „Aber ich bin kein Jurist und ich beneide die Richter nicht”, sagt Wilfling. Die Darstellungen in dem Buch seien allein seine Sicht der Dinge, „so wie ich es erlebt habe”. Wobei sich die Realität zuweilen auch mit der Fiktion mischt, um Täter und Opfer unkenntlich zu machen. Generell hat Wilfling alle Personen anonymisiert, Familiengeschichten verändert oder Tatorte verlegt. Damit er sich ganz allein auf die Täter und ihre Motive konzentrieren konnte, auf die Frage, warum Menschen zu Mördern werden.
Wilfling rutscht am Essplatz kurz mit dem Stuhl zurück, zieht aus einer Ablage zwei Blätter und legt sie auf den Tisch. Seine Termine bis Mai. Am Montag liest er in der Rechtsmedizin, drei Tage später in Bad Langensalza, dann auf der Leipziger Buchmesse und so weiter. Als er vor über einem Jahr den Polizeidienst quittierte, hätte er nicht im Traum an so etwas gedacht. Wobei, „das Schreiben hat mir schon immer gefallen”, sagt er. Eigentlich wollte Wilfling ja Enthüllungs-Journalist werden, landete dann doch im sicheren Staatsdienst, konnte aber die Finger nicht ganz von der Feder lassen. Für die hauseigene Polizeizeitung schrieb er immer wieder Glossen oder arbeitete spektakuläre Fälle auf. Als er dann in Pension gegangen sei, hätten einige Leute zu ihm gesagt: „Du hast so viel erlebt, schreib das doch auf.” Als dann auch noch ein Literaturagent anrief und seine Dienste anbot, musste er Wilfling nicht lange überreden.
„Schreiben macht mir einfach Spaß, darin war ich schon in der Schule gut”, erklärt der 63-Jährige. Mit seinem Laptop sitzt er am Esstisch, weil ihn im Arbeitszimmer sein Vogel „Bazi” störenderweise ins Ohrläppchen beißen würde, und tippt, „einfach so aus dem Gedächtnis heraus, ohne in Akten nachzuschlagen”. Und er sagt nicht ohne Stolz, dass jede Zeile von ihm stammt. Zwar habe ihm der Verlag einen Lektor zur Seite gestellt, der habe aber darauf Wert gelegt, dass Wilflings Stil erhalten bleibt und nicht viel verändert wird, „er hat höchstens mal was beim Aufbau verschoben”.
Bewusst hat Josef Wilfling auf die spektakulären Fälle in seiner 22-jährigen Tätigkeit bei der Mordkommission verzichtet. Der Tod von Modezar Rudolph Moshammer beispielsweise sei für „Abgründe” nicht geeignet gewesen: „Ein normaler Raubmord”, urteilt Wilfling. Und der Fall Walter Sedlmayr schien ihm zu umfangreich und auch in den Medien zu lange präsent. Es musste etwas Besonderes sein. So wie bei einem möglichen zweiten Buch, das Josef Wilfling „nicht ausschließen” will. Auf alle Fälle besser als Trägheit. Oder Bettenaufschütteln.
Josef Wilfling: „Abgründe – Wenn aus Menschen Mörder werden”, Heyne Verlag, 19,95 Euro, 320 Seiten.
Angelehnt an die sieben Todsünden aus der Bibel erzählt der ehemalige Ermittler Josef Wilfling sieben authentische Fälle aus seiner Dienstzeit bei der Münchner Mordkommission. Foto: Stephan Rumpf
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Josef Wilfling, Ex-Chef der Mordkommission, blickt in seinem Buch in die Abgründe der menschlichen Seele
Von Susi Wimmer
„Zum Bettenaufschüttler werd’ ich bestimmt nicht mutieren.” Genau ein Jahr ist es her, dass Josef Wilfling diesen Satz in seinem heimischen Wohnzimmer geknurrt hat, aus Anlass seiner Pensionierung. Bloß nicht nach 42 Jahren im Polizeidienst in Trägheit verfallen, dachte sich der ehemalige Chef der Münchner Mordkommission. Trägheit, eine der sieben Todsünden aus der Bibel, sinnierte er. Und schon war die Idee da: Die Todsünden sind den Motiven, warum Menschen morden, ziemlich ähnlich. Wilfling setzte sich hin und schrieb. Heraus kamen 320 Seiten, auf denen der ehemalige Ermittler in die „Abgründe” der menschlichen Seele blickt, sieben authentische Fälle schildert, die er selbst bearbeitet hat. Nächste Woche geht der 63-Jährige mit seinem Erstlingswerk auf Deutschland-Lesetour.
Während Matthias A. mit einem Gewehrkolben auf den am Boden liegenden Rentner eindrischt, springt seine Freundin begeistert durch die Wohnung, hüpft freudig auf der Couch auf und ab und schreit: „Schlag ihn tot, die Drecksau, schlag ihn tot!” Als das Opfer schwerstverletzt röchelt, „sein Kopf ein einziger blutiger Klumpen”, rammt die Frau ihm mit aller Kraft einen Besenstil in den Hals. „Grausamkeit”, mit diesem Titel ist das Kapitel überschrieben, in dem Wilfling den Besenstiel-Mord beschreibt. Detailliert und für Zartbesaitete weniger geeignet, „das Leben ist so brutal”, sagt Wilfling dazu. Er habe Fälle ausgewählt, die „jenseits der Vorstellungskraft liegen”. Wo erfahrene Ermittler am Tatort stehen und einer sagt: „Das gibt’s doch gar nicht.”
Gibt es doch. Spannend und in prägnanter Sprache schildert Wilfling etwa den Fall einer gut situierten Dame, die offenbar von langer Hand den Tod ihres Ehemannes minutiös geplant und vorbereitet hatte, inklusive der Einbeziehung ihres illustren Damenstammtisches, „wo alle zusammengehalten haben”. Die Täterin wurde nicht wegen Mordes verurteilt, das Gericht wertete die Tat als Totschlag. Die Mordermittler hätten damals als juristische Laien das Mordmerkmal Heimtücke zu erkennen geglaubt. „Aber ich bin kein Jurist und ich beneide die Richter nicht”, sagt Wilfling. Die Darstellungen in dem Buch seien allein seine Sicht der Dinge, „so wie ich es erlebt habe”. Wobei sich die Realität zuweilen auch mit der Fiktion mischt, um Täter und Opfer unkenntlich zu machen. Generell hat Wilfling alle Personen anonymisiert, Familiengeschichten verändert oder Tatorte verlegt. Damit er sich ganz allein auf die Täter und ihre Motive konzentrieren konnte, auf die Frage, warum Menschen zu Mördern werden.
Wilfling rutscht am Essplatz kurz mit dem Stuhl zurück, zieht aus einer Ablage zwei Blätter und legt sie auf den Tisch. Seine Termine bis Mai. Am Montag liest er in der Rechtsmedizin, drei Tage später in Bad Langensalza, dann auf der Leipziger Buchmesse und so weiter. Als er vor über einem Jahr den Polizeidienst quittierte, hätte er nicht im Traum an so etwas gedacht. Wobei, „das Schreiben hat mir schon immer gefallen”, sagt er. Eigentlich wollte Wilfling ja Enthüllungs-Journalist werden, landete dann doch im sicheren Staatsdienst, konnte aber die Finger nicht ganz von der Feder lassen. Für die hauseigene Polizeizeitung schrieb er immer wieder Glossen oder arbeitete spektakuläre Fälle auf. Als er dann in Pension gegangen sei, hätten einige Leute zu ihm gesagt: „Du hast so viel erlebt, schreib das doch auf.” Als dann auch noch ein Literaturagent anrief und seine Dienste anbot, musste er Wilfling nicht lange überreden.
„Schreiben macht mir einfach Spaß, darin war ich schon in der Schule gut”, erklärt der 63-Jährige. Mit seinem Laptop sitzt er am Esstisch, weil ihn im Arbeitszimmer sein Vogel „Bazi” störenderweise ins Ohrläppchen beißen würde, und tippt, „einfach so aus dem Gedächtnis heraus, ohne in Akten nachzuschlagen”. Und er sagt nicht ohne Stolz, dass jede Zeile von ihm stammt. Zwar habe ihm der Verlag einen Lektor zur Seite gestellt, der habe aber darauf Wert gelegt, dass Wilflings Stil erhalten bleibt und nicht viel verändert wird, „er hat höchstens mal was beim Aufbau verschoben”.
Bewusst hat Josef Wilfling auf die spektakulären Fälle in seiner 22-jährigen Tätigkeit bei der Mordkommission verzichtet. Der Tod von Modezar Rudolph Moshammer beispielsweise sei für „Abgründe” nicht geeignet gewesen: „Ein normaler Raubmord”, urteilt Wilfling. Und der Fall Walter Sedlmayr schien ihm zu umfangreich und auch in den Medien zu lange präsent. Es musste etwas Besonderes sein. So wie bei einem möglichen zweiten Buch, das Josef Wilfling „nicht ausschließen” will. Auf alle Fälle besser als Trägheit. Oder Bettenaufschütteln.
Josef Wilfling: „Abgründe – Wenn aus Menschen Mörder werden”, Heyne Verlag, 19,95 Euro, 320 Seiten.
Angelehnt an die sieben Todsünden aus der Bibel erzählt der ehemalige Ermittler Josef Wilfling sieben authentische Fälle aus seiner Dienstzeit bei der Münchner Mordkommission. Foto: Stephan Rumpf
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.03.2010Und all das ist wirklich so passiert
Zwei Kriminalbeamte, Richard Thiess und Josef Wilfling, haben zwei Bücher übers alltägliche Morden geschrieben. Vom Schwabinger Messerzwerg bis zum mörderischen Ende von anders nicht zu lösenden Ehen schauen wir in die Abgründe der menschlichen Natur.
Man darf sich nicht verwirren lassen. In München gibt es nicht die Mordkommission, es gibt fünf. Jede hat ihren Leiter. Über ihnen steht in der Hierarchie der "Leiter des Mordkommissariats". In einem konkreten Fall ermittelt normalerweise eine der fünf Kommissionen, nämlich die, welche gerade Bereitschaftsdienst hat. Josef Wilfling war viele Jahre lang Leiter des Mordkommissariats und ist jetzt im Ruhestand. Richard Thiess ist der gegenwärtige Leiter der fünften Mordkommission und zusätzlich stellvertretender Leiter des Mordkommissariats.
Die beiden Kriminaler haben jetzt jeweils ein Buch geschrieben. Das von Wilfling ist schwarz und blutrot und heißt "Abgründe", das von Thiess ist schwarz und blutrot und heißt "Mordkommission". Beide Berichte beruhen auf Fakten, die Namen und Tatumstände wurden aber verändert, um die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten zu wahren. Thiess schildert nur Fälle, die er mit seiner Kommission selbst bearbeitet hat, Wilfling auch solche von Kollegen. Das sieht man schon daran, dass ein besonders brutaler Mord an zwei Kosmetikschülerinnen in beiden Büchern ausführlich abgehandelt wird. Wilfling hat aber löblicherweise auf seine spektakulärsten Fälle, die jeder Zeitungsleser sowieso kennt - Sedlmayr, Moshammer -, verzichtet.
Die Bücher ähneln sich sehr. Kaufen Sie sich eines davon. Sie werden daraus viel über die menschliche Natur lernen. Aber das reicht dann auch. Wenn Sie anschließend das dringende Bedürfnis verspüren, gleich noch das andere Buch zu verschlingen, dann möchte ich Ihnen ganz bestimmt nicht bei Dunkelheit im Westpark begegnen. Beide Autoren erzählen hauptsächlich Geschichten aus ihrem Arbeitsalltag. Sie sind bodenständige Kriminalbeamte, keine Professoren und keine Literaten. Ihre Aufgabe ist es, Verbrechen aufzuklären, nicht mehr und nicht weniger. Danach übernehmen die Staatsanwälte, die psychiatrischen Gutachter, die Advokaten, und dann wird ein Urteil gesprochen. Die beiden Verfasser kommentieren aus ihrer professionellen Sicht auch das, was geschieht, nachdem die Handschellen geklickt haben. Sie sind weiß Gott keine Meinungseunuchen, doch sie vergessen dabei nicht, dass alle Staatsgewalt vom Volke und nicht von der Polizei ausgeht.
Wilfling ist der Autor mit dem dickeren Fell, er erzählt seine Geschichten mit viel schwarzem Humor. Manchmal interpretiert er ein wenig und versucht Gesetzmäßigkeiten zu finden, aber im Grunde schildert er einfach seine Klientel so, wie sie ist. Aus langjähriger Erfahrung weiß er, es gibt viele Hühner und ein paar Kojoten, und ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb. Mit reiner Liebe und Güte lässt sich da nicht immer etwas erreichen. Wenn Wilfling ekelhafte Details schildert, kann man davon Albträume bekommen. Der Fall der drallen Blondine, die dem sexsüchtigen Rentner einen Besenstiel in den Hals rammte, weil er sie nicht weiter finanzieren wollte, ist vermutlich das Maximum, das man den Lesern einer Familienzeitung noch zumuten sollte. Nach dem Mord hat sie dann übrigens den Fernseher mitgenommen, weil sie ohne ständiges Glotzen nicht leben kann, auch nicht während ihrer freiwilligen, aber lustlosen fleischlichen Dienstleistungen. So etwas ist keine Lektüre für Kinder, jedenfalls nicht für Kinder, wie man sie sich wünscht.
Töten Frauen anders als Männer? Damit beschäftigt sich eines der Kapitel, in denen Wilfling einmal statistisch-analytisch vorgeht. 15 Prozent aller Tötungsdelikte werden von Frauen begangen. Mangels Körperkraft verwenden sie dabei gerne proprietäre Methoden, zum Beispiel Gift statt eines Hammers. Der Hauptunterschied ist aber das Motiv. Die meisten Morde geschehen sowieso im familiären oder beziehungsmäßigen Umfeld. Egal, ob die Frau den Mann tötet oder umgekehrt, in der Regel war es die Frau, die aus der unerträglichen Situation ausbrechen wollte. Von solchen Analysen hätte ich mir zwei oder drei mehr gewünscht. Zum Beispiel stammen bei Wilfling die meisten Täter, bei denen er die ethnische Herkunft erwähnt, aus dem großen Land am Bosporus, sie sind keine - sagen wir mal - Sizilianer oder Russen. Steckt dahinter eine Statistik oder ein Vorurteil? Wilfling hat aus einem Fundus von Hunderten von Fällen ausgewählt. Den typischen Mörder gibt es wohl nicht, aber vielleicht gäbe es ja doch noch ein paar interessante Tendenzen. Töten Metzger anders als Gärtner?
Richard Thiess ist der sensiblere der beiden Autoren, doch er schildert im Wesentlichen das Gleiche. Zusätzlich zu den Opfern und Tätern hat er auch noch die Ermittler im Blick. Das Leben als nicht mehr ganz junger Kommissar ist anstrengend. Man muss regelmäßig auf seinen Schlaf verzichten. Manche Zeugen und Tatorte riechen etwas streng. Die Teilnahme an einer Leichenöffnung ist auch keine besonders angenehme Erfahrung.
Bei der Kripo geht es nicht so zu wie bei Sherlock Holmes und Doctor Watson. Das hat man oft genug gesagt bekommen, aber die Wirklichkeit ist noch langweiliger, als man denkt. So eine Ermittlung wird schnell zur öden Materialschlacht mit den entsprechenden Kosten. Kein Wunder, wenn die Stadt dann nicht mehr viel Etat für die Bekämpfung des Gehsteigparkens übrig hat. Immerhin findet man bei Thiess doch einen Fall, einen einzigen, aus dem man einen klassischen angelsächsischen Krimi machen könnte. Ein pensionierter Konditormeister mit einem gewaltigen Bekanntenkreis ist verschwunden. Die mysteriösen Indizien sind unter anderem ein merkwürdiges Zeitungsinserat, seltsame Blutspuren in einem verschlossenen Raum, ein halbgeschmolzener Schokoladenklumpen, eine fast verhungerte Katze, eine Flügelmutter mit Unterlegscheibe, ein sorgfältig aufgebockter und abgedeckter Motorroller, antike Backformen, in einem Baggersee versenkte Autos und zwei verschwundene wertlose Röhrenradios. Das liest sich doch fast wie ein Roman aus der frühen Periode von Ellery Queen.
Was Wilfling und Thiess beide predigen, das ist die entscheidende Bedeutung der Vernehmung von Verdächtigen. Wir leben in einem zivilisierten Land. Waterboarding ist nicht gestattet. Man kann aber natürlich bis an die Grenze des Erlaubten gehen. So mancher Übeltäter wäre heute noch auf freiem Fuß, wenn er nur lächelnd den Mund gehalten hätte. Aber womöglich kann er jetzt zum Ausgleich dafür auf seiner Pritsche besser schlafen. Die beiden Ermittler kennen alle Tricks bei der Vernehmung. Sie verwenden ungefähr die gleiche Methode, mit der früher die Bankberater die Lehman-Zertifikate verkauft haben: Ihre Ehrlichkeit ist überzeugend, aber nicht ganz echt. Vielleicht ist das ja genau das Talent, das die guten Kommissare von den schlechten scheidet.
München ist stolz auf seine Mordkommissionen. Die Aufklärungsquote liegt in der Nähe von hundert Prozent. Nicht so stolz kann die Isarmetropole auf ihre Mörder sein. Das sind oft unglaubliche Dilettanten. Noch nicht einmal Klaus F., ein schwarzes Schaf von der Kripo (Abteilung Diebstahl, nicht Mord), der wegen 146 000 Euro zwei Menschen mit Rohypnol betäubt und ihnen dann den Kopf abgehackt hatte, war den seltsamen Methoden des Josef Wilfling lange gewachsen. In diesem Fall hat aber auch wieder einmal der Zufall mitgeholfen. Die längst abgelegte Ehefrau des Täters belauerte ausgerechnet in der Mordnacht dessen Wohnung, weil sie mehr Geld verlangen wollte. Künstlerpech.
Die beiden Bücher sind manchmal auf ihre makabre Art urkomisch. Ein künftiger Schwerverbrecher eilt immer dann, wenn Eduard Zimmermann im Fernsehen einen Mord untersucht, erregt zum Onanieren aufs Klo. Ein Schwestermörder googelt ein paar Tage vor der ruchlosen Tat nach "Erschlagen - Methode Kopf". Die "unglaublich zickige Erbin eines Reiterhofs" heiratet ihren "stinkfaulen" Liebhaber (O-Ton Wilfling), das aber erst, nachdem sie zweimal versucht hat, ihn umzubringen. Eine zufällige Zeugin behauptet, dass der Mörder einer jungen Frau dem Schauspieler Heiner Lauterbach ähnelt. Nach der erfolglosen Durchsuchung von mehr als 60 Wohnungen, teilweise sogar mit Hilfe der Feuerwehr vom Fenster aus, stellt sich heraus, dass die Zeugin einen psychischen Schaden hat und alle Männer für Heiner Lauterbach hält. Der Mörder ist etwa zwanzig und sieht überhaupt nicht so aus. Einen psychischen Schaden hat er aber auch. Er hat die ihm völlig fremde Frau spontan erstochen, weil er dachte, es ist seine eigene Schwester. Der "Schwabinger Messerzwerg", ein Pyromane, Exhibitionist und Beinahe-Lustmörder, verfolgt nachts um zehn eine Krankenschwester vom Schwabinger Krankenhaus in die Stadt und zwingt sie mit seinem Dolch, ihm Blut abzunehmen. Natürlich haben Wilfling und Thiess alle diese Fälle erfolgreich abgeschlossen.
ERNST HORST
Richard Thiess: "Mordkommission - Wenn das Grauen zum Alltag wird". Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2010. 240 S., br., 15,40 [Euro].
Josef Wilfling: "Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden". Wilhelm Heyne Verlag, München 2010. 320 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zwei Kriminalbeamte, Richard Thiess und Josef Wilfling, haben zwei Bücher übers alltägliche Morden geschrieben. Vom Schwabinger Messerzwerg bis zum mörderischen Ende von anders nicht zu lösenden Ehen schauen wir in die Abgründe der menschlichen Natur.
Man darf sich nicht verwirren lassen. In München gibt es nicht die Mordkommission, es gibt fünf. Jede hat ihren Leiter. Über ihnen steht in der Hierarchie der "Leiter des Mordkommissariats". In einem konkreten Fall ermittelt normalerweise eine der fünf Kommissionen, nämlich die, welche gerade Bereitschaftsdienst hat. Josef Wilfling war viele Jahre lang Leiter des Mordkommissariats und ist jetzt im Ruhestand. Richard Thiess ist der gegenwärtige Leiter der fünften Mordkommission und zusätzlich stellvertretender Leiter des Mordkommissariats.
Die beiden Kriminaler haben jetzt jeweils ein Buch geschrieben. Das von Wilfling ist schwarz und blutrot und heißt "Abgründe", das von Thiess ist schwarz und blutrot und heißt "Mordkommission". Beide Berichte beruhen auf Fakten, die Namen und Tatumstände wurden aber verändert, um die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten zu wahren. Thiess schildert nur Fälle, die er mit seiner Kommission selbst bearbeitet hat, Wilfling auch solche von Kollegen. Das sieht man schon daran, dass ein besonders brutaler Mord an zwei Kosmetikschülerinnen in beiden Büchern ausführlich abgehandelt wird. Wilfling hat aber löblicherweise auf seine spektakulärsten Fälle, die jeder Zeitungsleser sowieso kennt - Sedlmayr, Moshammer -, verzichtet.
Die Bücher ähneln sich sehr. Kaufen Sie sich eines davon. Sie werden daraus viel über die menschliche Natur lernen. Aber das reicht dann auch. Wenn Sie anschließend das dringende Bedürfnis verspüren, gleich noch das andere Buch zu verschlingen, dann möchte ich Ihnen ganz bestimmt nicht bei Dunkelheit im Westpark begegnen. Beide Autoren erzählen hauptsächlich Geschichten aus ihrem Arbeitsalltag. Sie sind bodenständige Kriminalbeamte, keine Professoren und keine Literaten. Ihre Aufgabe ist es, Verbrechen aufzuklären, nicht mehr und nicht weniger. Danach übernehmen die Staatsanwälte, die psychiatrischen Gutachter, die Advokaten, und dann wird ein Urteil gesprochen. Die beiden Verfasser kommentieren aus ihrer professionellen Sicht auch das, was geschieht, nachdem die Handschellen geklickt haben. Sie sind weiß Gott keine Meinungseunuchen, doch sie vergessen dabei nicht, dass alle Staatsgewalt vom Volke und nicht von der Polizei ausgeht.
Wilfling ist der Autor mit dem dickeren Fell, er erzählt seine Geschichten mit viel schwarzem Humor. Manchmal interpretiert er ein wenig und versucht Gesetzmäßigkeiten zu finden, aber im Grunde schildert er einfach seine Klientel so, wie sie ist. Aus langjähriger Erfahrung weiß er, es gibt viele Hühner und ein paar Kojoten, und ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb. Mit reiner Liebe und Güte lässt sich da nicht immer etwas erreichen. Wenn Wilfling ekelhafte Details schildert, kann man davon Albträume bekommen. Der Fall der drallen Blondine, die dem sexsüchtigen Rentner einen Besenstiel in den Hals rammte, weil er sie nicht weiter finanzieren wollte, ist vermutlich das Maximum, das man den Lesern einer Familienzeitung noch zumuten sollte. Nach dem Mord hat sie dann übrigens den Fernseher mitgenommen, weil sie ohne ständiges Glotzen nicht leben kann, auch nicht während ihrer freiwilligen, aber lustlosen fleischlichen Dienstleistungen. So etwas ist keine Lektüre für Kinder, jedenfalls nicht für Kinder, wie man sie sich wünscht.
Töten Frauen anders als Männer? Damit beschäftigt sich eines der Kapitel, in denen Wilfling einmal statistisch-analytisch vorgeht. 15 Prozent aller Tötungsdelikte werden von Frauen begangen. Mangels Körperkraft verwenden sie dabei gerne proprietäre Methoden, zum Beispiel Gift statt eines Hammers. Der Hauptunterschied ist aber das Motiv. Die meisten Morde geschehen sowieso im familiären oder beziehungsmäßigen Umfeld. Egal, ob die Frau den Mann tötet oder umgekehrt, in der Regel war es die Frau, die aus der unerträglichen Situation ausbrechen wollte. Von solchen Analysen hätte ich mir zwei oder drei mehr gewünscht. Zum Beispiel stammen bei Wilfling die meisten Täter, bei denen er die ethnische Herkunft erwähnt, aus dem großen Land am Bosporus, sie sind keine - sagen wir mal - Sizilianer oder Russen. Steckt dahinter eine Statistik oder ein Vorurteil? Wilfling hat aus einem Fundus von Hunderten von Fällen ausgewählt. Den typischen Mörder gibt es wohl nicht, aber vielleicht gäbe es ja doch noch ein paar interessante Tendenzen. Töten Metzger anders als Gärtner?
Richard Thiess ist der sensiblere der beiden Autoren, doch er schildert im Wesentlichen das Gleiche. Zusätzlich zu den Opfern und Tätern hat er auch noch die Ermittler im Blick. Das Leben als nicht mehr ganz junger Kommissar ist anstrengend. Man muss regelmäßig auf seinen Schlaf verzichten. Manche Zeugen und Tatorte riechen etwas streng. Die Teilnahme an einer Leichenöffnung ist auch keine besonders angenehme Erfahrung.
Bei der Kripo geht es nicht so zu wie bei Sherlock Holmes und Doctor Watson. Das hat man oft genug gesagt bekommen, aber die Wirklichkeit ist noch langweiliger, als man denkt. So eine Ermittlung wird schnell zur öden Materialschlacht mit den entsprechenden Kosten. Kein Wunder, wenn die Stadt dann nicht mehr viel Etat für die Bekämpfung des Gehsteigparkens übrig hat. Immerhin findet man bei Thiess doch einen Fall, einen einzigen, aus dem man einen klassischen angelsächsischen Krimi machen könnte. Ein pensionierter Konditormeister mit einem gewaltigen Bekanntenkreis ist verschwunden. Die mysteriösen Indizien sind unter anderem ein merkwürdiges Zeitungsinserat, seltsame Blutspuren in einem verschlossenen Raum, ein halbgeschmolzener Schokoladenklumpen, eine fast verhungerte Katze, eine Flügelmutter mit Unterlegscheibe, ein sorgfältig aufgebockter und abgedeckter Motorroller, antike Backformen, in einem Baggersee versenkte Autos und zwei verschwundene wertlose Röhrenradios. Das liest sich doch fast wie ein Roman aus der frühen Periode von Ellery Queen.
Was Wilfling und Thiess beide predigen, das ist die entscheidende Bedeutung der Vernehmung von Verdächtigen. Wir leben in einem zivilisierten Land. Waterboarding ist nicht gestattet. Man kann aber natürlich bis an die Grenze des Erlaubten gehen. So mancher Übeltäter wäre heute noch auf freiem Fuß, wenn er nur lächelnd den Mund gehalten hätte. Aber womöglich kann er jetzt zum Ausgleich dafür auf seiner Pritsche besser schlafen. Die beiden Ermittler kennen alle Tricks bei der Vernehmung. Sie verwenden ungefähr die gleiche Methode, mit der früher die Bankberater die Lehman-Zertifikate verkauft haben: Ihre Ehrlichkeit ist überzeugend, aber nicht ganz echt. Vielleicht ist das ja genau das Talent, das die guten Kommissare von den schlechten scheidet.
München ist stolz auf seine Mordkommissionen. Die Aufklärungsquote liegt in der Nähe von hundert Prozent. Nicht so stolz kann die Isarmetropole auf ihre Mörder sein. Das sind oft unglaubliche Dilettanten. Noch nicht einmal Klaus F., ein schwarzes Schaf von der Kripo (Abteilung Diebstahl, nicht Mord), der wegen 146 000 Euro zwei Menschen mit Rohypnol betäubt und ihnen dann den Kopf abgehackt hatte, war den seltsamen Methoden des Josef Wilfling lange gewachsen. In diesem Fall hat aber auch wieder einmal der Zufall mitgeholfen. Die längst abgelegte Ehefrau des Täters belauerte ausgerechnet in der Mordnacht dessen Wohnung, weil sie mehr Geld verlangen wollte. Künstlerpech.
Die beiden Bücher sind manchmal auf ihre makabre Art urkomisch. Ein künftiger Schwerverbrecher eilt immer dann, wenn Eduard Zimmermann im Fernsehen einen Mord untersucht, erregt zum Onanieren aufs Klo. Ein Schwestermörder googelt ein paar Tage vor der ruchlosen Tat nach "Erschlagen - Methode Kopf". Die "unglaublich zickige Erbin eines Reiterhofs" heiratet ihren "stinkfaulen" Liebhaber (O-Ton Wilfling), das aber erst, nachdem sie zweimal versucht hat, ihn umzubringen. Eine zufällige Zeugin behauptet, dass der Mörder einer jungen Frau dem Schauspieler Heiner Lauterbach ähnelt. Nach der erfolglosen Durchsuchung von mehr als 60 Wohnungen, teilweise sogar mit Hilfe der Feuerwehr vom Fenster aus, stellt sich heraus, dass die Zeugin einen psychischen Schaden hat und alle Männer für Heiner Lauterbach hält. Der Mörder ist etwa zwanzig und sieht überhaupt nicht so aus. Einen psychischen Schaden hat er aber auch. Er hat die ihm völlig fremde Frau spontan erstochen, weil er dachte, es ist seine eigene Schwester. Der "Schwabinger Messerzwerg", ein Pyromane, Exhibitionist und Beinahe-Lustmörder, verfolgt nachts um zehn eine Krankenschwester vom Schwabinger Krankenhaus in die Stadt und zwingt sie mit seinem Dolch, ihm Blut abzunehmen. Natürlich haben Wilfling und Thiess alle diese Fälle erfolgreich abgeschlossen.
ERNST HORST
Richard Thiess: "Mordkommission - Wenn das Grauen zum Alltag wird". Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2010. 240 S., br., 15,40 [Euro].
Josef Wilfling: "Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden". Wilhelm Heyne Verlag, München 2010. 320 S., geb., 19,95 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Seinen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren Mordkommissariatsleitung hat Josef Wilfling hier niedergeschrieben, zur Belehrung des Rezensenten. Ernst Horst jedenfalls erfährt anhand der aus professioneller Perspektive verfassten Berichte aus dem Kriminologenalltag Wissenswertes über die menschliche Natur. Die Meinung des Autors muss er zwecks geschmeidigerer Lektüre zwar manchmal vom Text abziehen, Wilflings schwarzer Humor aber macht ihm durchaus Freude. Bei dem Thema! Hätte der Autor noch ein bisschen häufiger statistisch-analytische Überlegungen zu seinen Fällen angestellt, Horst hätte das Buch noch zufriedener, weil noch schlauer beiseite gelegt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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