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Es zählt zu den Üblichkeiten des Berichts oder Gesprächs über die Eigenarten der Niederlande, eine sorgsam gepflegte, gleichsam immer geübte Toleranz als wesentliches Merkmal des Landes hervorzuheben. Das ist ein flott hingeworfener topos, der bis hinein in die "permissive society" und ihre eher extremen Erscheinungsformen reicht, niemals aber wirklich hinterfragt worden ist. Tatsächlich ist der Begriff zugleich wesentlicher Bestandteil des niederländischen Selbstbildes und dient somit als Unterscheidungsmerkmal gegenüber Nachbarländern, insonderheit gegenüber Deutschland und den Deutschen in…mehr

Produktbeschreibung
Es zählt zu den Üblichkeiten des Berichts oder Gesprächs über die Eigenarten der Niederlande, eine sorgsam gepflegte, gleichsam immer geübte Toleranz als wesentliches Merkmal des Landes hervorzuheben. Das ist ein flott hingeworfener topos, der bis hinein in die "permissive society" und ihre eher extremen Erscheinungsformen reicht, niemals aber wirklich hinterfragt worden ist. Tatsächlich ist der Begriff zugleich wesentlicher Bestandteil des niederländischen Selbstbildes und dient somit als Unterscheidungsmerkmal gegenüber Nachbarländern, insonderheit gegenüber Deutschland und den Deutschen in Vergangenheit und Gegenwart. Eben diese Relation von Selbstbild und Fremdbild macht das Thema "Toleranz" insofern zu einem eminent politischen, als mit der Konstruktion von Selbstbild und eines dadurch konditionierten Fremdbildes häufig genug die Verteilung von Werten und Wertigkeiten verbunden ist.
Zum erstenmal wird in der Aufsatzsammlung versucht, in einem von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart reichenden Vergleich die Entwicklung der Toleranz in Theorie und Praxis in den Niederlanden und in Deutschland aufzuarbeiten und einen Einblick in die Realstruktur der Toleranz in beiden Ländern zu erhalten.
Autorenporträt
Renate Loos, mit niederländisch-deutschem Familienhintergrund, geboren 1940 in Wernigerode/Harz, studierte Geschichte und Romanistik an den Universitäten Freiburg und Münster. Nach ihrer Berufstätigkeit im gymnasialen Schuldienst - zuletzt als stellvertretende Schulleiterin - begann sie ein Studium der niederländischen Geschichte mit besonderem Interesse für die Entwicklung der niederländisch-deutschen Beziehungen.