1934, ein Jahr nach der »Machtergreifung«, gerät das NS-Regime in eine schwere Krise. Die politischen Erfolge bleiben aus, die erste Euphorie unter den Anhänger:innen ist verflogen. Ernst Röhm baut seine »Sturmabteilung« weiter aus und fordert eine Fortsetzung der »nationalsozialistischen Revolution«, gleichzeitig formieren sich ultrakonservative Kräfte. Im Juni 1934 hält Hitler blutige Abrechnung: Er lässt Röhm und die SA-Spitze kaltblütig liquidieren. Doch die Morde eskalieren.Peter Longerich rekonstruiert die komplexen Hintergründe des sogenannten »Röhm- Putschs« und zeigt zum ersten Mal anhand der umfassenden Auswertung zeitgenössischer »Stimmungsberichte«, wie die Bevölkerung auf das Morden reagierte. Sein Fazit: Die »Nacht der langen Messer« war ein Zentralereignis in der Geschichte des Dritten Reiches, das Hitlers Durchbruch zur Alleinherrschaft ebnete.
»Analytisch scharf und erhellend.« - Süddeutsche Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Otto Langels gibt zu, dass der Historiker Peter Longerich nichts bahnbrechend Neues zum sogenannten "Röhm-Putsch" liefert. Allerdings schildert der Autor detailliert, plastisch und unter Auswertung vieler Quellen die Ereignisse vom 30. Juni 1934 und die Hintergründe - die Konflikte in und um die SA und Hitlers Interessen, erklärt Langels. Dass Longerich zudem von einem "terroristischen Massenmord" (nicht von einem Putsch) schreibt, entspricht den heutigen Erkenntnissen, meint der Rezensent. Eine komprimierte Darstellung der Ereignisse, die auch die Vorgeschichte berücksichtigt, so Langels.
© Perlentaucher Medien GmbH
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