Gustav Adolf Warneck (1834-1910) war ein evangelischer Theologe. Er studierte in Halle Theologie und war mehrere Jahre lang als Pfarrer tätig. Warneck gilt als der Begründer einer protestantischen Missionswissenschaft als theologische Disziplin und wurde 1896 zum Professor für Missionswissenschaft in Halle ernannt. Ausschlaggebend für die Berufung war Warnecks organisatorische und publizistische Tätigkeit in der Mission. Er war auch Begründer der Allgemeinen Missionszeitschrift, des Missionsseminars an der Universität und Verfasser zahlreicher missionarischer und missionswissenschaftlicher Artikel, Broschüren und Bücher. Protestantischer Kampfgeist und antikatholische Grundhaltung prägten seine Werke, der Grundton der Schriften entsprach dem kulturimperialistisch-kolonialen Zeitgeist. Im Umgang mit den einheimischen Kulturen der Missionsgebiete plädierte er für eine Bestandssicherung des Vorhandenen und wies auf die Gefährdung der autochthonen Kulturen durch die westliche Zivilisation hin. Zu seinen wichtigsten Werken zählt auch Abriß einer Geschichte der protestantischen Missionen von der Reformation bis auf die Gegenwart, ein Werk das erstmalig 1882 erschien und dessen Ziel Warneck präzise zusammenfaßte: "Es gibt eine missionarische Rhetorik, welche die bisherigen Missionserfolge überschätzt, und es gibt eine missionarische Hyperkritik, die sie unterschätzt. In der vorstehenden Arbeit ist versucht worden, die eine wie die andere Einseitigkeit zu vermeiden und den Tatbestand selbst zum nüchternen Missionsapologeten zu machen." Unveränderter Nachdruck der 1905 erschienen achten Auflage seines Werkes.
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