Forstverwaltungen und ihre waldbezogene Bildungsarbeit befinden sich in Deutschland derzeit in einem Reformprozess. Unter den Vorzeichen betriebswirtschaftlicher Optimierung und der Öffnung gegenüber neuen Zielgruppen stehen alte Traditionen zur Debatte. Ist mit dem Abschied vom "grünen Rock" der forstlichen Uniform ein Aufbruch verbunden? Der Forschungsverbund wa'gen (Waldwissen & Gender) hat im Rahmen des BMBF-Programms "Nachhaltige Waldwirtschaft" danach gefragt, wie Natur- und Geschlechterbilder im "Waldwissen" zusammenkommen, welche Herausforderungen und Chancen für die waldbezogene Umweltbildung damit verbunden sind, und wie Waldwissen, Organisationsreformen und die traditionelle Organisationskultur der "Männerdomäne Forstverwaltung" ineinander greifen. Aus der allen AutorInnen gemeinsamen Geschlechterperspektive heraus werden anhand von Fallbeispielen Themen wie das Naturverständnis, die "unsichere" Professionalisierung der Umweltbildung, die historischen Mechanismen des Frauenausschlusses aus dem Forstdienst und die laufenden Reorganisationsprozesse beleuchtet. Damit versteht sich das vorliegende Buch als Beitrag zur Suche der Forstorganisationen nach zukunftsfähigen Antworten auf die gegenwärtigen Umbrüche.