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Just als Jakob Sturm sein Buch »Orte möglichen Wohnens« abgeschlossen hatte, in dem er den Ausgang seiner Kunst aus seinen frühesten Erlebnissen und dem Leben seiner Familie reflektiert hatte, seinen Vater als Künstler einbegriffen, starb sein Vater.»An den Rändern der Leerstelle bleibt ein Gefühl der Nähe« ...In diesem zweiten Buch greift Jakob Sturm also die Orte möglichen Wohnens auf, führt weiter, nimmt Abschied - indem er neu einsteigt in sein Reflektieren, auch über das Über seiner Reflektion.

Produktbeschreibung
Just als Jakob Sturm sein Buch »Orte möglichen Wohnens« abgeschlossen hatte, in dem er den Ausgang seiner Kunst aus seinen frühesten Erlebnissen und dem Leben seiner Familie reflektiert hatte, seinen Vater als Künstler einbegriffen, starb sein Vater.»An den Rändern der Leerstelle bleibt ein Gefühl der Nähe« ...In diesem zweiten Buch greift Jakob Sturm also die Orte möglichen Wohnens auf, führt weiter, nimmt Abschied - indem er neu einsteigt in sein Reflektieren, auch über das Über seiner Reflektion.
Autorenporträt
Sturm, JakobJakob Sturm ist Künstler. Er wurde 1966 in Straubing in Niederbayern geboren und studierte Philosophie, Soziologie und Kunst in München, Frankfurt am Main und Offenbach am Main. Seither lebt und arbeitet er in Frankfurt am Main, wo er das Künstlerhaus basis e.V. leitet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.11.2021

Schritt zum Selbst
Jakob Sturm liest aus "Abschied vom Vater"

FRANKFURT Jakob Sturm hat offenbar geahnt, dass da noch etwas kommen würde. Schließlich blieben in den "Orten möglichen Wohnens", jenem Titel, mit dem der Leiter und Mitbegründer des Frankfurter Atelierhauses basis vor eineinhalb Jahren als Autor debütierte, eine Menge Fragen offen. Naturgemäß bei einem Künstler, bei dem der Zweifel zum Beruf gehört. Und der das Schreiben gerade erst für sich entdeckte. "Meine Geschichte findet hier - kein Ende" stand da.

Wieder war es ein einschneidendes Erlebnis, das den Anlass vorstellte zu "Abschied vom Vater - Gegenwart". Nach Sturms niederschmetternder Parkinson-Diagnose mit gerade einmal Anfang fünfzig, die zu den "Orten" führte, nun also der Tod des Vaters, der als die Sozialisation des Sohnes prägende Figur schon im ersten Buch eine entscheidende Rolle spielte. Darüber hinaus aber, so Sturm, der den wieder im Frankfurter Axel Dielmann Verlag erschienenen Essay nun gemeinsam mit seinem Verleger bei der Frankfurter Heussenstamm Stiftung vorstellte, habe sich "nach dem Tod die Perspektive auf das erste Buch sehr stark verändert".

Und in der Tat liest sich der "Abschied" wie ein verdichteter, hoch reflektierter Kommentar. Dabei versucht Sturm durchaus, der Figur des Vaters gerecht zu werden. "Herauszufinden, wer er eigentlich ist." Im Kern aber geht es gerade wie in den "Orten" um die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Als Mensch wie als Künstler. Was die Tatsache, dass Heribert Sturm selbst Künstler war, "mit mir macht". Und inwiefern beider Entwürfe und höchst unterschiedliche Antworten auf die Frage nach dem Verhältnis von Kunst, Wirklichkeit und Leben sich in der Praxis unterscheiden. "Der Tod des Vaters", heißt es gegen Ende, "löst mich aus einem für mich zentralen Kontext, was mir erlaubt, in einer neuen Form zu mir zu kommen." Das mag man als Fazit bitter oder tröstlich nennen, es markiert einen weiteren, durchaus selbstbewussten Schritt zum eigenen Selbst.

CHRISTOPH SCHÜTTE

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