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Der Begriff der Utopie ist in den letzten Jahren - mehr fast noch als in anderen Zeiten, in denen er auch keine gute Presse hatte - in der Philosophie und der politischen Praxis einer teilweise heftigen Kritik ausgesetzt. Diese Kritik wurde sowohl von konservativen Positionen als auch von sich als progressiv verstehenden Standpunkten aus formuliert. Mit diesen Angriffen auf jede Art des Denkens und Handelns, das von der Kategorie der Möglichkeit, des Noch-Nicht, ausgeht, setzte sich Ernst Bloch (der bereits 1918 in Geist der Utopie Möglichkeit und Notwendigkeit utopischen Denkens begründete)…mehr

Produktbeschreibung
Der Begriff der Utopie ist in den letzten Jahren - mehr fast noch als in anderen Zeiten, in denen er auch keine gute Presse hatte - in der Philosophie und der politischen Praxis einer teilweise heftigen Kritik ausgesetzt. Diese Kritik wurde sowohl von konservativen Positionen als auch von sich als progressiv verstehenden Standpunkten aus formuliert. Mit diesen Angriffen auf jede Art des Denkens und Handelns, das von der Kategorie der Möglichkeit, des Noch-Nicht, ausgeht, setzte sich Ernst Bloch (der bereits 1918 in Geist der Utopie Möglichkeit und Notwendigkeit utopischen Denkens begründete) in den letzten Jahren seines Lebens auseinander, vor allem in öffentlichen Vorträgen, die hier zum überwiegenden Teil zum ersten Mal in gedruckter Form vorliegen.
Autorenporträt
Ernst Bloch, geboren am 8.07.1885 in Ludwigshafen, studierte neben Philosophie auch Germanistik, Musik und Physik. Zunächst arbeitete er als Privatlehrer und Publizist. 1915 protestierte er gegen die deutsche Politik im Ersten Weltkrieg. Von 1917 bis 1919 ging er aus pazifistischer Überzeugung ins Exil in die Schweiz. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er Mitglied der KPD. Er arbeitete als Publizist und sprach sich gegen die NSDAP aus. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, 1933, wurde Bloch ausgebürgert. Er emigrierte in die Schweiz, 1938 in die USA, wo er an seinem dreibändigen Hauptwerk 'Das Prinzip Hoffnung' arbeitete. Der Philosoph formulierte hier seine Hoffnung auf eine Welt, in der die Entfremdung des Menschen von Gesellschaft und Natur überwunden sein wird. 1948 nahm Ernst Bloch die Professur für Philosophie an der Universität Leipzig an, lehnte ein Jahr später den Ruf der Universität Frankfurt am Main ab. Von 1953 bis 1956 war er Herausgeber der 'Deutschen Zeitschrift für Philosophie'. Bloch äußerte sich hier kritisch über die SED. 1957 wurde er wegen seiner offenen Kritik an der doktrinären Erstarrung des Marxismus in der DDR und der Niederschlagung des Ungarnaufstands zwangsemeritiert. Während einer Vortragsreise in der BRD wurde Bloch 1961 mit seiner Frau vom Mauerbau überrascht. Das Ehepaar entschied sich, nicht in die DDR zurückzukehren. Er nahm die Professur für Philosophie an der Universität Tübingen an. Ab 1966 protestierte Bloch öffentlich gegen die amerikanische Intervention in Vietnam und wurde zu einer Leitfigur der Studentenbewegung. 1967 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Am 4. August 1977 starb Ernst Bloch in Tübingen.