Wir leben in einem neuen Zeitalter des Isolationismus und Nationalismus, in dem Mauern wieder Konjunktur haben, von der amerikanischen Mauer an der Grenze zu Mexiko bis hin zu der Firewall, mit der China sich gegen den Westen abschottet. Europa errichtet Zäune gegen Flüchtlinge, Mauern und Zäune ziehen sich durch den Nahen Osten, den Sudan, Korea, Indien. Mindestens 65 Länder der Welt, mehr als je zuvor, haben stark befestigte Grenzen. Es gibt viele Gründe dafür: Reichtum und Armut, Rasse, Religion, Politik, Angst. Tim Marshall zeigt in seiner fesselnden und scharfsinnigen Analyse, wie Abschottung unsere Gegenwart prägt. Sie steht für ein Versagen von Politik und ist eine Gefahr für die Zukunft.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Abschottung ist immer und überall. Wenn der britische Reporter Tim Marshall seine Leser zu den Mauern dieser Welt, dann ist Rezensent Cord Aschenbrenner ganz Ohr: Dann lernt er, dass der längste Grenzzaun der Welt zwischen Indien und Bangladesch verläuft, die indischen Soldaten per Schießbefehl Bangladescher vom Überqueren der Grenze abhalten, oder dass sich auch Südafrika mit einem Elektrozaun vor Flüchtlingen aus Simbabwe schützt. Wenn Marschall jedoch Abschottung und Mauer zu Metaphern macht, die für alle Formen gesellschaftlicher Antagonismen herhalten müssen, dann wird es dem Rezensenten zu viel. Die Sache des Reporters ist der Augenschein, meint Aschenbrenner.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Abschottung, das könnte zum Unwort dieser neuen Epoche des Misstrauens werden. Marshall hat beobachtet, wie sie auf allen Kontinenten immer mehr Freunde gewinnt. Uwe Stiehler MOZ.de
In diesem Buch steht der Begriff 'Mauer' nicht nur für Mauern aus Stein, sondern für Barrieren, Zäune und Trennlinien aller Art. Die Mauern beschreiben das Was einer Spaltung, nicht das Warum, und sie sind erst der Anfang. Marshall konzentriert sich auf diejenigen, an denen sich die Herausforderungen in Bezug auf die eigene Identität in einer globalisierten Welt am besten aufzeigen lassen Martin Weskott Der Medienbrief Katlenburg, 1. Oktober 2018