Vielfach wird die Kommunikation auf die hörbare Lautsprache und auf das Begrifflich-Rationale eingeschränkt. Die Kommunikation ist aber viel umfangreicher. Sie umfaßt auch das Emotionale. Und überdies ist vieles von dem, was sich beim Sprechen vollzieht, sichtbar, ganz abgesehen davon, daß der moderne Mensch mit der Schrift über ein leistungsfähiges zweites Kommunikationsmittel verfügt. Wie diese erweiterte Sicht auf die Kommunikation für die Alters- und Lärmschwerhörigen nutzbar gemacht werden kann, wird in diesem Buch mit seinen Hintergründen dargestellt. Bei jedem natürlichen Sprechen müssen die Sprechorgane bewegt werden, allen voran die Lippen. Ohne Lippenbewegungen entsteht kein hörbares akustisches Sprachsignal. Und ohne begleitende Emotionen bleibt das Gesprochene trocken und steril. Die Emotionen, die den Gesichtsausdruck lebendig machen, die Mitbewegungen der Hände, der Arme und des Körpers, sind sichtbar. Sie lassen sich sehen, wenn man nur hinschaut. So kann das Si chtbare die Lücken in dem, was dem Altersschwerhörigen am Hören verlorengeht, wirkungsvoll ausfüllen. Das Buch fügt die traditionelle Absehlehre, die auf der Deutung der Lippenbewegungen beruht, mit den modernen Einsichten in die Körpersprache zu einem neuen Ganzen zusammen. Für die unmittelbare Anwendung werden die entwickelten Erkenntnisse in Regeln für die Alltagskommunikation nutzbar gemacht. So ist ein Gerüst gegeben, das schwerhörig gewordenen Menschen den Weg zeigt, sich vor der Gefahr der drohenden Vereinsamung zu bewahren.