Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Biologie, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Zentrum für Didaktik der Biologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Das biologische Geschlecht von Neugeborenen in Deutschland wird direkt nach ihrer Geburt festgeschrieben, da sie aufgrund der aktuellen Rechtslage zwingend einem der Personenstände - weiblich oder männlich - zugeordnet werden müssen. Diese dichotome Zuweisung von Geschlechtlichkeit an Individuen, inklusive der eigenen Person, spielt in den meisten modernen Kulturkreisen eine so dominante Rolle, dass sie als elementare, soziale Ordnungskategorie die Lebenswelt in vielen Bereichen beeinflusst. Es sollte trotz alledem jedoch mittlerweile weithin bekannt sein, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt, die sich nicht mit diesen, durch eine binäre Geschlechterordnung geprägten Konzepten identifizieren können und/oder wollen. Diese Personen werden im aktuellen fachsprachlichen Diskurs als Transidente oder Trans (veraltet und alltagssprachlich auch Transsexuelle) bezeichnet, und demonstrieren ein breites Spektrum von Identitäten, Lebensweisen und Konzepten, die über die Zweigeschlechternorm hinausgehen, auch solche, die sich nicht geschlechtlich verorten (lassen) möchten. Aktuell findet dieses gesellschaftlich immens polarisierende Spektrum der menschlichen Lebens- und Ausdrucksweisen jedoch oft nur in sehr geringem Umfang und teils umstritten Einzug in den schulischen (Biologie-)Unterricht und in die integrierte Sexualerziehung. Insbesondere jedoch in Anbetracht der zum Teil immensen Diskriminierung und Nichtanerkennung Transidenter im öffentlichen Leben, der häufig bestehenden Verunsicherung und Ratlosigkeit im sensiblem Umgang mit dieser Thematik und nicht zuletzt des potenziell großen Bildungs- und Reflexionsanlasses speziell in Bezug auf die meist selbstverständliche, naturalisierte Hinnahme der Zweigeschlechtergesellschaft und dem Verständnis von Geschlecht generell, wohnt der Thematisierung von Trans ein signifikanter pädagogischer Wert inne. Worin dieser pädagogische Wert genauer besteht und warum das Themenfeld der Transidentität und Trans relevant für eine zeitgemäße Sexualerziehung im Biologieunterricht ist, wird in dieser Arbeit thematisiert.
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