Ganze Regale füllt die Literatur zu Berlin, längst scheint alles über die Geschichte und das Wesen der deutschen Hauptstadt gesagt. Die wirklich wichtigen Informationen aber mussten erst noch zusammengetragen werden.Wenn Sie also immer schon einmal wissen wollten, wie viele Schweine ganz offiziell in der Hauptstadt beheimatet sind, mit wie vielen Kalorien der Verzehr eines Berliner Pfannkuchens sich auf die Hüften niederschlägt, was der Sarotti-Mohr mit Kreuzberg zu tun hat und die Edgar Wallace-Filme mit der Pfaueninsel - 'Absolut Berlin - Das Berlin-Sammelsurium' verrät es Ihnen und liefert noch weit mehr.Auf rund 224 teilweise illustrierten Seiten gibt es nicht nur harte Fakten und reichlich unnützes Wissen, sondern auch kuriose Geschichten und absurde Begebenheiten aus der Geschichte und Gegenwart der Stadt. Von Berliner 'Tatort'-Kommissaren über die größten Bauskandale zu den sonderlichsten Straßennamen. Ein wahres Sammelsurium, kunterbunt, unterhaltsam wie lehrreich, zum Schmökern und Staunen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2011Berlin bizarr
Über eine Stadt wie Berlin kann man natürlich nie alles wissen, aber wie viel Spaß dieses Unwissen zu bereiten vermag, zeigt Axel Schock in seinem wunderbar verrückten Sammelsurium "Absolut Berlin". Von einem unglaublichen Faktenberg herab erschließt sein elegant nachtblau gebundenes Kompendium die Hauptstadt auf verlockend bizarren Wegen. Das Prinzip der tollkühnen Zusammenstellung ist, dass es kein Prinzip gibt in dem lustvoll aufbereiteten Chaos aus Daten und Listen, Zahlen und Betrachtungen, Nonsens und "Amüsemang". Die Stichworte reichen von exakten topographischen Angaben inklusive der Feuchtgebiete, deren Grundfläche "284.750.000 Badewannen voll mit Wasser" entspricht, über die gestrichenen Ehrenbürger (wie Hitler und Honecker) bis zu fehlenden Hausnummern am Kurfürstendamm. Ob das berühmteste Bordell (Salon Kitty) oder ortstypische Abzählreime ("Eine meene Mopel"), ob Berlin im Film oder die seit 1950 gemessene weihnachtliche Schneemenge, ob Rennunfälle auf der Avus, Jugendweihen in der DDR oder eine Biographie des ersten Promi - Friseurs, der Kaiser Wilhelm zur "profilbildenden Barttracht" verhalf - alles, was in den verschiedensten Statistiken, Tabellen und Lexika jemals erfasst wurde, scheint in diesem hinreißend komischen, aberwitzig unterhaltsamen Schmöker aufzutauchen: herrlich unnützes Wissen, höchst anregend präsentiert. Auf ein Inhaltsverzeichnis oder Register wurde bewusst verzichtet, um die Entdeckungsfreude zu fördern - und das gelingt famos. (Axel Schock: "Absolut Berlin". Das Berlin-Sammelsurium. Hirschkäfer Verlag, München 2011, 224 S., geb., 16,90 [Euro].) baz
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Über eine Stadt wie Berlin kann man natürlich nie alles wissen, aber wie viel Spaß dieses Unwissen zu bereiten vermag, zeigt Axel Schock in seinem wunderbar verrückten Sammelsurium "Absolut Berlin". Von einem unglaublichen Faktenberg herab erschließt sein elegant nachtblau gebundenes Kompendium die Hauptstadt auf verlockend bizarren Wegen. Das Prinzip der tollkühnen Zusammenstellung ist, dass es kein Prinzip gibt in dem lustvoll aufbereiteten Chaos aus Daten und Listen, Zahlen und Betrachtungen, Nonsens und "Amüsemang". Die Stichworte reichen von exakten topographischen Angaben inklusive der Feuchtgebiete, deren Grundfläche "284.750.000 Badewannen voll mit Wasser" entspricht, über die gestrichenen Ehrenbürger (wie Hitler und Honecker) bis zu fehlenden Hausnummern am Kurfürstendamm. Ob das berühmteste Bordell (Salon Kitty) oder ortstypische Abzählreime ("Eine meene Mopel"), ob Berlin im Film oder die seit 1950 gemessene weihnachtliche Schneemenge, ob Rennunfälle auf der Avus, Jugendweihen in der DDR oder eine Biographie des ersten Promi - Friseurs, der Kaiser Wilhelm zur "profilbildenden Barttracht" verhalf - alles, was in den verschiedensten Statistiken, Tabellen und Lexika jemals erfasst wurde, scheint in diesem hinreißend komischen, aberwitzig unterhaltsamen Schmöker aufzutauchen: herrlich unnützes Wissen, höchst anregend präsentiert. Auf ein Inhaltsverzeichnis oder Register wurde bewusst verzichtet, um die Entdeckungsfreude zu fördern - und das gelingt famos. (Axel Schock: "Absolut Berlin". Das Berlin-Sammelsurium. Hirschkäfer Verlag, München 2011, 224 S., geb., 16,90 [Euro].) baz
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