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Die ABSOLUTE-Reihe präsentiert große Intellektuelle des 20. Jahrhunderts: - mit ihren eigenen Texten - mit Interviews und - mit einem ausführlichen biografischen Teil - hergestellt als Schweizer Broschur, einer Bindungsart, bei der der Buchrücken mit aufklappt und einen Einblick in das gebundene Innenleben bietet sowie mit jeweils in der Farbe des Einbands eingefärbten Heftfäden.
Als Pop-Soziologe wurde McLuhan 1951 von seinen Kollegen verspottet, weil er sich als Inhaber eines Lehrstuhls für englische Literatur an der Universität Toronto, nicht etwa mit Literatur, sondern mit Werbung
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Produktbeschreibung
Die ABSOLUTE-Reihe präsentiert große Intellektuelle des 20. Jahrhunderts:
- mit ihren eigenen Texten
- mit Interviews und
- mit einem ausführlichen biografischen Teil
- hergestellt als Schweizer Broschur, einer Bindungsart, bei der der Buchrücken mit aufklappt und einen Einblick in das gebundene Innenleben bietet sowie mit jeweils in der Farbe des Einbands eingefärbten Heftfäden.

Als Pop-Soziologe wurde McLuhan 1951 von seinen Kollegen verspottet, weil er sich als Inhaber eines Lehrstuhls für englische Literatur an der Universität Toronto, nicht etwa mit Literatur, sondern mit Werbung beschäftigte und diese gar mit Kunst gleichsetzte.
Heute gilt der 1981 verstorbene Avantgardist als Begründer der Medientheorie - als extravaganter und einsamer Klassiker, unübertroffener Kenner der Alltagskultur, Virtuose raffinierter Textmontagen und Konstrukteur eines neuartigen Erkenntnismodells.
Sein Hauptwerk entstand in den 60er Jahren und erlebt seit WWW und MTV eine ungeahnte Renaissance.
Offensichtlich musste die Wirklichkeit mit der Weitsicht seiner Prophezeiungen vom "Medium als Botschaft" im "globalen Dorf" erst gleichziehen, damit die Menschen nach den Ursachen dieser Veränderungen fragten. ABSOLUTE Marshall McLuhan bietet einen Zusammenschnitt der wichtigsten Textpassagen im Kontext der Hauptwerke sowie sein wichtigstes Interview. Dazu einen biografischen Essay von Philip Marchand.
Mit Manuskriptseiten und der ersten deutschen Übersetzung von McLuhans Kommentar zu William S. Burroughs.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.05.2000

Das reicht
Verrücktes Leben, irres Lesevergnügen – die McLuhan-Biografie
Wissenschaft im Konjunktiv, Leben als Multimedia-Schau, das ist Marshall McLuhan, der Mann, der „Das Medium ist die Message” erfand. Von Nietzsche, mutmaßt der Schüler Neil Postman im Vorwort, hat er das „Vorausgesetzt” als Einstieg in die Theorie. Sein Biograf Philip Marchand dagegen kommt vor lauter Einzelheiten, Episoden, Verrücktheiten, die McLuhans Leben ausmachen, mit jedem dritten Satz des Buches ins Schlingern (Deutsch von Martin Baltes, Fritz Böhler, Rainer Höltschl, Jürgen Reuß, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999, 431 S. , 58 Mark). Die Erde ist ein Traumschiff, und das Leben schier galaktisch. McLuhan war ein Star wie Warhol es wollte, auch er hat gewusst, dass alle Lehren, alle Kunst und Theorie grau bleiben ohne die Kommunikation mit dem Publikum – ohne Popularität. McLuhan wurde, mit seiner Kunst die Oberflächen zu lesen, der größte Medientheoretiker, inspiriert von Pound und Wyndham Lewis, und war, vielleicht, am Ende der einzige wirkliche Strukturalist.
Ab und zu ist er auch ins Kino gegangen, aber selten bis zum Ende geblieben. „Ich kenne nur einen Film”, erinnert sich Hugh Kenner, „den Marshall von Anfang bis Ende gesehen hat, Laurence Oliviers Henry V. Gewöhnlich sagte er: ,Laß uns den mal checken‘, und dann gingen wir eben ins Kino und nach zwanzig Minuten sagte er dann: ,Das reicht‘. ” Ein anderer Freund, Lou Forsdale: „Einmal gingen wir ins Kino, wo er nach zwanzig, dreißig Minuten einschlief. Als er nach der Vorstellung wieder wach wurde, redete er mit ziemlicher Genauigkeit über die Struktur des Films, seine Organisation, seinen Rhythmus und seine Einstellungsfolge. Das alles hat er dem Anfang des Films entnommen. Es war fast ein bißchen unheimlich. ” Unheimlich – nun ja, McLuhan glaubte an Zahlenmagie und Freimaurerei. Ein schillerndes Leben, ein spukhaftes Buch.
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SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2011

McLuhan krass

Der Fisch wird erst an Land entdecken, dass er sein Leben lang im Wasser geschwommen ist. Nicht anders geht es uns mit den Medien der Gegenwart. Wie sie unbemerkt unsere Wahrnehmung geformt haben, erfahren wir erst beim Wechsel auf das nächste Medium als eine schmerzhafte Irritation unserer Sinne. Das todgeweihte Denken, lehrte der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan schon lange bevor von Holzmedien die Rede war, ist das mechanische Denken der Druckkultur, das die Wahrnehmung einseitig auf den distanzierten Gesichtssinn zentriert. Wenn sich das Buch der Gutenberg-Galaxis schließt und der synästhetische Raum der elektronischen Medien öffnet, kehrt auch die verlorene Balance der Sinne wieder, und die ausgebleichte Schriftkultur wird den Regenbogenfarben der elektronischen Stammeskultur weichen: holistisch, organisch, mythisch, tief, dazu in der Instantangeschwindigkeit der elektronischen Medien. Die mystische Tiefe seiner Erfahrung mag dem modernen Twitterer und Handybenutzer verborgen bleiben. Für McLuhan war die elektronische Erweiterung des Nervensystems zum weltumspannenden Bewusstsein nicht ohne Gefahr. 1844, das Jahr, in dem die erste Telegraphenleitung Amerika durchquerte, sei nicht zufällig auch das Erscheinungsdatum von Sören Kierkegaards "Der Begriff der Angst" gewesen. Die zum hunderdsten Geburtstag erweiterte Biographie aus der Freiburger Absolute-Reihe montiert Interviews, Werkauszüge und biographische Skizzen zu einem faszinierenden Spektrum dieses rhapsodischen Denkens. ("Marshall McLuhan". Herausgegeben von Martin Baltes und Rainer Höltschl. Überarbeitete Neuausgabe. Orange Press, Freiburg 2011. 224 S., br., 18, - [Euro].) thom

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