Produktdetails
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Leser erfährt in Tilmann Mosers Rezension, dass es hier um Väter geht, die eher innerlich abwesend sind: Kriegsheimkehrer, die krank, apathisch, unzugänglich gegenüber ihren Familien blieben. Welche psychischen Folgen dies für ihre Kinder hatte, die Nähe und Wärme vermissten, blieb lange Zeit nicht untersucht. Radebold, selbst ein Betroffener, hat bei diesen "Kindern" später oftmals "Leere, Resignation, Überarbeitung, Beziehungsstörungen" und andere Probleme ausgemacht und tritt mit Nachdruck dafür ein, wie Moser betont, dass auch die heute bereits schon relativ alten "Kinder" psychologische Hilfe in Anspruch nehmen können. Dass auch die Krankenkassen dieser Problematik heute offener gegenüber stehen, betrachtet Moser als ein wesentliches Verdienst Radebolds. Auch seiner Forderung nach aktiver Nachfrage bei "historischen Katastrophen im Hintergrund" kann der Rezensent offenbar zustimmen, auch wenn der Aurot sich damit von der "abwartenden Neutralität, die lange das Ideal der Analyse war", distanziert.

© Perlentaucher Medien GmbH