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"A visual adventure of Wes Anderson proportions, authorized by the ... filmmaker himself: ... photographs of real-life places that seem plucked from the just-so world of his films, presented with [the] human stories behind each faðcade"--Publisher marketing.

Produktbeschreibung
"A visual adventure of Wes Anderson proportions, authorized by the ... filmmaker himself: ... photographs of real-life places that seem plucked from the just-so world of his films, presented with [the] human stories behind each faðcade"--Publisher marketing.
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Autorenporträt
Wally Koval founded the @AccidentallyWesAnderson community on Instagram in 2017, and it has since grown to more than one million Adventurers. Wally curates and publishes daily content with the help of his wife, Amanda, and their dog, Dexter, in Brooklyn, New York. To discover your next adventure or share your favorite photo, visit AccidentallyWesAnderson.com.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2021

NEUE REISEBÜCHER

Für den Tisch Wenn man über Wes Andersons Filme etwas sagen kann, dann vor allem, dass dort nichts dem Zufall überlassen ist. Die Kulisse ist alles - und alles ist Fassade. Und wären da nicht stets die großartigen Schauspieler, würde man die Filme vielleicht weggurgeln wie Limonade und anschließend vergessen wie die sinnfreien Coffee Table Books im Wartezimmer einer Privatklinik.

Filme wie "Darjeeling Unlimited" (drei Brüder in einem indischen Zug machen sich auf die Suche nach der abwesenden Mutter), "Die Tiefseetaucher" (alles, was man über Jacques Cousteau wissen muss, dargestellt vom großartigen Bill Murray) oder "Grand Budapest Hotel" (tatsächlich in Görlitz gedreht) haben eine treue Fangemeinde. Andersons Reisefilme sind nicht nur während der Pandemie unendlich prächtige Fluchten, in denen man auch nach dem dritten Mal noch neue Zitate und vorher übersehene Anspielungen entdeckt.

Manchmal sieht die Welt aber auch zufällig so aus, als habe Anderson sie inszeniert - und für diese Momente gründete der Anderson-Fan Wally Koval 2017 die Instagram-Community @AccidentallyWesAnderson. Menschen aus aller Welt schickten Bilder aus aller Welt, die ihnen Wes-Anderson-haft erschienen. Die Auswahlkriterien allerdings waren sehr streng, und nur die besten sind schließlich auch in dem Buch "Accidentally Wes Anderson" gelandet. Aber es sind nicht einmal die Fotos, die das Buch so lesenswert machen; es sind die kleinen Geschichten hinter diesen Bildern, die mehr, als es jeder Reiseführer könnte, eine bohrende Sehnsucht entfachen, wieder in die Ferne zu dürfen: ins Grand Hotel nach Taipeh, in die irische Nationalbibliothek nach Dublin oder zur Kibo-Hütte auf der Marangu-Route am Kilimandscharo. Vielleicht, um dort festzustellen, dass in der bonbonfarbenen Herrlichkeit an den Gestaden von San Diego Haustiere nicht erlaubt sind und dass die Menschen große Mengen von Einwegverpackungen am Strand hinterlassen haben. So was gibt es bei Anderson nicht (und wenn, sähe es sehr ästhetisch aus). Seine Welt ist so, wie viele sie gern sähen. Was den Reiz dieses Buchs erklärt - oder wie Anderson im Vorwort schreibt: "Ich verstehe jetzt, was es bedeutet, zufällig ich zu sein." bali

Wally Koval: "Accidentally Wes Anderson", Dumont, 28 Euro

Für den Tisch Manchmal, wenn man wieder zwei Beutel randvoll mit Lebensmitteln nach Hause geschleppt hat und sich der Küchentisch unter ihnen biegt, stellt man sich einen Moment lang vor, wie viel Nahrung man wohl schon gekauft, zubereitet und gegessen hat: Wenn man alles auf einem Haufen zusammen sähe, wie hoch würde der sich wohl auftürmen? Und würde man bei seinem Anblick erschrecken? So viel Zucker, Fett und Kohlenhydrate, so wenig frisches Gemüse, Nüsse und Obst! Etwas im Ansatz Ähnliches hat der in Kalifornien lebende Fotograf Gregg Segal in die Tat umgesetzt. Er hat mehr als 50 Kinder aus Brasilien, Malaysia, Indien, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Senegal, Italien und Deutschland porträtiert, zusammen mit den Lebensmitteln, die sie als gekochte Mahlzeiten und Snacks in einer Woche zu sich nehmen.

Es sind wunderbare, farbenfrohe, leuchtende Fotos aus der Vogelperspektive geworden, die zum Vergleichen anregen und neugierig machen auf unbekannte Gerichte und Zutaten. Aber es sind zum Teil auch erschreckende Bilder. Nicht nur sind einige der porträtierten Kinder extrem übergewichtig, sondern es erstaunt auch, wie stark sich die Ernährungsgewohnheiten weltweit inzwischen angeglichen haben. Fast auf jedem Bild finden sich die bunt verpackten Produkte der internationalen Lebensmittelkonzerne, und die Folgen ihres übermäßigen Konsums zeigen sich in Kalifornien genauso wie im Mittleren Osten. Der weltweit steigende Wohlstand führt zu dem Paradox, dass sich inzwischen die Ärmsten weit gesünder ernähren und mehr über Lebensmittel wissen als die (etwas) reicheren. Dabei zeigen Segals Bilder: Alles ist möglich! Kinder essen Obst, Bohnensuppe, scharfe Currys und sogar grünes Gemüse, wenn man sie schon als Kleinkinder an so viele verschiedene Zutaten, Konsistenzen und Geschmäcker wie möglich gewöhnt. Beim Blättern durch den Band bekommen große wie kleine Betrachter jedenfalls Lust, gemeinsam zu kochen und geschmacklich mal etwas ganz Neues auszuprobieren, um sich beim Essen dann wie kleine Inder, Jamaikaner oder Franzosen zu fühlen. beha

Gregg Segal: "Über den Tellerrand - Was Kinder hier und anderswo essen". Vorwort von Bee Wilson. Aus dem Amerikanischen von Ebi Naumann. Gabriel Verlag 2020, 120 Seiten, 20 Euro, ab 8 Jahren

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