Jupp, Maggie und das Chaos
Eine amüsante, aber auch nachdenkliche Gaunergeschichte von Angelika und Axel Aldebhoven
Jupp hat fast die 90 erreicht und hat Krebs im Endstadium. Seine 86 jährige Ehefrau ist an Demenz erkrankt. Beide haben zwar 2 erwachsene Kinder, die sich aber kaum um sie
kümmern. Daher beschließt Jupp gemeinsam mit Maggie eine letzte Reise zu unternehmen. Eine letzte Reise,…mehrJupp, Maggie und das Chaos
Eine amüsante, aber auch nachdenkliche Gaunergeschichte von Angelika und Axel Aldebhoven
Jupp hat fast die 90 erreicht und hat Krebs im Endstadium. Seine 86 jährige Ehefrau ist an Demenz erkrankt. Beide haben zwar 2 erwachsene Kinder, die sich aber kaum um sie kümmern. Daher beschließt Jupp gemeinsam mit Maggie eine letzte Reise zu unternehmen. Eine letzte Reise, wohin sie auch führt…. Sie führt zuerst nach Aachen, wo gemütlich gefrühstückt wird, dann fahren beide nach Amsterdam, wo sie den ersten Joint ihres Lebens rauchen. Oh weia, ob der ihnen so gut bekommen wird???
Erstes Problem, Jupps altersschwacher Porsche, bei dem das Ein-und Aussteigen zu einer größeren Sache wie erwartet wird. So hatte Jupp das wirklich nicht mehr in Erinnerung. Aber das sind nur Peanuts, als sie es bald darauf mit Drogendealern zu tun bekommen, die keinen Spass verstehen.
Wirklich nur durch Zufall steigt sie irrtümlicherweise in das Auto zweier kleiner Drogendealer, schnappt sich den Rucksack der beiden, der gefüllt ist mit Drogen und viel Geld und steigt damit in den Reisebus einer Schweizer Sängergruppe, die unterwegs zu einem Konzert ist. So nimmt das Unheil seinen Lauf und führt zu einigen unglücklichen Verwirrungen. Am Ende wird sie gesucht, allen voran die nicht allzu schlauen Ganoven, ihren Kindern, der Polizei und natürlich auch von Jupp, der am Ende seiner Kräfte angekommen ist.
Ach herrje, eine wirklich ernsthafte Geschichte. Alterseinsamkeit weil die Kinder keine Zeit für und kein Interesse an den alten Eltern haben, Krankheit Krebs und Demenz. Eine problematische Geschichte dachte ich anfangs. Aber Angelika Godau und Axel Aldebhoven gelingt es vorzüglich die Problematik des Alters humorvoll zu verpacken und eine vergnügliche Geschichte daraus zu machen, bei der sich am Schluss alles zu einem guten Ende zusammenfügt.
Der Schreibstil ist witzig und locker, wobei die Autoren auch einige nicht so stubenreine Ausdrücke in der Gaunersprache mit einfließen lassen. Der Schweizer Dialekt ist teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, müsste aber zu verstehen sein. Die Zufälle sind manchmal etwas zu viel des Guten, was aber mit einem Schmunzeln zu meistern ist. Alles in allem eine liebenswerte Geschichte über einen Seniorentrip, der sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gut lesen lässt und (zum Glück) nicht ganz ernst zu nehmen ist. Von mir eine klare Leseempfehlung als kurzweilige Urlaubs- oder Abendlektüre.