Für Vergangenheitsbewältigung ist es nie zu spät
„Ach, Johann“ von Brigitte Teufl-Heimhilcher ist der dritte Band der Reihe „Gestern & Heute“, ein unterhaltsamer Familien-Wohlfühlroman.
Worum geht es?
Der pensionierte Landpfarrer Johann wird von Gisela und Karin als drittes Mitglied in die
Senioren-WG aufgenommen. Er ist ein sympathischer Zeitgenosse, vor allem Karin ist sehr von ihm…mehrFür Vergangenheitsbewältigung ist es nie zu spät
„Ach, Johann“ von Brigitte Teufl-Heimhilcher ist der dritte Band der Reihe „Gestern & Heute“, ein unterhaltsamer Familien-Wohlfühlroman.
Worum geht es?
Der pensionierte Landpfarrer Johann wird von Gisela und Karin als drittes Mitglied in die Senioren-WG aufgenommen. Er ist ein sympathischer Zeitgenosse, vor allem Karin ist sehr von ihm angetan. Doch was seine Familienverhältnisse anbelangt, ist er zurückhaltend. Das reizt die Damen, dem auf den Grund zu gehen.
Das Cover in seiner Buntheit ist sehr ansprechend, lässt italienische Urlaubsgefühle aufkommen, die Handlung spielt jedoch nicht in Italien, sondern hat nur bei Rückblenden Italienbezug. Das Buch erschien 2024, ist in 27 mit treffenden Überschriften versehenen Kapiteln unterteilt. Der Schreibstil ist locker und flüssig, humorvoll. Die Handlung spielt in der Gegenwart in Wien und Salzburg. Rückblenden sind optisch durch Kursivschrift gut erkennbar.
Mich haben bereits die ersten beiden Bände bestens unterhalten. So freute ich mich über das Wiedersehen mit den mir bereits bekannten Protagonisten. Da jeder Roman ist in sich abgeschlossen ist, kommt man jedoch auch ohne Vorkenntnisse problemlos in die Geschichte hinein. Für Neueinsteiger wäre wohl eine Personenliste hilfreich, um die komplexen Familienverhältnisse rascher zu überblicken.
Das Buch knüpft im Prinzip nahtlos an die Vorgängerbände an und führt den roten Faden weiter. Als Hauptpersonen fungieren Gisela, Karin und als Neuzugang der Priester Johann, die übrigen Familienmitglieder runden die Handlung als Nebenfiguren ab.
Das Motto der Reihe ist „Gestern & Heute“. Mit Hilfe von Gisela und Karin stellt sich Johann seiner Vergangenheit, bewältigt spät aber doch seine Distanz zu seiner Schwester und Stiefmutter, und gewinnt neue Erkenntnisse darüber, was einst geschah.
Die Handlung verläuft ruhig, ist dennoch abwechslungsreich, lebt von den größtenteils sympathischen Menschen, die lebendig und liebenswert beschrieben sind, gut vorstellbar und authentisch wirkend. Sie ist geprägt von Empathie und einem Hauch Romantik, von humorvollen Szenen bzw. Dialogen. Die Lebensgeschichte von Johann ist interessant und birgt so einige Überraschungen und Geheimnisse. Das Buch vermittelt eine angenehme Stimmung, weil es keine wirklich negativen Emotionen gibt. Die Menschen gehen auf einander ein, sind rücksichtsvoll und es herrscht Harmonie. Insbesondere die Idee einer Senioren-WG ist bestechend, klingt durchaus verlockend.
„Ach, Johann“ hat mir wieder vergnügliche Lesestunden beschert. Gerne empfehle ich nicht nur dieses Buch, sondern die gesamte Reihe, weiter und vergebe 5 Sterne.