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Die vielfach im Heiligen Römischen Reich ergangenen Landfriedensgebote und Gerichtsordnungen erwiesen sich als brüchig. Deshalb sollten bis ins 16. Jahrhundert hinein weltliche und geistliche Urteile durch den Ausspruch von "Acht" und "Bann" gestützt und durchgesetzt werden. Das hielten Reichsabschiede oder besondere Abmachungen fest. Aber in den hochpolitischen Verfahren, in denen jede Seite freimütig Kritik äußerte und mit Gutachten bzw. Breven untermauerte, fielen die Interessen von Kaiser und Papst weit auseinander. Diese Arbeit zeichnet das Auseinanderbrechen am Beispiel verschiedener…mehr

Produktbeschreibung
Die vielfach im Heiligen Römischen Reich ergangenen Landfriedensgebote und Gerichtsordnungen erwiesen sich als brüchig. Deshalb sollten bis ins 16. Jahrhundert hinein weltliche und geistliche Urteile durch den Ausspruch von "Acht" und "Bann" gestützt und durchgesetzt werden. Das hielten Reichsabschiede oder besondere Abmachungen fest. Aber in den hochpolitischen Verfahren, in denen jede Seite freimütig Kritik äußerte und mit Gutachten bzw. Breven untermauerte, fielen die Interessen von Kaiser und Papst weit auseinander. Diese Arbeit zeichnet das Auseinanderbrechen am Beispiel verschiedener Verfahren nach. Doch selbst in den Reichsterritorien, die sich nach der Reformation zum protestantischen Glauben bekannten, verzichteten die von ihren Landesherren erlassenen "Kirchenordnungen" nicht auf "geistliche Strafen" durch einen "christlichen Bann". Die Bestrafung durch den Landesherrn als geistlichem und zugleich weltlichem Richter blieb umstritten.
Autorenporträt
Dorothee Mußgnug studierte Geschichte, Politische Wissenschaften und Öffentliches Recht an den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Hamburg. Das Studium schloss sie mit einer Promotion zum Thema »Landgemeinde und Untertänigkeit. Zur preußischen Verfassungsentwicklung vom Erlaß des Allgemeinen Landrechts 1794 bis zum Jahre 1842« bei Prof. Dr. Werner Conze und Prof. Dr. Reinhart Koselleck ab. Seit 1985 arbeitet sie freiberuflich an Themen zur Geschichte der Universität Heidelberg und zur deutschen Rechts- und Verfassungsgeschichte. Dazu erschienen verschiedene Editionen (Repertorium der Polizeyordnungen der frühen Neuzeit, Briefwechsel des 19. und des 20. Jahrhunderts).
Rezensionen
»Am Ende entsteht ein sehr vielfältiges Bild der politischen Prozesse im römisch-deutschen Reich, die sich einer einheitlichen Normierung ebenso entziehen wie einer klaren Interpretation durch den modernen Historiker. Dieser jedoch bekommt durch die quellennahe Nacherzählung der ermittelten Fakten ein ausgezeichnetes Gerüst an die Hand, das ihn zur weiteren Interpretation in die Lage versetzt. [...] Er bildet einen wichtigen Baustein zum Verständnis des Verhältnisses zwischen weltlicher und geistlicher Gewalt in Spätmittelalter und Frühneuzeit.« Prof. Dr. J. Friedrich Battenberg, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 165 / 2017

»Alles in Allem handelt es sich bei der vorgelegten Monographie um ein gut lesbares und aufschlussreiches Werk, das insbesondere durch die große Nähe zu den Quellen, aber auch wegen des umfangreichen Personenregisters weiteren Forschungen als Anregung und Hilfsmittel dienen dürfte.« Josef Bongartz, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, Bd. 136/2019