Der digitale Wandel verändert alles. Aber wie könnte die Zukunft der Arbeit aussehen? Das Literaturhaus Frankfurt und das Museum für Kommunikation Frankfurt haben acht Autorinnen und Autoren eingeladen, ACHT VISIONEN zu schreiben. Ihre utopischen oder dystopischen Ausblicke stellen diese vor und eröffnen so den Dialog zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Kommunikation und Literatur.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.08.2020Fortschritt, nein danke
Erzählungen über die Zukunft der Arbeit
FRANKFURT Das Arbeiten verändert sich, auch ohne Coronavirus. Neue Techniken, neue Jobs, neue Fertigkeiten, neue Arbeitszeitmodelle. Die Pandemie und der Lockdown beschleunigen lediglich Prozesse, die seit Jahren im Gang sind. Schon im Herbst 2019 hat die Veranstaltungsreihe "Acht Visionen" begonnen, mit der das Frankfurter Literaturhaus und das am Schaumainkai gelegene Museum für Kommunikation dem nachspüren wollen, was sich auf diesem Feld bereits getan hat und in Zukunft noch tun könnte.
Viermal zwei Autoren haben Erzählungen zum Thema verfasst, so wie vor einigen Jahren bei den "Acht Betrachtungen", die um die Sammlung des Frankfurter Museums für Moderne Kunst kreisten. Was Katharina Adler und Daniel Wisser, Isabelle Lehn und Jochen Schmidt, Thomas von Steinaecker und Julia Wolf sowie Mariana Leky und Lukas Rietzschel sich in der Begegnung mit Exponaten und Themen des Kommunikationsmuseums ausgedacht haben, ist bei Henrich Editionen erschienen, erhältlich sind die 148 Seiten für 12 Euro.
Die Autoren hätten nicht gerade zum Lob des Fortschritts angesetzt, fasst Literaturhausleiter Hauke Hückstädt zusammen, einer der Herausgeber: "Bedenken first, könnte man sagen. Aber auf unterschiedliche Weise." Die Epidemie habe trotz aller zivilisationskritischen Töne aber keiner der Autoren vorhergesehen. Er habe stets gesagt, die Kunst sei dem Leben voraus: "Nun hat es uns überholt." Trotzdem hält er es mit dem Zitat, das Schmidt seiner Erzählung voranstellt: "Man fragt viel zu schnell, wie die digitalen Medien die Literatur verändern. Statt daran zu arbeiten, dass die Literatur die digitalen Medien verändert." Ihm gefalle das "Davidhafte" an dieser Aussage, sagt Hückstädt: "Es gibt auch die schönen Niederlagen." Und Visionen.
FLORIAN BALKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Erzählungen über die Zukunft der Arbeit
FRANKFURT Das Arbeiten verändert sich, auch ohne Coronavirus. Neue Techniken, neue Jobs, neue Fertigkeiten, neue Arbeitszeitmodelle. Die Pandemie und der Lockdown beschleunigen lediglich Prozesse, die seit Jahren im Gang sind. Schon im Herbst 2019 hat die Veranstaltungsreihe "Acht Visionen" begonnen, mit der das Frankfurter Literaturhaus und das am Schaumainkai gelegene Museum für Kommunikation dem nachspüren wollen, was sich auf diesem Feld bereits getan hat und in Zukunft noch tun könnte.
Viermal zwei Autoren haben Erzählungen zum Thema verfasst, so wie vor einigen Jahren bei den "Acht Betrachtungen", die um die Sammlung des Frankfurter Museums für Moderne Kunst kreisten. Was Katharina Adler und Daniel Wisser, Isabelle Lehn und Jochen Schmidt, Thomas von Steinaecker und Julia Wolf sowie Mariana Leky und Lukas Rietzschel sich in der Begegnung mit Exponaten und Themen des Kommunikationsmuseums ausgedacht haben, ist bei Henrich Editionen erschienen, erhältlich sind die 148 Seiten für 12 Euro.
Die Autoren hätten nicht gerade zum Lob des Fortschritts angesetzt, fasst Literaturhausleiter Hauke Hückstädt zusammen, einer der Herausgeber: "Bedenken first, könnte man sagen. Aber auf unterschiedliche Weise." Die Epidemie habe trotz aller zivilisationskritischen Töne aber keiner der Autoren vorhergesehen. Er habe stets gesagt, die Kunst sei dem Leben voraus: "Nun hat es uns überholt." Trotzdem hält er es mit dem Zitat, das Schmidt seiner Erzählung voranstellt: "Man fragt viel zu schnell, wie die digitalen Medien die Literatur verändern. Statt daran zu arbeiten, dass die Literatur die digitalen Medien verändert." Ihm gefalle das "Davidhafte" an dieser Aussage, sagt Hückstädt: "Es gibt auch die schönen Niederlagen." Und Visionen.
FLORIAN BALKE
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