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In diesem Jahr wird allüberall der Geist der Einheit beschworen. Das Land müsse endlich wirklich eins werden, und das heißt vor allem: gleich. Das ist falsch, hält Jana Hensel dagegen: Ostdeutsche und Westdeutsche sind nicht gleich. Sie beschreibt die Ostdeutschen nicht als defizitäre Westdeutsche, als diejenigen, die es noch nicht auf den Standard der übrigen Bundesrepublik geschafft haben. Vielmehr sagt sie: Die Ostdeutschen haben nicht nur vor 1989, sondern auch danach anders gelebt, haben andere Erfahrungen gemacht, eine andere Geschichte gehabt. Daraus haben sie eine eigene Identität…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Jahr wird allüberall der Geist der Einheit beschworen. Das Land müsse endlich wirklich eins werden, und das heißt vor allem: gleich. Das ist falsch, hält Jana Hensel dagegen: Ostdeutsche und Westdeutsche sind nicht gleich. Sie beschreibt die Ostdeutschen nicht als defizitäre Westdeutsche, als diejenigen, die es noch nicht auf den Standard der übrigen Bundesrepublik geschafft haben. Vielmehr sagt sie: Die Ostdeutschen haben nicht nur vor 1989, sondern auch danach anders gelebt, haben andere Erfahrungen gemacht, eine andere Geschichte gehabt. Daraus haben sie eine eigene Identität gewonnen. Diese Identität gilt es zu beschreiben. Sie ist keine Gefahr für die Einheit, sondern eine Bereicherung Deutschlands.
Autorenporträt
Jana Hensel, 1976 in Leipzig geboren, Studium in Leipzig, Marseille, Berlin und Paris. 1999 Herausgeberin der Leipziger Literaturzeitschrift "Edit", 2000 der Internatanthologie "Null" (zusammen mit Thomas Hettche). Jana Hensel lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die Erfolgs-Sachbuchautorin Jana Hensel versucht hier, stellt die reichlich verstimmte Rezensentin Renate Meinhof fest, ein "Wir" zu konstruieren, das es nicht nur nicht gibt, sondern auch niemals gab. Und was noch schlimmer ist: Dieses "Wir" des Ossis, der die Welt nicht versteht, weil es die Welt des Westens ist, ist ihr von Herzen unsympathisch. Das liest sich, so Meinhof, wie die Klagen einer verbitterten alten Frau und weigere sich, zur Kenntnis zu nehmen, dass es längst ganz andere Biografien von im Osten Geborenen gibt. Den Themen, den sich Hensel dann gesondert widmet, etwa dem Stasi-Streit zwischen Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe, sowie den ausländerfeindlichen Ausschreitungen der frühen Neunziger Jahre, zeige sie sich überdies analytisch nicht gewachsen. Also, kurz gesagt, die Rezensentin hat sich geärgert, und ist sehr dafür, dieses Buch zu vergessen und zu "begraben".

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