Im Frühjahr 1648 stand die kaiserliche Politik vor einem Scherbenhaufen. Die Bemühungen des Kaisers, mit einer autoritativen Entscheidung den raschen Friedensschluss zu erzwingen, waren gescheitert, schwedische Einheiten rückten auf Bayern und die Erblande vor, und in München und Mainz spielte man mit dem Gedanken einer Separation von Ferdinand III. Die ganze Hoffnung des Kaiserhofs konzentrierte sich auf einen neuen Gesamtentwurf für den Frieden mit Schweden, den die Gesandten am 11. Mai dem Kongress vorlegten. Band 8 der kaiserlichen Korrespondenzen deckt den Zeitraum vom 11. Februar 1648 bis zum 11. Mai 1648 ab. Während die Verhandlungen mit Frankreich in Münster ruhten, wurden in Osnabrück im März/April 1648 große Teile des späteren Vertragstextes abschließend vereinbart. Die Relationen erlauben einen detaillierten Einblick in diese Verhandlungen, insbesondere in die zähen Auseinandersetzungen über die Konfessionsfreiheit der Untertanen im Reich und in den kaiserlichen Erblanden. Ungelöst blieb in Osnabrück noch die Satisfaktion der Landgräfin von Hessen–Kassel, und über die Amnestie für kaiserliche Untertanen gelangten die kaiserlichen Gesandten bis Mitte Mai ebenfalls zu keinem befriedigendem Ergebnis. Die in diesem Band berücksichtigte Korrespondenz Ferdinands III. mit den Kurfürsten von Bayern, Mainz und Sachsen erschließt dem Benutzer zudem die Handlungsmotive dieser bedeutenden Reichsfürsten in der Endphase des Krieges. Wie in der Reihe üblich, sind die dargebotenen Quellentexte mit einem Sachkommentar versehen und durch drei Register erschlossen.