Mit der Adalgisa hat Carlo Emilio Gadda eine der prachtvollsten Frauengestalten des Mailands der dreißiger Jahre ans Licht geholt.Mailand um 1930: Adalgisa sitzt mit ihrer jüngeren und schöneren Schwägerin auf einer Parkbank und erzählt ihr Leben, mit viel Tränen, mit großem Stolz und ebenso großen Zornesausbrüchen. Sie ist Witwe und hat zwei halbwüchsige Jungen. Einst war sie ein Star, eine Opernsängerin und eine schöne junge Frau.Aufgewachsen ist Adalgisa als Waisenkind in der Lombardei, mit einer guten Stimme und der Hoffnung auf eine künstlerische Karriere, die sich auch erfüllt. In Mailand scharte sie unzählige Verehrer um sich (darunter den Autor) und hatte dennoch ihr heftigstes Verlangen in den Erwerb eines rechtmäßigen Gatten gesetzt: Sie heiratete den »seligen Cesare« und damit »hinauf« in den Mailänder Adel, für den die Adalgisa freilich lebenslang eine »Mesalliance« blieb.