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Universally acknowledged as the father of capitalism, the eighteenth-century Scottish thinker Adam Smith is best known for developing the concept of the invisible hand. The hand helped to explain how the removal of state regulation could set individuals free to specialize and pursue their own interests for the good of all. Unfortunately this idea was later manipulated by advocates of unfettered casino capitalism, while Smiths references to self-interest were caricatured as greed is good, the mantra of Wall Streets anti-hero Gordon Gekko. Smiths thought, rooted in the holistic science of moral…mehr

Produktbeschreibung
Universally acknowledged as the father of capitalism, the eighteenth-century Scottish thinker Adam Smith is best known for developing the concept of the invisible hand. The hand helped to explain how the removal of state regulation could set individuals free to specialize and pursue their own interests for the good of all. Unfortunately this idea was later manipulated by advocates of unfettered casino capitalism, while Smiths references to self-interest were caricatured as greed is good, the mantra of Wall Streets anti-hero Gordon Gekko. Smiths thought, rooted in the holistic science of moral philosophy, was squeezed into the straitjacket of economics, a discipline unknown in his day.
This introduction to Smiths thought sews the invisible hand back onto the body of Smithian ethics. Smith rooted our trading instinct in human psychology and advanced a system of ethics founded on sympathy. In life as in books such as the renowned The Wealth of Nations he drew much from the contrasts afforded by the industrializing Scottish Lowlands and the clan-based pastoralism of the Highlands, as well as between contemporaries such as Jean-Jacques Rousseau and David Hume, a close friend. Weaving together his life and ideas, this book highlights the ways in which Smith anticipated recent developments in behavioural economics and virtue ethics as well as debates over inequality. It argues that Smith can equip us to face tomorrows challenges and, more importantly, make us better as well as happier humans.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.02.2017

Herz und Kopf
Jonathan Conlin erklärt Adam Smith

In der Wissenschaft ist seit einigen Jahren das Interesse an Adam Smith wieder neu erwacht. Es scheint sich herumzusprechen, dass der berühmte Moralphilosoph aus der Schule der schottischen Aufklärung nicht nur als Begründer der modernen Ökonomik gelten kann, sondern mit seinem ganzheitlichen, die Fächergrenzen hinter sich lassenden Ansatz vieles zu bieten hat, was auch heute zum besseren Verständnis des menschlichen Daseins beitragen kann. Deshalb mehren sich in jüngster Zeit die lesenswerten Publikationen gerade auch aus philosophischer, soziologischer und nun auch historischer Perspektive, deren Autoren Smith immer besser gerecht werden, indem sie ihn aus der allzu lange praktizierten ökonomischen Engführung befreien und weiterdenken.

In seinem mit schönen Stichen und Fotografien ungewöhnlich reich geschmückten Einführungsband im Taschenbuchformat ist Jonathan Conlin, einem Historiker von der Universität Southampton, darüber hinaus eine elegante, so tiefgründige wie unterhaltsame Erzählung gelungen. Er präsentiert Smiths Werke, vor allem die "Theory of Moral Sentiments" (1759) und den eng damit verwobenen "Wealth of Nations" (1776), indem er die darin entwickelten Methoden und Denkfiguren, Theorien und Folgerungen plastisch und doch nicht versimpelt erklärt - womit er ganz im Geiste des schottischen Meisters schreibt, dem Anschaulichkeit stets das oberste Gebot war.

Conlin lässt die Welt von Smith wieder auferstehen. Er macht die politischen Gegebenheiten greifbar, die Krisen und sich ankündigenden wirtschaftlichen Umbrüche im Zeitalter des auslaufenden Merkantilismus, ebenso wie die geistesgeschichtlichen Traditionen, die religiösen Prägungen und die großen Debatten der Zeit. Feinfühlig arbeitet Conlin dabei das Besondere an der schottischen Aufklärung als einer geistigen Strömung heraus, deren Vertreter im Kern die Natur Gottes auf dem Umweg über eine genaue Betrachtung der Natur seiner Schöpfung zu begreifen suchten, womit sie aber ständig Gefahr liefen, im Gegenteil der Verleugnung des Herrn geziehen zu werden.

Kant, Hume, Rousseau - alle sind sie mit von der Partie in diesen Debatten, und auch Hobbes' Geist ist noch höchst präsent. Hübsch ist die Passage, in der Conlin schildert, wie Smith Rousseau, aber auch Hobbes und Locke den "Teppich unter den Füßen" wegzog: indem er für das Konzept des Gesellschaftsvertrags ähnlich wenig Verständnis aufbrachte wie für unveräußerliche natürliche Rechte. In seinem "einfachen System der natürlichen Freiheit", das auf der empirischen Beobachtung menschlichen Handelns beruht, bedarf es weder des einen noch des anderen.

Doch Conlin blickt nicht nur zurück. Im Gegenteil, er bringt sogar das Kunststück fertig, in einem einzigen knappen Absatz den Bogen vom Stoiker Diogenes bis zu Donald Trump zu spannen, um die bewusste Doppelbödigkeit von Smiths Einstellung zum Reichtum zu verdeutlichen. Smith hatte nicht nur erkannt, dass dem Menschen der "Erwerbstrieb" von Natur aus mitgegeben ist und dass dieser an der Wurzel aller wünschenswerten gesamtwirtschaftlichen Dynamik steht. Er wusste auch um die seelische Verarmung, die das Resultat allzu großer Gier sein kann - so wie im Falle Trumps, der zwar ein vergoldetes Esszimmer besitzt, aber kaum je dort mit Freunden speist. Für den Autor ist Smith ein innovativer, weiser, skeptischer Denker, der die Grenzen zwischen Philosophie und Ökonomik auflöst und stattdessen ein Modell menschlichen Verhaltens anbietet - "einen Weg, unsere Grenzen und unser Potential in Balance zu halten, das ,beste Herz' mit dem ,besten Kopf' zu kombinieren".

Conlin lädt dazu ein, Smith in all dieser Differenziertheit und Vielfalt neu zu entdecken, ihn einmal abseits der ausgetretenen intellektuellen Pfade zu lesen, sich von ihm überraschen, begeistern und zu neuen Fragen anregen zu lassen. Das setzt voraus, dass man nicht nur nach einer Bestätigung für die eigenen Überzeugungen sucht, wie es jahrhundertelang all jene getan haben, die behaupteten, er heilige den Egoismus und seine "unsichtbare Hand" bedeute eine Absage an jegliches Staatshandeln. Mit manchem könne man in Smiths System durchaus hadern, schreibt Conlin, zum Beispiel mit dem wohl doch allzu großen Optimismus, dass Außenhandel stets Frieden schaffe. Aber auch gerade solche Bruchstellen machen die Auseinandersetzung mit dem Schotten immer wieder spannend.

KAREN HORN

Jonathan Conlin: Adam Smith. Reaktion Books, London 2016, 200 Seiten, 11,99 Pfund.

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