Fast zweihundert Jahre lang galten die barocken opere serie des 18. Jahrhunderts als unaufführbar. Der dramaturgische und dramentheoretische Gehalt der Barockoper schien mit neueren Musiktheaterkonzeptionen nicht kompatibel zu sein. Seit den 1920er Jahren werden diese Werke wieder aufgeführt, wenngleich sie bis heute Raritäten im modernen Repertoirebetrieb sind. Bei Neuaufführungen werden, so argumentiert der Autor, adaptierende Inszenierungen den Intentionen der Komponisten noch eher gerecht als jene, die einen historisierenden Ansatz verfolgen. Das vorliegende Buch bietet einen Überblick über Funktion, Wirkung und Kritik der Barockoper metastasianischer Prägung, analysiert moderne Inszenierungsmodelle sowie szenische Lösungsansätze und bespricht dabei Fragen der Werktreue.